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Neues aus dem Heizungskeller: Die “warmen Pumphosen” drücken aufs Tempo

Auch diese Debatte heizt sich immer weiter auf und eine gewisse Lobby drückt aufs Tempo, denen dauert es noch viel zu lange, bis alle Hausbesitzer enteignet sind. Hier einige aktuelle Meldungen zu dem Thema, das bei uns allen Hitzewallungen verursacht:

ZEW gegen Anschlusspflicht für Fernwärme

Der Präsident des Forschungsinstitutes ZEW, Achim Wambach, ist gegen einen Zwang von Hausbesitzern für einen Zugang zur Fernwärme. “Eine Anschlusspflicht würde in die falsche Richtung gehen. Die Betreiber von Fernwärme sollten ihre Kunden durch überzeugende Leistungen gewinnen, nicht durch eine Pflicht zum Vertragsabschluss”, sagte Wambach der “Rheinischen Post” (Dienstag).

Wambach betonte: “Fernwärme kann einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Diese Entwicklung wird aber gefährdet, wenn es nicht gelingen sollte, die negativen Folgen der Abhängigkeiten der Haushalte von ihren Versorgern in den Griff zu bekommen.” Der Stadtwerkeverband VKU hatte vor dem Fernwärmegipfel eine Anschlusspflicht für private Haushalte ins Gespräch gebracht.

Studie: Wasserstoff- und Biogasheizungen auf Dauer deutlich teurer

Heizungen auf Basis von Wasserstoff und Biogas könnten Verbraucher einer Studie (der Wärmepumpen-Lobby?) zufolge auf Dauer mehr als doppelt so viel kosten wie Wärmepumpen (aber sicher doch). Das geht aus Berechnungen hervor, die die Umweltverbände WWF und Deutsche Umwelthilfe beim Prognos-Institut in Auftrag gegeben haben. Die “Süddeutsche Zeitung” berichtet in ihrer Dienstagausgabe darüber.

Demnach liegen die Kosten für Wasserstoff- oder Biomethan-Heizungen aufs Jahr gerechnet in allen Varianten höher als die einer Wärmepumpe, sowohl für Einfamilien- als auch für Mietshäuser. Im Jahr 2035 könnte der Betrieb einer auf Wasserstoff basierenden Heizung mehr als doppelt so viel kosten wie der einer Wärmepumpe. Ähnlich verhält es sich mit Biomethan.

Grund dafür seien vor allem die absehbar (künstlich erzeugten) hohen Preise für die Brennstoffe. “So zu tun, als sei die Wasserstoffheizung eine gute Option, ist Verbrauchertäuschung”, sagte WWF-Expertin Heike Vesper. Diese Art Heizung sei “wie Gold als Straßenbelag: ressourcenintensiv, ineffizient und teuer”.

GEG könnte diese Woche im Bundestag verhandelt werden

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) könnte bereits diese Woche im Bundestag verhandelt werden. Jedenfalls sieht das der Zeitplan des Bundeswirtschaftsministeriums von Robert Habeck (Grüne) so vor. In einer schriftlichen Übersicht des Ministeriums, dass Parlamentsreferenten der Regierungsparteien zur orientierenden Handreichung dient, ist das GEG unter der Kennziffer 20/09082 aufgelistet, wie die “Welt” in ihrer Dienstagausgabe schreiben wird.

Demnach soll das GEG am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss behandelt werden. Die erste Lesung des Gesetzes ist für Donnerstag, 15. Juni, vorgesehen. Eine Expertenanhörung soll am Mittwoch kommender Woche stattfinden.

Zur Abstimmung käme das GEG dann laut Plan am 4. Juli – kurz vor der parlamentarischen Sommerpause. Ob das gelingt, hängt aber von einer Einigung der Ampel-Parteien ab. Die FDP hatte zunächst massive Bedenken angemeldet, und will vor allem kein Gesetz mit irgendwelchen Heizungsverboten beschließen.

SPD-Chef Lars Klingbeil sagte am Montag, er sei zuversichtlich, dass das Gesetz diese Woche zur ersten Lesung komme. Die Gespräche der Koalitionspartner verliefen “vernünftig”.

Regierung und Verbände wollen mehr Tempo beim Ausbau der Wärmenetze

Bundesregierung und dutzende Verbände aus dem Bereich Wärmewirtschaft, Wohnungs- und Bauwirtschaft wollen dem Ausbau der Wärmenetze mehr Tempo verleihen. Das ist eines der Ergebnisse des sogenannten “Wärmegipfels”, zu dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bauministerin Klara Geywitz (SPD) für Montag eingeladen hatten. Bis 2030 solle die Hälfte der Wärme in den Netzen klimaneutral erzeugt werden, sagte Habeck nach dem Treffen, da seien sich alle einig.

“Genau diese Entschlossenheit brauchen wir”, so der Minister. Einigkeit bestand bei dem Treffen auch darin, mit dem Bundesgesetz für die Wärmeplanung, der aktuellen Novelle des Gebäudeenergiegesetzes sowie den begleitenden Förderprogrammen möglichst schnell einen verbindlichen Rahmen zu setzen, zudem bedürfe es eines Finanzierungsrahmens, der klare Anreize zur Investition in den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze setze. Abwärmenutzung soll erleichtert, der Bau von Anlagen zur Nutzung von Erdwärme (Geothermie) und Solarthermie sowie von Großwärmepumpen beschleunigt werden.

Als weiteres Handlungsfeld wurde das Thema “Preistransparenz” bei den Wärmenetzen identifiziert: “Hier wird die Bundesregierung die bestehenden gesetzlichen Grundlagen überprüfen mit dem Ziel, Hemmnisse für den Anschluss ans Wärmenetz kurzfristig abzubauen”, hieß es in einer Erklärung.

Warum nur drücken die Grünen und Linken bei diesem Thema so aufs Tempo? Weil sie wissen, dass sie bald Geschichte sind und so dafür sorgen können, dass ihr politischer Fußabdruck niemals mehr wegzuwischen ist? (Mit Material von dts)

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