Foto: Sahra Wagenknecht (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

“Stalinisten-Sahra”: Von wegen Diskursoffenheit

Wer sich von der neuen Partei von Sahra Wagenknecht tatsächlich eine politische Alternative erhofft hatte, musste nach einem Tag bereits feststellen, dass es sich dabei lediglich um einen roten Wolf im Schafspelz handelt. Bei der Vorstellung der Partei am Montag tönte Wagenknecht noch, es sei ein „großes Anliegen, dass der Meinungskorridor in unserem Land wieder breiter wird“. Jeder, der von der „dominanten Meinungsblase“ abweiche, werde ganz schnell „diffamiert und stigmatisiert“, beklagte sie. Dies sei „einer Demokratie unwürdig“. Zudem appellierte sie an die versammelten Journalisten, sich sachlich mit ihrer Partei auseinanderzusetzen und ihr keine Dinge zu unterstellen, die sie gar nicht vertrete.

Was von diesem wohlfeilen Geschwätz zu halten ist, zeigte sich bereits am Dienstag, als Wagenknechts Mitstreiterin Amira Mohamed Ali kategorisch ausschloss, dass AfD-Politikern zur Wagenknecht-Partei wechseln könnten. „Nein, um Gottes willen, also das ist unvorstellbar, ein Wechsel von der AfD jetzt in unsere Partei, das wird es nicht geben, das werden wir auch nicht erlauben“, erklärte sie entrüstet. Soviel zur Kritik am verengten Meinungskorridor.

AfD strikt ausgegrenzt

Die geforderte Offenheit für vom Mainstream abweichende Meinungen soll offenbar nur für die Wagenknecht-Partei gelten. AfD-Politikern wird die Tür pauschal vor der Nase zugeschlagen und sofort neue Brandmauern und Tabuzonen errichtet. Mohamed Ali hatte in einem Interview auch klargestellt, dass sie und Sahra Wagenknecht für offene Grenzen seien. Wagenknecht selbst hatte erklärt, ihre Partei auch deshalb gegründet zu haben, weil viele Menschen nicht mehr wüssten, nicht mehr, was sie wählen sollten, oder „aus Wut über die Ampel die AfD“ wählen würden. Ihre eigenen Positionen lassen aber eigentlich nur Koalitionen mit SPD und Grünen und damit den maßgeblichen Ampelparteien zu.

Damit verstärkt sich der Eindruck, dass das Ganze bloß ein riesiges Ablenkungsmanöver ist, um ein Trojanisches Pferd zum Erhalt linker Mehrheiten zu installieren. Die ohnehin sterbende Linken-Partei würde dann durch eine mutmaßlich sogar stärkere Wagenknecht-Partei abgelöst. Am Ende des ganzen Getöses stünde dann eine noch stärkere Linke, die dem Land endgültig den Rest geben könnte. (TPL)

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