Arbeiten, bis das der Tod uns scheidet? Foto: ALPA PROD/Shutterstock

Wirtschaftskrise: Die Alten sollen noch mal ran

Während in unseren Nachbarländern der Ruhestand immer früher beginnt, sollen in Deutschland die Alten noch mal ran, um den Fachkräftemangel auszugleichen:

Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) fordert das sofortige Ende der Rente mit 63. Die koste “Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize”, sagte Spahn der “Bild am Sonntag”. “Sie sollte sofort abgeschafft und durch eine bessere Erwerbsminderungsrente ersetzt werden.” Die circa zwei Millionen Fachkräfte, die früher in Rente gingen, fehlten nun “bitterlich”.

Einer Studie des Forschungsinstituts Prognos zufolge müssen Beitragszahler durch die abschlagsfreie Frühverrentung bis 2035 fast 140 Milliarden Euro zusätzlich zahlen. Außerdem wäre die Fachkräftelücke laut der Autoren ohne Rente mit 63 rund 10 bis 20 Prozent kleiner. In Auftrag gegeben hatte die Studie die neoliberale Lobbyorganisation “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft” (INSM).

Demnach würde bei einer Abschaffung der Rente mit 63 ab dem kommenden Jahr der Beitragssatz bis Ende des Jahrzehnts auf dem heutigen Niveau von 18,6 Prozent stabilisiert werden, statt auf 19,1 Prozent zu steigen. Dies hätte bereits 2025 eine Entlastung von rund acht Milliarden Euro für die Beitragszahler zur Folge.

Anstatt also Steuern und Abgaben zu senken, die Bürokratie zu verringern und so mehr Anreize für wirkliche Fachkräfte aus dem Ausland zu schaffen, sollen dann 64-Jährige für den Wohnungsbau oder im Pflegedienst eingesetzt werden?

In dem Alter kann man doch nur noch in die Politik gehen. Dumm herumschwafeln kann man schließlich auch noch im hohen Alter. (Mit Material von dts)

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