Staatszerfall als politisches Programm – Ansage


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Einmal Spekulant, immer Spekulant: George Soros (Foto:Imago

Das jüngst erschienene Buch „George Soros’ Krieg“ von Collin McMahon markiert einen großen Fortschritt der demokratischen Gegenöffentlichkeit bei der Aufdeckung von Mechanismen, die hinter dem scheinbaren Wahnsinn stehen, welcher die politische Lage unserer Gegenwart bestimmt. Ähnlich wie Naomi Wolf und Steve Bannon mit einem Expertenteam durch ihre Analyse der Pfizer-Files beim Thema Corona-Impfung spekulative Hypothesen in harte Fakten verwandelt haben, ist es auch Collin McMahon gelungen, durch fleißiges Recherchieren vormalige „Verschwörungstheorien“ zu belegen und zu konkretisieren. In beiden Fällen wurde dies dadurch möglich, dass die zugrunde liegenden Informationen gar nicht geheim sind, sondern entweder – vor allem im Internet – offen zutage liegen oder ihre Veröffentlichung, wie im Falle der Pfizer-Files, auf recht simplem Wege unter Berufung auf Gesetze gerichtlich erzwungen werden konnte.

Bevor ich auf Einzelheiten aus McMahons Buch eingehe, muss angesichts einer gegenwärtig auf allen Seiten überhitzten politischen Auseinandersetzung leider eine Vorbemerkung eingeschoben werden, die ich eigentlich für selbstverständlich halte: Meine Kritik am Handeln der Person George Soros hat nichts mit Antisemitismus zu tun, auch nicht in der Form eines unterschwelligen dogwhistlings, wie es linksliberale Zeitgenossen oftmals unterstellen. Eine „jüdische Weltverschwörung“ gibt es nicht und hat es allein schon aus dem Grunde nie gegeben, dass die jüdische Religion niemals Organisationen hervorgebracht hat, die über das biblische oder das moderne Israel hinausgereicht hätten. Es ist hochgradig unfair, Soros’ destruktive Aktivitäten mit seinem Judentum und seinem Status als Holocaust-Überlebender in Verbindung zu bringen, so wie dies Elon Musk auf Twitter getan hat. Andererseits machen diese Eigenschaften Soros auch nicht automatisch zu einem guten Menschen. Ein Menschenalter nach der NS-Zeit sollte man eigentlich so weit sein, Juden und ihre Religion als etwas völlig Normales anzusehen, das weder im Guten noch im Bösen einen Anlass für moralische Übersteigerungen bietet.

Regierung stürzen und einsetzen – ganz nach Belieben

Nach dieser Vorbemerkung kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Artikels. McMahon belegt durch die Analyse von veröffentlichten Finanzströmen, dass die von George Soros gegründeten und geleiteten Open Society Foundations (OSF) den Kern eines weltweiten Netzwerkes bilden, das durch Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen und Medien, dessen Volumen eine zweistellige Milliardensumme erreicht, in der Lage ist, die öffentliche Meinung in vielen Ländern dieser Welt zu bestimmen. Dies geht so weit, dass die OSF vielfach Regierungen nach ihren Wünschen einsetzen und stürzen konnten. Nachrichten der letzten Jahrzehnte über Regierungskrisen und regierungskritische Massendemonstrationen in einer Reihe von Ländern – etwa Bulgarien, Rumänien und zuletzt Israel – erscheinen nach der Lektüre von McMahons Buch in einem völlig neuen Licht.

Das äußerste, aber keineswegs seltene Mittel zu einem regime change im Sinne der OSF sind die sogenannten „Farbrevolutionen“, die wir in den letzten Jahrzehnten in einer Reihe von Staaten gesehen haben. Dabei wird einer – oftmals durchaus demokratisch legitimierten – Regierung gleichsam der Boden unter den Füßen weggezogen, indem Wahlfälschungen behauptet, Massendemonstrationen initiiert und ein weltweiter Medienhype gegen diese Regierung angezettelt wird. “Farbrevolutionen” haben immerhin den Vorteil, dass sie meistens weitgehend gewaltfrei verlaufen. Das Tückische ist jedoch, dass ihre Urheber nicht auf eine bessere Regierungsform abzielen, sondern auf einen immer höheren Grad an staatlicher Instabilität. In letzter Konsequenz führt dies zu Staatszerfällen und einem daraus folgenden Chaoszustand mit endloser Gewalt und materiellem Elend. Syrien und Libyen sind die wohl bekanntesten Beispiele dafür. Dieser Zustand erzeugt Flüchtlingsströme, die – wiederum gefördert durch die OSF – weitere Staaten destabilisieren.

Verabsolutierung von Individualrechten

Staatszersetzung bis hin zum Staatszerfall wird hier also zu einem politischen Programm. Dessen Destruktivität wird für den naiven Beobachter sehr lange dadurch verdeckt, dass das Ganze im Namen von Zielsetzungen erfolgt, die an sich alles andere als böse sind: Menschenrechte, humanitäre Hilfe, Demokratie und Freiheit. Der Pferdefuß liegt darin, dass die zugrundeliegende Denkweise individuelle Rechte und Freiheiten in einem Maße verabsolutiert, das inkompatibel mit der Existenz von gewachsenen Gemeinschaften – von Familienverbänden bis hin zu Staatsvölkern – ist, welche eine unverzichtbare Voraussetzung funktionierender Gemeinwesen darstellen. Wir sehen dies auch in unserem Land. Toleranz und Akzeptanz gegenüber sexuellen Minderheiten sind etwas an sich Gutes und ein nicht zu unterschätzender zivilisatorischer Fortschritt.

Wenn solche Einstellungen, bis hin zum Versprechen eines für jedes Kind möglichen Geschlechtswechsels, jedoch zur erwünschten Normalität erhoben werden, ist die unvermeidliche Konsequenz leider das biologische Aussterben des Staatsvolkes, dem schon lange vorher ein demographisch bedingter Staatskollaps vorausgehen muss. Genauso ist die Bereitschaft zur Aufnahme von notleidenden Flüchtlingen zunächst einmal uneingeschränkt gut. Sie wird aber hochgradig destruktiv, wenn ein unbegrenzter Zustrom von Fremden allein schon die sprachliche Verständigung innerhalb eines Staates unmöglich macht, dadurch fast zwangsläufig eine räumliche Trennung nicht miteinander kompatibler Nationalitäten herbeiführt und schließlich die Gemeinsamkeit des Staatsvolkes zugunsten einer latenten Bürgerkriegssituation aufhebt.

Getriggerte Krisen

Vor dem Hintergrund von McMahons Erkenntnissen kann man verstehen, warum unsere Politiker seit Jahren in einer Weise handeln, die Staat, Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr erodieren lässt. Dies liegt weniger an Bildungsschwäche, Bosheit oder einem fehlgeleiteten Machtstreben (obwohl diese Ursachen sicherlich auch eine Rolle spielen). Vielmehr sind die scheinbar Mächtigen von einer beständigen Angst davor geleitet, dass sich die OSF und ihr allmächtiges Netzwerk im Falle unbotmäßigen Handelns gegen sie wenden und dabei das gesamte Staatswesen mit in den Abgrund reißen könnten. Der Staat nimmt in diesem Bild eine Rolle ein, welche das frühe Christentum mit dem Begriff katechon (griechisch „Aufhalter“) beschrieb. Das römische Reich verfolgte zwar damals die Christen, war in ihrer Wahrnehmung aber trotzdem eine weltliche Schutzmacht gegen das durch den Satan verkörperte absolut Böse.

Heute sind unsere Regierungen mit verzweifelten „Rettungsaktionen“ beschäftigt, welche die schlimmsten Folgen der organisierten Staatszersetzung zwar noch spürbar abmildern können, aber nicht dazu in der Lage sind, das Problem an der Wurzel zu packen. „Corona“ ist dafür ein typisches Beispiel. Die Krise wurde – im Licht heutiger Erkenntnisse – sehr wahrscheinlich dadurch ausgelöst, dass mit einem organisierten weltweiten Medienhype eine panische Angst erzeugt wurde, welche die Regierenden zu Maßnahmen zwang, deren eigentlicher Zweck die Destabilisierung des Staatswesens war. Gleichzeitig wurde der Leidensdruck und damit auch die Protestbereitschaft durch gewaltige staatliche Finanzhilfen gemindert, deren unvermeidliche Langzeitfolge aber wirtschaftliche Instabilität ist. Bei der „Klimakatastrophe“ und der „Energiewende“ verhält es sich ganz ähnlich.

Soros’ globales Zersetzungswerk

Diese fast schon als dämonisch zu bezeichnende Machtfülle gewinnen Soros und seine OSF allein durch Geld. Doch wo stammt dieser unermessliche Reichtum eigentlich her? Soros ist ein gewiefter Börsenspekulant, der schon 1992 das britische Pfund derartig unter Druck setzen konnte, dass das Vereinigte Königreich aus dem damaligen europäischen Währungssystem aussteigen musste und deshalb in der Folge auch nicht dem Euro-Verbund beitrat – was langfristig den „Brexit“ mit seinen unguten Folgen für Großbritannien und Europa erst ermöglichte; ein weiteres Beispiel für Soros‘ Zersetzungspolitik. Die Börse ist aber selbst für die intelligentesten Marktteilnehmer kein Goldesel. Soros‘ märchenhafter Reichtum ist, wie McMahon überzeugend belegt, nur dadurch erklärbar, dass sein Netzwerk stark genug ist, um die Börsenentwicklungen selbst zu erzeugen, auf die es dann mit Erfolg spekuliert. Eine ähnliche Strategie könnte sogar hinter dem Klimawandel-Hype stehen: Wenn erst einmal die Aktien von Rohstoff- und Energiekonzernen als Folge einer durch mediale Macht erzwungenen „Klimapolitik“ zu fast wertlosem Papier geworden sind, kann man sie aufkaufen und dann nach der Beendigung der eigenen Klimapropaganda riesige Gewinne aus ihnen ziehen.

Es gibt Staaten auf der Welt, die weitgehend frei von Soros und seinem Netzwerk sind. Diese Staaten sind allesamt als Autokratien oder noch Schlimmeres verrufen, und das teilweise auch nicht zu Unrecht. Die Volksrepublik China ist stark genug, um die gesamte hier beschriebene Misere von sich fernzuhalten. Ungarn gelang unter Viktor Orbán eine „Entsorosisierung“, genauso wie Russland unter Wladimir Putin. Während aber Ungarn als kurioses „gallisches Dorf“ noch einigermaßen akzeptiert wird, wurde Putins Russland für George Soros zum Todfeind. Dies stieß eine Entwicklung an, die wie in einer Tragödie immer weiter in den Abgrund führte und in diesen Tagen nah an einen katastrophalen Tiefpunkt gelangt ist: Die ukrainische Farbrevolution von 2014; die Verhinderung einer russisch-amerikanischen Verständigung durch finsterste Machenschaften gegen Donald Trump; Trumps Sturz als US-Präsident und seine Ersetzung durch den zur Konfrontation mit Russland entschlossenen Joe Biden; der Medienhype, mit dem im Februar 2022 der gesamte Westen auf eine bedingungslose militärische Unterstützung der Ukraine eingeschworen wurde; und zuletzt die gegenwärtige Politik einer völligen westlich-ukrainischen Kompromisslosigkeit, die nicht weniger als eine Zerschlagung der Moskauer Zentralmacht anstrebt.

Moderne Cäsaren

Hinter all dem stehen George Soros und die OSF. Ich bestreite hier gar nicht, dass Wladimir Putin eine gewichtige Mitschuld an dieser Eskalation trägt, vor allem weil er im Februar 2022 mit seiner „Spezialoperation“ Soros’ Strategie des regime change offenbar selbst auf die Ukraine anwenden wollte, und damit ohne Zweifel den Vorwurf eines Angriffskrieges rechtfertigte. Dennoch treibt George Soros den Westen zu einer verhängnisvollen Strategie, die letzten Endes auf einen chaotischen Staatszerfall in Russland abzielt, dessen Auswirkungen weitere Instabilitäten vor allem in Westeuropa erzeugen müsste, falls nicht schon lange vorher ein Atomkrieg die dann wirklich maximale Destruktion herbeigeführt hätte.

Es erscheint angesichts der Machtfülle von Soros und den OSF als schwer möglich, etwas gegen die hier beschriebene globale Misere zu tun. Hinzu kommt, dass Soros dabei zwar ein gewichtiger Faktor ist – aber keineswegs der einzige. Es herrschen, wie es einst Oswald Spengler (1880-1936) prophezeite, im 21. Jahrhundert moderne Cäsaren, die ihre Macht weder durch Abstammung noch durch Wahlen legitimieren, sondern durch Geld und Kontrolle über die Emotionen von Volksmassen. Diese Cäsaren sind nicht einmal mehr an Staaten gebunden, sondern wirken global. Selbst ein US-Präsident wie Donald Trump war ihnen fast willenlos ausgeliefert. Trump konnte im Sommer 2020 zwar noch jene “Farbrevolution” stoppen, die unter dem Namen „Black Lives Matter“ die USA ins Chaos zu stürzen drohte – aber er musste dennoch wenig später seine putschartige Absetzung akzeptieren.

“Ungarisierung” Deutschlands wäre keine Lösung

Daraus lässt sich nur ein Schluss ziehen: Es sind nicht die „Staatscäsaren“ wie Trump, Putin und Orbán, die der Misere ein Ende bereiten können. Kleine Staaten wie Ungarn und Weißrussland können sich zwar offenbar eine Zeitlang im Windschatten der Weltpolitik gewisse Freiräume erhalten, aber sie würden sehr wahrscheinlich schnell zusammenbrechen, wenn sich Soros‘ Zorn in einer ähnlichen Weise gegen sie richten würde wie 2020 gegen die USA und heute gegen Russland. Eine „Ungarisierung“ Deutschlands wäre also allein schon deshalb kein gangbarer Lösungsweg, weil unser Land – trotz aller seiner Mängel – dafür (jedenfalls noch) einfach zu bedeutend ist. Die VR China könnte uns nur um den Preis einer totalen Unterwerfung retten, bei der wir die Stabilität nur im Tausch gegen einen völligen Verlust unserer Freiheit erhalten würden.

Die Hoffnung liegt allein in dem Umstand, dass der destruktive Mechanismus der Staatszerstörung als politisches Programm öffentlich bekannt ist. Noch gelingt es dem Soros-Komplex, dieses Wissen bei den meisten Menschen als „Fake News“ und „Verschwörungsmythos“ zu diffamieren. Wenn die demokratische Gegenöffentlichkeit aber weiter zäh und stetig an einer Rückkehr zur Wahrhaftigkeit arbeitet, dann könnte dies langfristig Erfolg haben – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die westlichen Staaten nicht schon vorher von globalen Cäsaren zur Errichtung offener Diktaturen gezwungen werden. Der Anteil der Zweifelnden und Oppositionellen in der Bevölkerung nimmt jedenfalls unübersehbar zu. Ich werde mit Sicherheit nicht der einzige sein, der sich darüber wundert, dass uns seit einigen Jahren „Faktenchecker“ mit gewaltigem Aufwand erklären müssen, dass ein großer Teil völlig glaubhafter Nachrichten und gleichfalls völlig rationaler Kommentare entweder böswillige Falschdarstellungen oder rechtsextreme Propaganda sind.

Der Staat ist nicht der eigentliche Gegner

Vor zehn Jahren gab es weder bezahlte Faktenchecker noch einen verbreiteten Begriff von „Fake News“, und die Welt war mit Sicherheit keine schlechtere als heute. Allein daran sieht man, dass wir in einer riesengroßen Lügenblase leben, die irgendwann platzen muss, weil der gesunde Menschenverstand sie durchschaut. Die Gegenöffentlichkeit ist bereits heute viel mächtiger, als es ihr selbst bewusst ist. Man sieht dies gerade in diesen Tagen am Beispiel des Widerstandes gegen das „grüne“ Heizungsgesetz, der weit in die politische und mediale Mitte hineinwirkt, aber auch bei der durch Umfragen belegten zunehmenden Entdämonisierung der AfD bei der Wählerschaft.

Zum Schluss folgt eine wichtige Erkenntnis für Oppositionelle: Es muss unbedingt jegliches Reden und Handeln vermieden werden, das Staatszersetzung und Staatszerfall fördert, anstatt sie zu bekämpfen. Der Staat wird durch Erpressung der globalen Cäsaren immer mehr zu einer feindlichen, gefährlichen Macht, aber er ist nicht unser eigentlicher Gegner. Wir brauchen ihn, und deshalb sollten wir ihn nicht „delegitimieren“, sondern ihn mit sanftem, aber stetigem Druck wieder in jene Rolle einer Schutzmacht gegen seine eigene und damit auch unsere Zerstörung drängen, die ihm eigentlich zukommt. Des Weiteren darf berechtigte Kritik am Verhalten von Linken, Grünen, Migranten, Moslems und sexuellen Minderheiten nicht zu jenen Formen von Hetze entarten, die meiner Meinung nach derzeit in der Gegenöffentlichkeit bedenklich zunehmen. Damit werden nur Spaltungen befördert, die letzten Endes genau das Interesse unserer eigentlichen Feinde bedienen. Ein souveränes, wieder selbstbestimmtes Staatsvolk muss auch die genannten Gruppen einschließen. Nur gemeinsam können wir die Politik des organisierten Staatszerfalls bekämpfen.

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