So wird das wohl nichts mit dem dringend benötigten Nachschub für die Kriegsverlängerung:
Der Schützenpanzer Puma macht beim Bahntransport hin zu Manövern oder Einsätzen Probleme, da er zu breit für die Waggons ist. Eine Sprecherin des Heeres bestätigte “Bild am Sonntag”, dass die Bundeswehrsoldaten am Verladebahnhof die Panzerung des Puma abschrauben müssen, damit er auf die Waggons passt. Die schwere Panzerung muss per Kran auf den Zug gehievt und dort festgemacht werden.
Eine Puma-Kompanie (14 Panzer) könne meist “in 24 Stunden komplett verladen und verzurrt werden”, so eine Sprecherin des Heers zu “Bild am Sonntag”. Allerdings braucht es dafür genügend Personal, Seitenrampen und Verladegeräte. Doch speziell an den Kränen mangelt es.
Die Puma-Verbände würden “künftig damit ausgestattet”, so die Sprecherin. Dass die Bundeswehr einen neuen Schützenpanzer hat, der nicht auf die Bahnwaggons passt, löst im Parlament Kopfschütteln aus. SPD-Verteidigungsexperte Andreas Schwarz kritisierte in “Bild am Sonntag”: “Der Puma zeigt, was für Fehler bei der Beschaffung gemacht wurden: Statt auf kampferprobte und marktverfügbare Waffensysteme zu setzen, wird ein Panzer nach lauter Sonderwünschen entwickelt, der zu breit für den Zugtransport ist. Das muss ein Ende haben.” Bei der ursprünglichen Konzipierung des Schützenpanzers Puma ging es laut Heer um den Einsatz in internationalen Stabilisierungsoperationen wie in Afghanistan. Damit habe das Hauptaugenmerk auf der Transportfähigkeit in dem Militärflugzeug A400M gelegen.
Mit der Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung stünden nun jedoch Verkehrsträger wie Bahn und Schiff im Vordergrund. Stichwort “Bündnisverteidigung”: Dazu gehört ja offensichtlich auch die Ukraine, schließlich muss ja die Freiheit verteidigt werden.
Aber das kann sich – wie gesagt – noch etwas in die Länge ziehen:
Ein an der Front im Donbass eingesetzter ukrainischer Offizier hat vor überhöhten Erwartungen an die laufende Gegenoffensive gegen die russischen Besatzer im Land gewarnt. Man dürfe damit keine Erwartungen an ein Kriegsende verbinden, sagte Oberstleutnant Sergij Osatschuk von den Grenztruppen dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Bis dahin ist es noch ein langer Weg.”
Der promovierte Historiker sagte, vergleiche man den Krieg in der Ukraine mit dem Ersten Weltkrieg, “dann befinden wir uns im Jahr 1916, nicht weiter”. Danach dauerte der Erste Weltkrieg noch zwei weitere Jahre. Osatschuk ist in Tschassiw Jar eingesetzt, dem nächsten Ort vor der Stadt Bachmut, die die Russen im Mai nach monatelangen schweren Gefechten eroberten.
Der Oberstleutnant sagte mit Blick auf die hohen Erwartungen im Westen an die Gegenoffensive: Ziel der Gegenoffensive sei es nicht, in verlustreichen Kämpfen Dorf für Dorf zu erobern. Stattdessen werde eine Umzingelung russischer Truppen angestrebt, damit diese sich aus Angst vor einer Einkesselung großflächig zurückzögen. “Aber ich bin sehr realistisch, ich sehe, was uns gegenübersteht. Da sind russische Divisionen, die sind ebenfalls gut ausgebildet und ausgerüstet. Die haben moderne T-90-Panzer, nicht Museumsstücke vom Roten Platz.” Bislang sei er optimistisch, was den Verlauf der Gegenoffensive in den ersten Tagen in seinem Abschnitt der etwa 1.000 Kilometer langen Front angehe, sagte Osatschuk.
“Jeden Tag rücken wir einige hundert Meter bis zu einem Kilometer vor.” Die Russen hätten bei den Kämpfen um Bachmut zwischen 400 und 500 Tote zu beklagen gehabt, jetzt seien es immer noch 200 bis 300. “Aber nicht nur die Russen haben hohe Verluste, wir haben sie auch.” Nähere Angaben zur Zahl der ukrainischen Gefallenen machte er aus Sicherheitsgründen nicht.
Schon klar, denn genaue Zahlen würden die Bündnispartner im Westen dann doch vielleicht irritieren. Aber noch steht die NATO bereit, Elend und Tod zu verlängern:
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt jetzt erstmal auf jeden Fall vor einem Scheinfrieden in der Ukraine. “Wir wollen alle, dass dieser Krieg endet, aber damit ein Frieden dauerhaft sein kann, muss er gerecht sein”, sagte er der “Welt am Sonntag”. Frieden könne nicht bedeuten, “den Konflikt einzufrieren und einen Deal zu akzeptieren, der von Russland diktiert wird”.
“Nur die Ukraine allein kann die Bedingungen definieren, die akzeptabel sind”, fügte der frühere Ministerpräsident Norwegens hinzu. Der Nato-Chef verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass militärische Erfolge auf dem Kriegsschauplatz die Verhandlungsposition der Ukraine stärken würden: “Je mehr besetztes Territorium die Ukraine befreien kann, desto bessere Karten hat sie am Verhandlungstisch, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen.” Hintergrund: Am Samstag führte eine Gruppe afrikanischer Staatschefs unter Leitung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Rahmen einer selbsterklärten Friedensmission Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin.
Die Delegation hatte zuvor in Kiew beide Seiten zur “Deeskalation” aufgerufen. “Dieser Krieg muss beendet werden und es sollte Frieden durch Verhandlungen geben”, sagte Ramaphosa. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt Verhandlungen mit Russland zum jetzigen Zeitpunkt ab.
Unmittelbar vor seinem Besuch in Berlin am Montag und Dienstag lobte der Nato-Chef die Nationale Sicherheitsstrategie
Deutschlands, deren Ziel es ist, die Bundeswehr bei der Landes- und Bündnisverteidigung durch eine bessere Ausstattung und mehr Einsatzbereitschaft zu stärken: “Deutschlands erstmalige Nationale Sicherheitsstrategie
ist ein wichtiges Dokument und ein Beweis für die Zeitenwende. Ich begrüße Deutschlands klares Bekenntnis, die Ziele der Nato bei den Verteidigungsausgaben und den Fähigkeiten zu erfüllen und eine der stärksten bewaffneten Streitkräfte in Europa aufzubauen.” In einer “gefährlicheren und umkämpften Welt” sei es lebenswichtig, in Verteidigung zu investieren, um die Sicherheit der Menschen zu bewahren, so Stoltenberg.
“Beim Nato-Gipfel in Vilnius werden wir ein ambitionierteres Versprechen bei den Verteidigungsausgaben vereinbaren, das bei zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) als das Minimum liegen wird. Die Führungskraft Deutschlands bleibt essenziell für Frieden und Sicherheit im euroatlantischen Raum.” Die Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine machen laut Nato-Chef “einen echten Unterschied” und helfen dem Land dabei, die Städte “von der brutalen russischen Besetzung” zu befreien.
Zur von Kiew geforderten Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato sagte Stoltenberg: “Die Zukunft der Ukraine liegt in der Nato, aber die Priorität ist jetzt, dass die Ukraine sich durchsetzt als souveräner und unabhängiger Staat – andernfalls besteht keine Möglichkeit, über eine Mitgliedschaft zu diskutieren.” Er fügte hinzu: “Wir müssen sicherstellen, dass es, wenn dieser Krieg endet, glaubwürdige Vereinbarungen für die Sicherheit der Ukraine gibt, sodass Russland sich nicht wiederbewaffnen und erneut attackieren kann und der Zyklus der russischen Aggression durchbrochen wird.” Stoltenberg kündigte an, dass die Allianz beim Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ein mehrjähriges Hilfspaket verabschieden werde, das die Ukraine an Nato-Standards heranführen soll.
Außerdem sollen die politischen Verbindungen intensiviert werden. “Das wird die Ukraine näher an die Nato bringen”, so Stoltenberg.
Es geht Stoltenberg und seine Genossen nur darum, Putin zu vernichten und Russland zu erobern. Vielleicht wächst ihm ja doch noch irgendwann ein Schnurrbart. (Mit Material von dts)