Dresden Bilderberg-Treffen 2016 (Bild: IMAGO / Christian Ditsch)

Alle Jahre wieder: Bilderberger-Konferenz

Laut offizieller Teilnehmerliste der diesjährigen Bilderberg-Konferenz nehmen acht Personen aus Deutschland teil. Etwa Wolfgang Schmidt, Minister für besondere Angelegenheiten und Bürochef von Kanzler Scholz .

Am Donnerstag startete das 69. Bilderberger-Treffen, das dieses Mal von 18. bis 21. Mai in Lissabon stattfindet. Wieder einmal ohne die lästige Öffentlichkeit, wird dort über das diskutiert, was die Bürger unmittelbar betrifft: das Bankensystem, die Energiewende, Europa sowie Industrie- und Handelspolitik sowie die aktuelle Kriegslage stehen auf der Tagesordnung.

Zu dem Stelldichein in Lissabon reisen laut offizieller Teilnehmerliste aus Deutschland der Minister für „besondere Aufgaben“, Wolfgang Schmidt, an. Der SPD-Parteisoldat ist zudem Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett von seinem Busenfreund Olaf Scholz.

Dazu kommen die Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter (Grüne) und Norbert Röttgen (CDU/CSU). Aus der deutschen Wirtschaft reisen Paul Achleitner (Deutsche Bank), Martin Brudermüller, CEO von BASF, und Bélen Garijo, CEO von Merck, an. Mit dabei: Mathias Döpfner, Noch-Chef vom Springer Verlag. Noch ein paar weitere Teilnehmer mit Rang und Namen: Marc Rutte (Premierminister Niederlande), Didier Reynders (EU-Kommissar), Michael O’Leary (Ryanair-Chef), Sana Marin (Noch-Premierministerin Finnland), Dymtro Kuleba (Außenminister Ukraine), Henry Kissinger, Mette Frederiksen (Premierminster Dänemark), Jen Easterly (Direkter Cybersicherheit USA), Albert Bourla (Pfizer-Chef), Josef Borell (Vize-Präsident EU-Kommission), Eric Schmidt (Ex-Google-Boss). Das ist nur eine kleine Auswahl. Die ganze Liste finden Sie hier.

Über Jahrzehnte, seit ihrer ersten Sitzung im legendären Hotel De Bilderberg in den Niederlanden, finden sie sich extrem diskret zusammen. Bankiers, Geschäftsleute und hochrangige Politiker. In der Selbstbeschreibung des elitären Clubs heißt es:

„Das 1954 gegründete Bilderberg-Treffen ist eine jährliche Konferenz, die den Dialog zwischen Europa und Nordamerika fördern soll. Jedes Jahr werden zwischen 120 und 140 führende Politiker und Experten aus der Industrie, dem Finanzwesen, der Arbeitswelt, der Wissenschaft und den Medien zur Teilnahme an dem Treffen eingeladen. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer kommen aus Europa, der Rest aus Nordamerika; etwa ein Viertel aus Politik und Regierung, der Rest aus anderen Bereichen.”

Kritiker werfen dem elitären Bilderberg-Haufen vor, enormen Einfluss auf Politik und Wirtschaft außerhalb des demokratischen Meinungsbildungsprozesses auszuüben. Es wäre daher nicht gerade unwichtig, zu erfahren, was aktuell in Portugal abseits der Fernsehkameras besprochen und ausgehandelt wird. Sollten die Gespräche zu keinen Absprachen führen, wie betont wird, könnten sie ja öffentlich kommuniziert werden. Dies ist aber nicht der Fall. Und die Bilderberger nähren selbst die Skepsis gegenüber diesem Treffen:

Die Treffen werden im Rahmen der Chatham House Rule abgehalten, die besagt, dass es den Teilnehmern freisteht, die erhaltenen Informationen zu verwenden, jedoch weder die Identität, noch die Zugehörigkeit des Redners oder eines anderen Teilnehmers preisgegeben werden dürfen.

Allein die Tatsache, dass Klaus Schwab gehört zum Lenkungsausschuss der Bilderberger-Konferenz gehört, dürfte klar machen, was sich da gerade in Lissabon trifft. (SB)

 

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