Neulich in Franken (Foto: Pierre Aden/Shutterstock)

Aus der Traum: Multikultureller Flohmarkt geschlossen

Zweifellos gehören seit den 1980er Jahren, damals noch in West-Deutschland, Straßenfeste in den Städten zu den angenehmsten Feierlichkeiten im Land. Im Gefolge der APO-Studentenrevolte und dank der boomenden Popkultur wurden wir freier, lockerer, das Leben im freizügigen Westen bekam selbst in nördlichen Gefilden mitunter mediterranes Flair – kunterbuntes Vergnügen auf den Strassen war hierfür wie ein dynamischer Anschub. Und wenn danach die letzte Bude auf der Straße abgebaut war, dann ging man noch zum Griechen und vollendete beim Gyros mit etlichen Ouzos die Leichtigkeit des „völligen, völlernden“ Seins. Dieser Spirit lebt noch. Noch. Aber das Ende vom Lied kündigt sich an.

Von Hans S. Mundi

Die heutige Multikultur entspricht den Wünschen der nachkriegslinken Alternativszene in der BRD, welche sich von Migranten eine ethnisch und kulturell bedingte Mitwirkung bei der „Entnazifizierung“ Deutschlands erhoffte. Das klingt naiv oder leicht pubertär, aber politisch avancierte das zur „State of the Art“, zum guten Ton der „Bunten Republik. Deutschland“, welche Poplautsprecher Udo Lindenberg besang. Nazis raus, Döner rein.

Doch das Idyll bekam über die Jahre Risse, vor allem nach der Öffnung des Westens, als das vom Kommunismus befreite Ostvolk hinzu kam – und plötzlich Ausländerwohnheime brannten und es scheussliche Anschläge auf türkische „Gastarbeiter“ gab, welche sich dennoch unter den Einwanderern aufmachten, um dort zur grössten und einflussreichsten Gruppe zu werden. Trotz der ersten Risse war der gesellschaftliche Frieden doch noch lange gegeben, zumal Chinesen, Spanier, Italiener, Griechen, Inder und Türken uns als – vorrangig – beste kulinarische Ergänzung erschienen. Mit Blick auf die nunmehr schwindenden besseren Zeiten war bis vor Jahren auch das Thema Integration, gerade auch im Arbeitsmarkt, kaum ein Problem. Wir lebten lange relativ sorgenfrei, die letzten wirklich noch relevanten Neonazigruppen, wie Michael Kühnens „Hansa Bande“ oder die „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“, neben anderen kleinen Terrorzirkeln und Attentätern, wurden unter Kontrolle gebracht und verloren immer mehr an politischer Bedeutung. Die Entnazifizierung hatte weitgehend stattgefunden – doch eine Entstasifizierung nach der 89er DDR-Wende blieb dagegen aus, was sich als historischer Fehler auf der anderen Randseite erweisen sollte. Denn beinahe wären wir ein halbwegs normales Land geworden. Beinahe. Ohne die ewig blinde Linkssorientierung.

Das Unheil begann mit der Politisierung und Instrumentalisierung von Einwanderer-Gruppierungen, sei es durch fanatische religiöse Eiferer, den Import ethnischer, völkischer Konflikte aus anderen Ecken der Welt (u.a. Türken versus Kurden) und die massive Beeinflussung durch diverse linke Gruppierungen, Parteien und Kader, welche Migranten aufs Brett beim Schachspiel gegen Deutschland setzten und als trojanische Pferde für die eigene Agenda missbrauchten.

Das Unheil begann auch – wie immer – mit Worten. Auf der ganzen Welt entstehen und entstanden bis heute Konflikte zwischen alteingesessener Bevölkerung und Neuzuwanderern, was aber durchaus lösbar ist und auch einigermaßen gut funktionieren kann, wenn man etwa an den „Melting Pot“ New York denkt. Auch bei uns war das Bild der Städte, gerade in den größeren Metropolen wie Frankfurt, Berlin oder Hamburg, immer multikultureller geworden. Doch dann kamen vor allem linke Politiker und wollten mit Regulierungen und Diktionen auf Prozesse einwirken, diese befördern und beschleunigen, welche sich allenfalls durch eine Allgemeingültigkeit bestehender Gesetze und Vorschriften in vernünftigen Bahnen lenken lassen, aber schon mal gar nicht durch massenhaftes, künstliches “Aufblasen” der M-Communities. Der Einwanderer mutierte zum Sozio-Typus eines „besseren Menschen“, der endlose Hilfe und unendliche Empathie und unsere Hilfe über alle Massen benötigt, benötigt, benötigt. Gut gemeint ist leider oft gut daneben.

Die Kanadische Regierung erliess schon seit 1969 etliche Gesetze, welche sogar offiziell die bevölkerungsbedingte Zweisprachigkeit aus Englisch und Französisch offiziell werden ließ. Im Gefolge führte das zu politischen Ausdifferenzierungen, welche auch bei uns anlandeten: „Die Multikulturalismuspolitik zielt darauf ab, “die Würde aller Kanadier” zu achten, unabhängig von Abstammung, ethnischem und kulturellem Hintergrund, Religion, Familienzugehörigkeit oder Herkunftsort; Individuen sollen ihre kulturelle Identität wahren und Stolz auf ihre Abstammung sein können und gleichzeitig “ermutigt werden, sich in die Gesellschaft zu integrieren und aktiv teilzunehmen an gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Angelegenheiten”.“ https://www.bpb.de/themen/migration-integration/laenderprofile/170743/multikulturalismus-interkulturalismus-und-diskriminierung

Wir erkennen, dass an die Migration und Multikur ein (meist von Links kommender) „Ismus“ drangehängt wurde – eine Chiffre fürs Scheitern. Denn sobald die Ismus-Fetischisten einen Lauf bekommen, geht es los mit der Ein- und Abgrenzeritis, mit Übertreibungen und blinden Einseitigkeiten, was im Eifer der folgenden Fetisch-Gefechte noch eine ganz, ganz wichtige Vokabel hierfür benötigt und dann seriell vom Stapel laufen lässt: „Diskriminierung“ – so und nun müssen Linkspolitiker und Beleidigt-Beauftragte aktiv werden und – zack! – haben zig tausende Linke und Halblinke oder generell Gutmensch-Berufspolitiker lukrative Aufgaben und im Umfeld höchst attraktive Geschäftsmodelle. Ein mieses Spiel nimmt seinen Lauf.

Das schon äußerst krampfhaft bemüht und unentspannt klingende Politwort „Multikulturalismus“ erfuhr alsbald, vor allem auch bei uns, eine Steigerung. Nun war von „Interkulturalität“ die Rede. Gleichwohl klang das mitunter lächerlich und albern, wenn bei vollem Ernst der „interkulturelle Flohmarkt“ angekündigt wurde, veranstaltet von einer Dritte-Welt-Initiative, welche nun die Verbrüderung von Falafel und Currywurst als weitere wichtige Etappe im Kampf gegen Ausbeutung, Kapitalismus und Rassismus auf dem Weg zum Sozialismus feierte.

Die Verkrampfungen gingen immer weiter, auch bedingt durch politisch einflußreiche Sozialisten, welche in den letzten Jahren, ausgehend von US-Think-tanks, eine gewaltige Mutation vollzogen und heute nur noch ferngesteuertes Transformations-Monster mit angeschlossenen Agenturen und Netzwerken sind. Ohne zu weit ausholen wollen, muss man deutlich darauf hinweisen, dass eine ebenso transformatorische Begrifflichkeit sich selbst verrät. Natürlich sind die heutigen Lifestyle-Gender-Linken nicht an allem schuld, aber an vielem, denn sie reflektieren nur ihre Wahrnehmung einer teils romantisierten Minderheitensphäre, fahnden nach Diskriminierung im kleinsten Karo, beachten aber nicht Ursachen und Wirkungen und mitunter schlicht unpassende „Volksmischungen“, die, sich selbst überlassen, tatsächlich außer Kontrolle geraten können.

Denn die oben genannte politische Kulturalismus-Steuerung ist eine Halluzination, multikulturelle Gemeinschaften können nur gut miteinander klar kommen, wenn sie sich nicht ablehnen, Wunsch und Wille zur gemeinsamen gütlichen Nachbarschaft ernsthaft vorhanden sind oder sich einfaches Zusammenleben einigermaßen tolerant und gut entwickelt hat. Liest man das folgende Fazit aus dem diesbezüglich hoch interessanten Modell Kanada, kann es aber nur ein kritisches Fazit geben: Weniger ist mehr! Anders gesagt: Was Deutschland derzeit bei vollständigem Kontrollverlust, völlig ungesteuertem Zuzug und ohne jeden Plan an Massenzulauf rein- und zulässt, wirkt wie der freie Eintritt für die Teilnahme bei Chaos, Blut und Gewalt, beim Kampf Einer gegen den Anderen, bei der Förderung der internationalen Organisierten Kriminalität, der Zerstörung des eigenen gesellschaftlichen Konsenses und der Teilhabe mit Bürgergeld im Gastland beim Zusehen des Zerfalls der gesellschaftlichen Ordnung im einstürzenden Gastland. Deutschland hat ein Rad ab.

Seit 2015! Heutzutage zieren die berüchtigten Merkel-Poller die Eingänge zu Weihnachtsmärkten, weil der missionarische Islam immer mal wieder mit „Einzeltätern“ bei der Islamisierung der ungläubigen Hunde des Westens gern noch mal mit vielen, vielen „Einzeltätern“ einen drauflegt. Von „Halloween-Randale“ war jüngst die Rede, ungern nennt man es, wie es ist: Aus interkulturellem Flohmarkt ist islamischer Freizeit-Djihad mit Spaßcharakter geworden – möglich geworden, weil man sich allzu lange am multikulturellen Lagerfeuer wärmte und ganz vergass, dass es draußen in der Welt nicht überall „Falafel & Currywurst-Friedensfeste“ auf den Strassen gibt. Zumal linke Gruppen ja auch noch gerne den Menschen mit M-Hintergrund das Beleidigtsein regelrecht schmackhaft machen. So wird in zu viele Richtungen gehetzt und dann sind wir nicht mehr Freunde sondern alte weisse Männer, die mit Oma, der Umweltsau, beim Karneval rassistische, kulturelle Aneignung betreiben.

Über diese Deutschen lacht einer besonders laut. Er heißt Erdogan und kann hierzulande ungehindert in Köln aus seiner DÌTIB-Moschee ins Land rufen, dass Assimiliation ein „Verbrechen an der Menschlichkeit“ sei. Türken, hört die Signale. So kann das mit der Integration ja auch nichts mehr werden. Der letzte Döner schmeckt wohl bald nicht mehr. Denn, wie angekündigt, man lese mal was andere Länder mit gar nicht so anderen Toleranzsitten so alles erleben. Wer kann das eigentlich wirklich wollen: „Von Zeit zu Zeit lassen hochmediatisierte Ereignisse Diversität, Diskriminierung und Multikulturalismus als umstrittene politische Themen erscheinen. Dies war der Fall als gegen Ende der ersten 2000er-Dekade in Quebec eine Debatte über die Grenzen einer angemessenen gesellschaftlichen Anpassung (reasonable accommodation) von und an Minderheiten entbrannte. Eine Reihe von Ereignissen schürte diese Diskussion, unter anderem ein Beschluss des Obersten Gerichts (Supreme Court) aus dem Jahr 2006, der einem Sikh Recht gab, der seinen kirpan (Zeremoniedolch) in der Schule tragen wollte; die von orthodoxen Juden vorgebrachte Forderung, die Fenster eines örtlichen Gemeindezentrums mit Milchglas zu versehen, um Sport treibende Frauen vor Blicken zu schützen sowie ein Bericht, dass Männer in einem Wohnbezirk von Geburtsvorbereitungskursen ausgeschlossen wurden, weil einige Migrantinnen sich in ihrer Gegenwart unwohl fühlten.

Im Anschluss an diese Ereignisse veröffentlichte die kleine Stadt Hérouxville (Quebec), in der fast keine Minderheiten oder Einwanderer leben, ihre eigenen Regeln für eine angemessene Lebensweise. Wissenschaftlern zufolge zielen diese allein auf die (nicht-existierende) muslimische Einwohnerschaft der Stadt. Die am meisten zitierte dieser Regeln lautet: ″Wir denken, dass das öffentliche Totschlagen von Frauen oder das Verbrennen dieser bei lebendigem Leib nicht Teil unserer Lebensweise ist″.“https://www.bpb.de/themen/migration-integration/laenderprofile/170743/multikulturalismus-interkulturalismus-und-diskriminierung/

Trennungen können auch schön sein. Doch nun abschließend eine Frage an alle Freunde, Kollegen, Leser, Zeitgenossen. Wir können heute zum Mond fliegen und wenn wir wollen durch entsprechende Anlagen das gesamte Mittelmeer entsalzen. Nur Zusammenleben, das können wir nicht. Das Bewusstsein der Menschheit steckt offenbar fest in jahrhundertealten Dogmen und kommt da nicht raus. Der Traum von den schönen deutschen Straßenfesten mit Menschen aller Kontinente, Musik aus allen Erdteilen der Welt und finalem Umtrunk mit den Schnapsspezialitäten sämtlicher Länder, war ja kein schlechter Traum. Aber weniger wäre mehr gewesen. Frage: Hättet Ihr das gedacht, gerade in diesen Tagen mit nahöstlichen „Freudenfesten“ der Humanität (sorry), dass unsere Welt im 21. (!!!) Jahrhundert zunehmend dem einstigen Bild der brennenden Ölfässer vor Hausruinen in der Bronx gleichen würde…?! Holt uns hier noch jemand rechtzeitig vorm grossen Knall aus der jetzt gerade explodierenden planetarischen Multikultur raus…?! Oder sind wir als Überlebende bald alle Realstatisten in einem neuem “Mad Max”-Film….?

f3e2aae0387141089cbd44ba284e3815

Themen