Zerstörte Pipeline - Symbolfoto: KateStudio/Shutterstock

Nordstream-Sprengung: Hancell & Graytel sind es gewesen

Seymour Hersh hat gut und nachvollziehbar erklärt, wer verantwortlich für die Sprengung der Nordstream-Pipelines ist: US-Präsident Joe Biden. Das Problem für die Polit-Gang im kollektiven Wertewesten ist nicht so sehr, daß Biden der Aufftraggeber ist, sondern daß das herausgekommen ist. Deshalb müssen jetzt  alternative “Narrative” präsentiert werden. Bei “t-online” wurde das jüngste Alternativnarrativ veröffentlicht. Es wird immer lächerlicher. Ein Wunder ist das längst nicht mehr.

von Max Erdinger

Die Pipelines dürfen nicht auf Geheiß des US-Präsidenten gesprengt worden sein. Schließlich müsste man dann von einem terroristischen oder sogar von einem kriegerischen Akt der Vereinigten Staaten gegen einen lieben Freund & Verbündeten innerhalb der NATO reden – und die Bundesregierung müsste Konsequenzen ziehen, die zu ziehen sie sich schlicht und einfach nicht leisten kann. Fest steht allerdings …

  •  daß die Pipelines gesprengt wurden.
  • daß viele US-Senatoren und auch der vormalige Präsident Trump gegen diese Pipelines gewesen sind.
  • daß US-Unterstaatssekretärin Victoria Nuland am 27. Januar 2022 ein Ende von Nordstream “versprochen” hatte.
  • daß Joe Biden am 7. Februar 2022 im Beisein von Olaf Scholz in Washington bei einer Pressekonferenz Nulands “Versprechen” bekräftigte.
  • daß sich der ehemalige polnische Außenminister Sikorski am Tag nach der Sprengung bei Twitter mit einem “Thank you, USA!” für die Sprengung bedankte.
  • daß Sikorski mit der Amerikanerin Anne Applebaum verheiratet ist, die dem Dunstkreis jener Neocons zuzurechnen ist, denen Nordstream schon lange ein Dorn im Auge gewesen ist.
  • daß in den Tagen nach der Sprengung eine Gaspipeline zwischen Norwegen und Polen eröffnet wurde.
  • daß Hersh die Zündung der Monate zuvor im Rahmen der BALTOPS-22 angebrachten C4-Sprengladungen am 26. September 2022 den Norwegern anlastet (Sonarboje).
  • daß die USA, Polen und Norwegen die Nutznießer dieser Sprengung sind.
  • daß die Schweden als “Tatortreiniger” fungierten und hernach behaupteten, sie wüssten etwas derartig Gravierendes, daß sie es lieber für sich behalten würden.
  • daß besonders die Grünen in der deutschen Ampelkoalition ohnehin komplett aus der Gasversorgung aussteigen wollten.
  • daß die Bundesregierung in den Tagen und Wochen vor der Sprengung vermehrt durch Massenproteste gegen das Geschlossenhalten von Nordstream 2 unter Druck geraten war.
  • daß eine Inbetriebnahme von Nordstream 2 im Sinne der gegen Russland verhängten Sanktionen kontraproduktiv gewesen wäre.
  • daß bislang niemand mit einer besser recherchierten und plausibleren Story zur Nordstream-Sprengung aufwarten konnte als Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh.
  • daß die Geschichte mit der Segelyacht und den 6 Mitgliedern einer “pro-ukainischen Gruppe” mehr Hohngelächter als Akzeptanz geerntet hat.
  • daß dem Hersh-Report unbedingt eine anderes Narrativ gegenübergestellt werden muß, um die Konsequenzen nicht ziehen zu müssen, die gezogen werden müssten, wenn stimmt, was Hersh sagt.

Nachdem also der Hersh-Report unmöglich stimmen darf und die Segelyacht-Story unmöglich stimmen kann, kam nun “Tonnlein” mit der neuesten Variante heraus. Die ist allerdings noch grotesker als die Geschichte mit der Segelyacht. Direkt für die Tonne.

Tonnlein
Jüngstes Nordstream-Narrativ – Screenshot Facebook

Erstens ist es ziemlich unwahrscheinlich, daß ausgerechnet “Tonnlein” ein Interesse daran haben könnte, die Wahrheit zu erzählen. “Tonnlein” gehört über ein paar Ecken zur sorosaffinen, weltgrößten Medien- & Werbeholding “wpp“, zu der u.a. auch “Emnid”, die “Ströer Media” sowie “Scholz&Friends” gehören. Es ist zweitens überhaupt sehr unwahrscheinlich, daß irgendein Medium aus dem transatlantischen Medien-Netzwerk jemals erzählen würde, daß Joe Biden der Auftraggeber für die Nordstream-Sprengung gewesen ist. Auch dann nicht, wenn Hersh absolut rechthat. In Deutschland betrifft das fast alle Mainstream-Medien, wenn nicht sogar tatsächlich alle.

Transatlantisches Netzwerk 2
Transatlantisches Mediennetzwerk – Screenshot Facebook

Die Vorstellung, daß Nordstream auf russische Veranlassung hin gesprengt worden sein könnte, ist schlicht und einfach albern. Erstens hätte Russland nur den Hahn zuzudrehen brauchen, zweitens hätte sich Russland durch die Sprengung selbst von Einnahmen abgeschnitten, die gerade zu Kriegszeiten nützlich gewesen wären – und drittens hätte Russland dadurch Gazprom geschädigt. Gazprom hatte Milliarden in das Erdgasgeschäft mit Westeuropa investiert. Im jüngsten “Tonnlein”-Report gibt es auch keine detaillierten Angaben, sondern vielmehr sehr oft das Wort “mutmaßlich”. Der einzige Grund, warum nach dem Hersh-Report überhaupt noch irgendwelche anderen Geschichten in Umlauf gebracht werden können, ist der, daß Hersh die Beweise nicht präsentieren kann, weil er seine Quelle resp. seinen Informanten schützen muß. Interessant ist, daß ihm das angekreidet wird und daß das Geheimnis um seinen Informanten als Beleg dafür dienen soll, daß Hersh sich den Report aus den Fingern gesogen hat. Wer mit den Schicksalen von Julian Assange und Edward Snowden vertraut ist, versteht sofort, daß Hersh seinen Informanten nicht nennen kann, ohne ihn ans Messer zu liefern.

Die nächste Version

Man braucht nur ein bißchen seiner Phantasie freien Lauf zu lassen, um sich vorzustellen, was im stillen Kämmerlein zu Washington zwischen Joe Biden und Olaf Scholz beredet werden wird, wenn Scholz das nächste Mal ohne Begleitung eines Pressetrosses dort hinfliegt – und ohne Pressekonferenz wieder zurück. Zuletzt war er am 3. März 2023 dort – und wie’s der Zufall will, kamen wenige Tage nach seiner Rückkehr – ohne daß jemand hätte wissen können, was da in Washington beredet worden war – im Abstand von wenigen Stunden sowohl die “New York Times” als auch die deutsche “Zeit” mit der fast identischen, leider aber komplett hanebüchenen Story von der Segelyacht und der “pro-ukrainischen Gruppe” heraus und beriefen sich dabei noch auf unterschiedliche Quellen. Die Segelyacht-Story von der “pro-ukrainischen Gruppe” wurde jedenfalls ein Rohrkrepierer.

Einer deutschen Steigerungsgewohnheit im Wahnsinn zufolge ist die neueste “Tonnlein” – Version allerdings jetzt schon krepierter als krepiert, töter als tot sozusagen, wahrscheinlich schon am krepiertesten. Nebenbei “offenbart” sie ganz unfreiwillig auch, daß schon die Segelyacht-Story ein Hirngespinst gewesen sein muß. Ein Träumer, wer glaubt, der transatlantische Lügen-Mainstream würde wenigstens das einräumen. Aber geschenkt. Wenn sich also der deutsche Medienkonsument schon im Märchenland aufhält – was er ja seit Jahren gemeinsam mit den Migranten tut, die wertvoller als Gold im ganzen menschengemachten Klimawandel und der Vielzahl der Geschlechter unter den Windrädern sind, dann ist der folgende, fiktive Zukunftsdialog zwischen Joe Biden und Olaf Scholz im stillen Kämmerlein zu Washington nicht ganz aus der Luft gegriffen. Ein Schlag ins Wasser ist er auch nicht.

Biden Scholz Kopie
Was werden Olaf Scholz und Joe Biden künftig besprechen? – Foto: Weißes Haus
  • “Die Segelyacht-Story war ein Rohkrepierer, Olaf.”
  • “Ja, mein Joe leider. Die mit den russischen Sprengmeistern war noch übler.”
  • “Deswegen habe ich jetzt noch einmal mit den Narrativ-Erfindern bei meiner CIA gesprochen, Bratwurst. Weißt du, was denen jetzt eingefallen ist?”
  • “Schieß los, mein Joe.”
  • “Schießen very good, Olaf. Meine Narrativ-Erfinder von der Intel sind ein bißchen tiefer in die Volksseele von euch Krautführers eingetaucht und haben herausgefunden, daß ihr ein paar schöne Kinderlieder kennt …”
  • “Jawohl, mein Joe, kennen wir …”
  • “Du sollst den Mund halten, solange ich rede, Olaf ….”
  • “Zu Befehl, mein Joe …”
  • ” … und sie haben da eines entdeckt mit Hancell und Graytel …”
  • “Intel, Hänsel, Gretel. Jawohl, mein Joe.”
  • “… du sollst zuhören, Olaf. Die Intel meint, ihr sollt eure Hymne ersetzen durch das Kinderlied von Hancell und Graytel. Und dann ein Verbot der alten Hymne erlassen.”
  • “Verbot, Verbot, jawohl, mein Joe. We like Verbot a lot.”
  • “In eurer neuen Hymne haben Hancell und Graytel Nordstream gesprengt. Hier auf diesem Blatt Papier steht der Text von meiner Intel. Sing mal vor, Olaf Krautwurst.”
  • “Zu Befehl, mein Joe. ‘Hänsel und Gretel  …
  • “Tiefer, Olaf, nicht so girlish. Mehr wie ein Tiefseetaucher. With mehr Würde. Ich weiß zwar, daß ihr Krauts keine habt, aber versuchs trotzdem.”
  •  “Jawohl, sehr gern, mein Joe. ‘Hänsel und Gretel vertauchten sich alsbald. Es war so finster und auch so bitter kalt. Sie kamen an ein Röhrchen, betonummantelt fein. Was mag wohl fließen in dieser Piepelein? …
  • “Very good, Music-Olaf. Schluß mit dem silly Krautwurst-Einishkyte and Wreck and Fryhide. Your neue Hymne is Hancell and Graytel. Dann habt ihr die Pipeline selber gesprengt, seid selber schuld, every German Schuldkrautfresser ist schon used to it anyway – und daß ihr no more Pipeline mehr habt ist good for die NATO.”
  • “Jawohl, mein Joe. Good for die NATO. We love se NATO, mein Joe.”
  • “You better do or else. Tomorrow kommen die “New York Times”, die “Zeit” und “Tonnlein” mit the same Headline heraus: “Hancell and Graytel new German anthem”. Hast du mich verstanden, Olaf Krautwurst?”
  • “Zu Befehl, mein Joe. Verstanden, jawohl.”

 

 

 

 

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