Verzweiflung (Bild: shutterstock.com/fizkes)

Verwalter schlagen Alarm – Wohnungseigentümer können Sanierung nicht bezahlen

Alarmierende Ergebnisse einer Umfrage zeigen, dass Wohnungseigentümer oft nicht in der Lage sind, die anstehenden Sanierungsaufgaben finanziell zu bewältigen. Immobilienverwalter schlagen Alarm.

 

Ein Beitrag von Blackout-News

Wohnungseigentümer-Gemeinschaften in Deutschland können Energiewende finanziell nicht bewältigen

Laut einer Umfrage des Verbands der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV), von der WELT berichtet, sind die meisten Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) in Deutschland finanziell nicht in der Lage, die Energiewende im Gebäudesektor zu bewältigen (Welt: 03.04.23). Insgesamt 96 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen gaben an, dass die Rücklagen in den von ihnen verwalteten Eigentümergemeinschaften nicht ausreichen, um eine umfassende energetische Sanierung der Gebäude durchzuführen. Zudem gaben 87 Prozent der Verwalter an, dass selbst der Austausch einer älteren Heizung und der Einbau einer Wärmepumpe aufgrund unzureichender Rücklagen auf den Hauskonten nicht möglich sei.

Geplante Gesetzesänderungen verpflichten Hausbesitzer vor umfangreiche Sanierungsaufgaben

Der VDIV hat festgestellt, dass Hausbesitzer aufgrund der geplanten Überarbeitungen des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) und der EU-Gebäuderichtlinie vor umfangreichen Sanierungsaufgaben stehen werden. Wenn beispielsweise alle Gebäude bis zum Jahr 2033 mindestens die Energieeffizienzklasse D erreichen müssen, werden die Eigentümer gezwungen sein, mehr Mittel in die Renovierung und Sanierung ihrer Gebäude zu investieren, als bisher angenommen wurde.

Gemäß der Umfrage beabsichtigen 88 Prozent der befragten Verwalter, den Eigentümern eine Erhöhung der Instandhaltungsrücklagen vorzuschlagen, um einen Anstieg um durchschnittlich fast 60 Prozent zu erreichen. Allerdings sind sich 90 Prozent der Verwalter unsicher, ob die Eigentümer finanziell dazu in der Lage sein werden, die erhöhten Rücklagen zu bewältigen.

VDIV-Geschäftsführer warnt vor möglichen Folgen der Sanierungspolitik der Bundesregierung

VDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler äußerte sich besorgt über die Ergebnisse und bezeichnete sie als alarmierend. Angesichts steigender Zinsen und hoher Inflation sei die geplante Sanierungspolitik der Bundesregierung ungünstig. Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass Wohnungseigentümer nicht in der Lage sein werden, die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen, was möglicherweise zum Notverkauf ihres lang ersehnten Eigentums führen könnte.

Der VDIV-Geschäftsführer fordert, die Zeiträume für die Umsetzung der Gesetzesänderungen zu verlängern. Darüber hinaus müssten bestehende Förderprogramme und Zuschüsse erheblich ausgeweitet werden und es sollten neue steuerliche Abschreibungsmodelle eingeführt werden.

 

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