Das fragwürdige Verhalten seines Mitarbeiters Patrick Graichen hat Robert Habeck in die Bredouille gebracht. Die Begünstigung seiner Schwester wurde Graichen zum Verhängnis. Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen musste wegen wiederholter Interessenkonflikte zwischen Berufs- und Privatleben gehen. Grund seien neue Erkenntnisse aus internen Prüfungen, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) am Mittwoch in Berlin. Nach dem Ende von Patrick Graichen als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium läuft die Suche nach einem Nachfolger.
Ganz vorne im Rennen: Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller
Ganz vorne im Rennen mit dabei: der bisherige Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller. Er ist ein alter Habeck-Vertrauter – die beiden arbeiteten schon vor fast 20 Jahren in Schleswig-Holstein vertrauensvoll zusammen. Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, ist der Mann, der den Strom ab Januar zeitweise begrenzen will. Die Bundesnetzagentur plant, Strom ab 2024 zu rationieren. Denn im Zuge der Energiewende wird der Strombedarf laut Prognosen in den nächsten Jahren um mehr als 10% steigen. Allerdings hinkt der Netzausbau weit hinterher, rund 14.000 Kilometer Infrastruktur fehlen derzeit.
„Wenn nachgewiesen ist, dass es diese Netzüberlastung geben könnte, dann gibt es ein Recht des Verteilnetzbetreibers zu dimmen”, sagte Müller Ende März im Interview mit dem BR. Neben der Verkehrswende setzt die Bundesregierung auch bei der Wärmewende vor allem auf Strom. Bei der Nachfolge von Öl- und Gasheizungen spielt die Wärmepumpe eine große Rolle. Doch woher der Strom künftig kommen soll, bleibt ein Geheimnis.
Klau Müller als Verbotspolizist
Weiterhin mahnte Müller die Deutschen fast täglich, sie würden zu viel Gas verbrauchen und rief dazu auf, die Heiztemperatur auf 19 Grad Celsius zu beschränken und auf tägliches Duschen zu verzichten. Ob Müller nun tatsächlich in Graichens Fußstapfen tritt, bleibt offen. Er wäre aber ein passender Kandidat, da Klaus Müller – wie Tante, Onkel, Schwester, Bruder Cousinse? Nichts genaues weiß man nicht, ebenfalls als Bundesnetzagentur auch im Rat der Agora Energiewende mitmischt. Für Habeck scheint es schwierig, jemanden als Staatssekretär zu finden, der nicht in irgendeiner Art mit der Agora verbunden ist.
Zweiter Kandidat ebenfalls mit Agora- Energiewende verbandelt
Das gilt auch für den zweiten Kandidaten Rainer Baake. Auch er steht im Raum um Graichens Posten zu übernehmen, Rainer Baake war bis 2014 Chef der Agora und Graichens direkter Amtsvorgänger von Graichen.
