Kriegsszene; Bild: Shutterstock
Kriegsszene; Bild: Shutterstock

In Kriegszeiten

Nach eine langen relativ friedlichen, aber auch zunehmend dekadenten Phase wird die Erde wieder einmal durch Kriege erschüttert. Wer sich die Geschichte der Menschheit anschaut, erkennt, dass diese Zyklen von Friedens- und Kriegszeiten immer noch funktionieren. Außerdem: Wenn Waffen produziert werden, müssen die auch irgendwann eingesetzt werden, damit Platz geschaffen wird, neue zu produzieren.

Hier zwei Meldungen, die uns zeigen, dass die neue Kriegszeit erst begonnen hat und etwas länger dauern könnte, auch weil hier inzwischen wieder ein zäher, weil islamischer Religionskrieg vom Zaun gebrochen wurde:

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg glaubt nicht, dass die Unterstützung für die Ukraine aufgrund der Eskalation im Nahostkonflikt weniger wird. “Was wir tatsächlich sehen ist, dass trotz der Lage im Nahen Osten die Verbündeten in der Nato weiterhin Unterstützungsgüter schicken in die Ukraine – Waffen und Munition, und auch Deutschland hat noch einen draufgelegt und ist jetzt der zweitgrößte Lieferant von Hilfe für die Ukraine direkt hinter den USA”, sagte Stoltenberg am Donnerstag dem “Heute-Journal” des ZDF. “Das liegt ja auch in unserem Interesse, und deswegen tun wir das. Und wir begrüßen das natürlich sehr.”

Auf die Frage, welche Reaktionen es denn von der Nato gebe auf die Forderungen der Ukraine, präzise Waffen, Flugzeuge und Drohnen zu schicken, sagte Stoltenberg: “Klar müssen wir auch weiter moderne, hoch entwickelte Waffen liefern und die Ukraine unterstützen, diese Systeme einzubauen in ihre Streitkräfte. Und das tun wir.” So seien die ersten versprochenen F-16-Jets bereits vor einigen Tagen in Rumänien angekommen: “Die Schulung hat begonnen, damit die Ukraine in die Lage versetzt wird, moderne Luftstreitkräfte zu entwickeln”, so der Nato-Generalsekretär.

Insgesamt habe sich die sicherheitspolitische Lage geändert: “Wir leben in einer gefährlicheren, unvorhersehbaren Welt. Das macht es umso wichtiger sicherzustellen, dass wir zusammenstehen in der Nato – dann können wir mit Vielem fertig werden.”

Der ehemalige israelische Ministerpräsident und Armee-General Ehud Barak erwartet, dass der Krieg gegen die Hamas sich bis weit ins kommende Jahr hinziehen könnte: “Die Hamas wird vernichtet innerhalb von drei bis sechs Monaten”, sagte er am Donnerstag dem TV-Sender “Welt”. Unentschieden ist für Barak, ob die Palästinensische Autonomiebehörde die Kontrolle über Gaza wieder übernehmen sollte, wie Oppositionsführer Jair Lapid jüngst vorgeschlagen hatte. Auf der einen Seite sie die Behörde “die international anerkannte Eignerin” des Gazastreifens.

Auf der anderen Seite seien in Israel viele der Meinungen, dass man dieser Behörde niemals erlauben sollte, nach Gaza zurückzukehren. Nach Überzeugung Baraks gibt es keinen Grund, Israel bei seinem Vorgehen in Gaza ständig zur Einhaltung des Kriegsrechts zu ermahnen: “Israel ist dem Völkerrecht verpflichtet.” Sein Land unternehme alles, um zivile Opfer in Gaza zu vermeiden.

Israel bekämpfe ein “barbarisches Terror-Regime”, vergleichbar mit Al-Kaida, und sei dazu verpflichtet, gegenüber seinen Bürgern das Sicherheitsversprechen einzulösen, dass so etwas nie wieder geschieht. Es sei im Übrigen die Hamas, die den eigenen Bürgern die Pistole an den Kopf halte, indem sie sie als menschliche Schutzschilde missbrauche.

Hat noch jemand einen weiteren Krieg, den er aus der Tasche ziehen kann? China vs. Taiwan, zum Beispiel, das könnte doch noch was werden. Und ein paar Atomsprengköpfe warten bestimmt auch noch, endlich mal zum Einsatz zu kommen.

Und wo es Krieg gibt, da will das unbedeutend gewordene Deutschland natürlich auch noch etwas mitmischen:

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat der Bundesregierung vorgeworfen, eine dringend erforderliche Modernisierung der Bundeswehr zu verschleppen. “Was die Bundeswehr braucht, ist eine Revolution in Strukturen, Mindset, Finanzierung, Beschaffung”, sagte Kiesewetter den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). “Die Bundeswehr steht heute schlechter da als im Februar 2022” zum Zeitpunkt des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Einzelne richtige Ansätze zur Umstrukturierung im Verteidigungsministerium durch Minister Boris Pistorius (SPD) seien “bislang Tropfen auf den heißen Stein” gewesen. Kiesewetter begrüßte, dass Pistorius in den am Donnerstag veröffentlichten Verteidigungspolitischen Richtlinien die Notwendigkeit von Wehrhaftigkeit und Kriegstauglichkeit hervorhebe. Jeder gute Ansatz scheitere jedoch an der Bundesregierung und am Kanzleramt, “das weder für eine gesellschaftspolitische Umpriorisierung der Ausgaben sorgt, noch dafür, dass Abschreckung in Europa künftig überhaupt noch ausreicht”, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete.

“Wenn nämlich die Ukraine fällt und Russland erfolgreich ist, steht Russland an den Nato-Grenzen, ein Kampfeinsatz wird für die Bundeswehr wahrscheinlicher”, fügte Kiesewetter hinzu. “Der Faktor Zeit ist dann abgelaufen und eine bislang weder ausgestattete noch kampffähige Bundeswehr wird dann ohne angeworfene Rüstungsindustrie, ohne Finanzierung und ohne Wehrhaftigkeit kämpfen müssen. Es wird jedoch im Kanzleramt nichts getan, um dieses Szenario zu verhindern.”

Die deutschen Soldaten selbst sind nach Einschätzung der Wehrbeauftragten Eva Högl “in dieser Weltlage bereits jetzt schon an einer absoluten Belastungsgrenze angekommen oder teilweise schon weit darüber hinaus”, wie sie dem “Tagesspiegel” (Freitagausgabe) sagte: “Unsere Bundeswehr war in den vergangenen Jahren gefordert wie nie zuvor.” Das gelte insbesondere für die Marine und die an der Nato-Ostflanke operierenden Verbände. “Artilleriebataillone geben Material zur Unterstützung der Ukraine ab, was die eigene Ausbildung erschwert, und bilden zusätzlich die ukrainischen Kräfte aus”, erklärte Högl weiter: “So ist es auch bei der Flugabwehr.”

Während der “allgemeine Engpass bei Material und Personal” manche Einheiten besonders strapaziere, seien “viele andere aus diesem Grund nicht voll einsatzfähig”. Vor diesem Hintergrund sei die Personalgewinnung entscheidend, sagte Högl, die auf eine Task Force Personal im Verteidigungsministerium hinwies, die bis Jahresende entsprechende Vorschläge machen soll. “Wer mit der Bundeswehr liebäugelt, ist Goldstaub – niemand davon darf uns verloren gehen”, so die Wehrbeauftragte: “Ich habe viel zu viele Fälle auf dem Schreibtisch, wo genau das geschehen ist, durch eine unklare Ansprache oder Antwortschreiben, die erst eintreffen, wenn der Interessent oder die Interessentin bereits etwas anderes gefunden hat.”

Daher müsse man “gerade am Anfang des Prozesses viel mehr Energie investieren, um sie bei der Stange zu halten”.

Da braucht es wohl noch jede Menge Steuergelder, damit der  raketenmäßige “Doppelwumms” funktioniert. (Mit Material von dts)

 

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