Bei Korn-Recycling in Albstadt entstehen häufig Brände. Schuld sind oft Elektrogeräte mit Lithium-Ionen-Akkus. „Schon wieder Feuer bei Korn“, diese Redewendung ist in Albstadt geläufig, sobald Sirenen heulen und über dem Recyclingbetrieb Rauch zu sehen ist. Warum gibt es so viele Brände bei Korn? Die Ursache ist immer wieder die Lithium-Ionen-Akkus in nicht sachgemäß entsorgten Elektrogeräten. Prokurist Wolfgang Kowalczyk bezeichnen das Problem mit Lithium-Ionen-Akkus als „Irrsinn“ (gea: 05.08.23).
Alarmierende Zahlen: Täglich 30 Brände in Recyclingbetrieben durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus
Laut dem Bundesverband für Sekundärrohstoffe und Entsorgung entstehen täglich rund 30 Brände in deutschen Recyclingunternehmen. Das Personal löscht die meisten Brandherde selbst. In zwei von dreißig Fällen rückt die Feuerwehr aus. Geschäftsführer Alexander Korn und Prokurist Wolfgang Kowalczyk erklären, dass oft illegal entsorgte Elektrogeräte mit eingebauten Lithium-Ionen-Akkus die Brandursache sind.
Diese Akkus, genau wie Batterien, gehören in Wertstoffzentren und nicht in den Hausmüll. Aber oft landen sie dort und letztendlich auch bei Korn. Beim Zerkleinern und Sortieren der Abfälle zerstören Maschinen die Akkus.
Chemikalien in den Akkus können blitzschnell reagieren und Feuer fangen, erklären Experten. „Unsere Anlage erkennt durch Infrarotsensoren die meisten Brandherde und löscht selbstständig“, erzählt Alexander Korn. Manchmal gelingt das jedoch nicht und es entsteht ein Brand. Laut Korn und Kowalczyk passiert das etwa zweimal am Tag. Die meisten Brände kann die Anlage aber selbstständig löschen.
Versteckte Gefahr – Unscheinbare Alltagsgegenstände als Brandherde
Nicht nur Handys oder Laptops, die offensichtlich Akkus haben, sind das Problem. Auch in harmlos wirkenden Musik-Grußkarten, blinkenden Kinderschuhen oder Spielzeug-Hubschraubern sind Akkus. Diese können bei Verformung oder Gewalteinwirkung zu explosiven Brandherden werden. Auch E-Zigaretten, die gerade sehr beliebt sind, können das.
Das Unternehmen Korn hat bis jetzt etwa 5 Millionen Euro in den Brandschutz investiert. Aber falsch entsorgte Alltagsgegenstände stören auch diese moderne Technik immer wieder. Deshalb sucht Korn jetzt nach Lösungen mit Start-ups. Eine neue Mischung aus Röntgentechnik und künstlicher Intelligenz soll Korn dabei helfen, gefährliche Akkus im Materialfluss der Sortieranlage zu finden, bevor sie Schaden verursachen. „Am besten wäre natürlich, wenn die Leute die Akkus richtig entsorgen würden“, meint Alexander Korn. Er hofft, dass ein neues System im besten Fall schon in einem Jahr einsatzbereit ist.