Der Lehrerberuf ist in Deutschland inzwischen derart unattraktiv geworden, dass nicht einmal mehr die Aussicht auf eine lebenslange Verbeamtung eine regelrechte Kündigungswelle verhindern kann. Die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller musste nun einräumen, dass es allein im vergangenen Jahr fast 800 Menschen gab, die dem Lehrerberuf freiwillig den Rücken kehrten. Noch vier Wochen zuvor hatte Feller lediglich von „Einzelfällen“ gesprochen. Nach einer Überprüfung wurde nun also das wahre Ausmaß der Lehrerflucht eingeräumt.
Abgesehen davon, dass es ein Armutszeugnis für die Ministerin ist, wenn ihr offenbar unbekannt war, dass die Schulen in ihrem Bundesland, denen ohnehin schon 8000 Lehrkräfte fehlen, in nur einem Jahr fast 1000 Lehrer verloren haben, werfen diese Zahlen ein erschütterndes Licht auf die Verhältnisse, denen Lehrkräfte sich, zweifellos nicht nur in NRW, gegenübersehen. Diese werden sogar noch drastischer, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sogar 286 bereits verbeamtete Lehrer die Flucht ergriffen haben. Die Zahl der Kündigungen hat sich damit innerhalb von zehn Jahren verdreifacht.
Wahre Gründe bleiben natürlich ungenannt
Man geht wohl kaum fehl in der Annahme, dass dies vor allem mit der 2015 von Angela Merkel begonnen millionenfachen Massenmigration zusammenhängt. Sprachverwirrung, Problemschüler, Gewaltexzesse und Integrations- wie Inklusionsvorgaben lassen den eigentlichen einstigen Zweck des Schulunterrichts, Bildung, Reifeentwicklung und Wissensvermittlung, immer weiter ins Abseits geraten.
In NRW gesteht man dies offiziell natürlich nicht ein. Stattdessen versucht man sich an albernen Ablenkungen. Heutzutage sei es eben üblicher, dass Menschen häufiger den Arbeitgeber wechseln würden als früher. Außerdem hätten Tarifbeschäftigte wegen des Fachkräftemangels mehr Möglichkeiten zur beruflichen Neuorientierung, hieß es aus Fellers Ministerium. Auch von der Opposition kam nur das übliche verlogene und inhaltsleere Geschwätz: Die Zahl von 8.000 Jobaussteigern sei „alarmierend“, teilte SPD-Bildungsexpertin Dilek Engin mit, deren Partei NRW jahrzehntelang regierte. Das von der schwarz-grünen Landesregierung vorlegte Handlungskonzept zur Unterrichtsversorgung sei ungeeignet. Auch durch die Beschneidung von Teilzeit-Optionen werde der Lehramtsberuf noch unattraktiver gemacht.
Augenwischerei und die üblichen Phrasen
Gebraucht würden mehr „multiprofessionelle Teams und die Bündelung aller Kompetenzen und Ressourcen, um offensiv gegen die Bildungskatastrophe anzugehen“. Franziska Müller-Rech, die schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, treibt besonders die Tatsache um, dass 286 verbeamtete Lehrer ausgestiegen seien und damit auf hohe finanzielle Absicherung verzichtet hätten. Außer der Forderung nach mehr Wertschätzung für Lehrer und einem Handlungskonzept gegen Lehrkräftemangel hatte sie jedoch auch nichts zu bieten.
Ein Ende der Massenmigration wäre die Lösung für beides. Aber dieser Elefant im Raum darf natürlich nicht benannt werden.
In Wahrheit ist nämlich ein Schulbetrieb, der diese Bezeichnung verdienen würde, de facto gar nicht mehr möglich. Klassen mit mehr als 30 Kindern, wobei deutsche Muttersprachler mittlerweile oft nur noch kleine Minderheiten bilden, machen es unmöglich, noch regulären Unterricht zu betreiben. Lehrer haben es mit Kindern zu tun, die die deutsche Sprache nicht beherrschen und mit Eltern, die nicht wollen, dass ihr Nachwuchs Teil der deutschen Gesellschaft wird, die sie verachten. Sie riskieren heute tägliche Beleidigungen und sogar körperliche Angriffe. Ihre eigentliche Tätigkeit können sie gar nicht mehr ausüben. Vielen sind ihre geistige und körperliche Gesundheit inzwischen wichtiger als der Beamtenstatus. Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, dass Lehrer scharenweise einen Beruf verlassen, für den eine Nahkampfausbildung heutzutage nützlicher ist als alles pädagogische Rüstzeug. (DM)