Marodiert weltweit: Annalena Baerbock (Foto:Imago)

Frau Baerbock und das iranische Mädchen

In der U-Bahn von Teheran wurde offenbar ein 16-jähriges Mädchen von der dortigen Sittenpolizei ins Koma geprügelt, weil es nicht “ordnungsgemäß” gekleidet gewesen ist. Nicht schön. Gar nicht schön. Aber was geht das die deutsche Außenministerin an?

von Max Erdinger

“Baerbock kritisiert Vorfall in Teheran”, heißt es im Deutschlandfunk, “Baerbock kritisiert Vorfall mit Sittenpolizei” beim Bayerischen Rundfunk. Das heißt, daß sich Frau Baerbock gern selber aussucht, was sie “kritisieren” will und was nicht. Das ist offensichtlich so, wenn man sich überlegt, was die deutsche Frau Baerbock alles nicht kritisiert – und viel mehr noch, was sie alles befürwortet. Mit anderen Worten: Es ist scheißegal, was die Frau Baerbock kritisiert oder nicht kritisiert. Das Mädchen wurde in Teheran ins Koma geprügelt. Wie gesagt: Nicht schön. Gar nicht schön.

Besen und Türen

Ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür, heißt ein altes deutsches Sprichwort. Aus demselben Kulturkreis, in dem das Mädchen in Teheran ins Koma geprügelt worden ist, stammen oft genug die Täter, die in Deutschland straffällig werden mit Messerstechereien und Morden an ihren Ehefrauen. Frau Baerbock wäre, wenn schon, dann für Deutschland zuständig. Im Iran ist sie nicht zuständig. Sie scheint aber in dem Wahn zu leben, man habe sich überall auf der Welt dafür zu interessieren, bei welcher Gelegenheit die deutsche Frau Baerbock etwas zu meinen und zu finden hat. Im Iran und anderen islamischen Ländern wird gegen dermaßen viele Überzeugungen einer deutschen Frau Baerbock verstossen, daß sie denen eigentlich – analog zu Russland – den Krieg erklären müsste. Worum ging es ihr also wieder einmal? Um das Mädchen in Teheran offenbar nicht. Es ging wieder einmal, so, wie die ganze Zeit, darum, sich recht belehrend zu äußern, auf daß die Welt erkenne, von welch edlem Gemüt unsere deutsche Frau Baerbock ist. Feministin ist sie. “Feministin” siedelt nah an “Subjektivistin”. Es ging um sie selbst und um das, wofür sie gerne gehalten werden will. Den Mullahs im Iran und der dortigen Sittenpolizei ist schnurzpiepegal, was eine deutsche Frau Baerbock den lieben langen Tag zu meinen und zu finden, resp. zu “kritisieren” hat. Glaubt diese grüne Person ehrlich, daß sich in Teheran schuldbewußt jemand auf die Stirn patscht und sagt, das mit dem Mädchen hätte nicht passieren dürfen, weil es von der deutschen Frau Baerbock “kritisiert” wurde? Hat irgendwer etwas von ihrer zur Schau gestellten Hochmoral? Hat das iranische Mädchen etwas davon? Haben die Mullahs etwas davon? Die dortige Sittenpolizei vielleicht? Die Deutschen? Frau Baerbock hat etwas davon – und das auch nur, wenn sie sich nicht sogar da noch täuscht.

Der deutsche Zeigefinger

“Am deutschen Wesen mag die Welt genesen”, stammt aus einem Gedicht mit dem Titel “Deutschlands Beruf”. Verfasst wurde es von Emanuel Geibel im Jahr 1861, bezog sich ursprünglich auf die Einheit der deutschen Staaten, wurde ab 1871 mit der Reichsgründung aber vor allem von Politikern verwendet, die aufgrund der neu entstandenen Macht in Europa auf ihren Platz unter den Großmächten der Welt pochten. Das war damals wenigstens noch von der Möglichkeit unterlegt, einer solchen missionarischen Forderung machtpolitisch Nachdruck zu verleihen. Das geht heute nicht mehr.  Daß die Welt am deutschen Wesen genesen möge, ist eine Attitüde, die heute lächerlicher ist als je zuvor. Niemand begreift den Kranken als ein Sinnbild für Gesundheit, auch eine iranische Sittenpolizei nicht.

Colonel Douglas Macgregor, vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump 2020 noch als Botschafter für Deutschland vorgesehen, ein kluger Mann, der an der amerikanischen Militärakademie lehrte und zu Trumps Beraterstab im Weißen Haus zählte, plauderte jüngst in einem Interview mit Roger Köppel in der Schweizer “Weltwoche” aus, was er von der “hochmoralischen Völkerrechtsexpertin” Frau Baerbock aus Zeichensetzerdeutschland hält. Sie sei ein Witz, meinte Macgregor. Ich füge an: Aber ein schlechter.

Es liegt in Deutschland dermaßen viel im Argen, daß man sich schon fragt, was jemand mit seiner “Kritik” bezwecken will, der partout nicht damit zurecht kommt, daß in anderen Ländern andere Sitten herrschen und daß es deshalb gut wäre, Sitten, die man hierzulande nicht etabliert wissen will, gar nicht erst aus anderen Ländern zu importieren. Sie werden aber importiert. Die grünfeministische Deutschfrau Baerbock ist die letzte, die etwas dagegen hätte. Dennoch meint die deutsche Außenministerin, sie könne ihre edle Gesinnung glaubhaft ausstellen dadurch, daß sie die Zustände im Ausland “kritisiert”. Und nur zur Eigenprofilierung bei ihrer politfeministischen Klientel auf Kosten der deutschen Allgemeinheit, die sich ihretwegen kollektiv als der “hässliche Deutsche” mit seiner unbescheidenen Klugscheißerei wahrnehmen lassen soll.

Die deutsch-feministische “Menschlichkeit” der Frau Baerbock und ihrer grünen Spießgesellen: 500.000 junge und neuerdings auch alte Ukrainer sowie junge Frauen im geopolitischen Auftrag der Amis für nichts und wieder nichts in des Oberkorrupten Fleischwolf hetzen, verlogen von einem “unprovozierten Angriffskrieg” in der “Ostkokaine” (Baerbock) daherfaseln, Waffenexporte befürworten, im Aserbeidschan-Armenien-Konflikt recht scheinheilig von “Verhandlungslösungen” daherfaseln, den Oberchinesen recht undiplomatisch einen Diktator heißen – und dann die iranische Sittenpolizei “kritisieren” in dem Wahn, das eigene Wort habe noch bei irgendwem Gewicht. Das ist einfach nur noch widerwärtig in seiner prinzipienlosen, “feministischen” Abgeschmacktheit.

 

 

 

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