"Grün ist out, Gold ist in" - Symbolfoto Imago

Grüne Zukunft: Die beste Partei

Die Grünen haben schwere Probleme. Kaum jemand mag sie noch. Robert Habeck beklagt, er sei von den Deutschen nicht richtig verstanden worden. Was will da erst Annalena Baerbock sagen? Sie würde noch nicht einmal dann richtig verstanden werden, wenn sie sich darüber beklagen wollte, sie sei nicht richtig verstanden worden. Die Schwierigkeiten der Grünen sind hausgemacht. Sie heißen “die Grünen”. Das ist das grundsätzliche Problem.

von Max Erdinger

Da sitzen sie, die Grünen, und trösten sich gegenseitig angesichts des Malheurs mit ihren Popularitätswerten. Klügeres Personal ist schwer zu finden. Es wird beim Volkswirtschaftsprofessor Habeck mit dem Kinderbuchhintergrund bleiben, Frau Baerbock wird auch weiterhin hunderttausende von Kilometern weit wegfliegen müssen, bis ihr einfällt, wo man in Nigeria die Dorftoiletten aufstellt, damit es recht feministisch aussieht in Afrika. Es ist abzusehen, daß die Häufigkeit, mit der von Frau Göring-Eckardt als der grünen Küchenhilfe gesprochen wird, eher zu – als abnehmen wird. Apropos abnehmen: Ricarda Lang wird auch nicht davon klug und schlank werden, daß man sie nicht mehr als “dick” bezeichnen darf. Hofreiter wird alt. Was bleibt in der Erinnerung der “die Menschen” noch übrig von ihm, wenn ihm die Haare ausgehen?

Es ist kein Wunder, daß die Grünen Trübsal blasen. Der notorische Frohsinn von Claudia Roth wird da niemanden mehr aus der Depression herausreißen. Niemand glaubt ihr mehr, daß die Titanic gar nicht untergegangen ist, sondern daß stattdessen der Meeresspiegel gestiegen sei. Doch zum Glück gibt es mich, den Retter der Verzweifelten. Ich werde den Grünen einen Brief schreiben, in welchem ich ihnen die Lösung aller ihrer Probleme aufzeige. Das ist nämlich gar nicht so schwer.

Der Brief

Liebe Grüne und Grün:innen, werthe Grünende!

Es bricht mir als einem empathischen Menschen mit meinem goldenen Herzen schier dasselbige, wenn ich sehen muß, wie Sie, die parteiliche Personifizierung der besseren Zukunft, heutigentags dasitzen müssen in Ihrem Elend. Ja, ich weiß, daß Ihnen nicht einfällt, wie Sie aus dem Jammertal der Umfragewerte wieder emporsteigen könnten als Phönix aus der Asche. Womit auch? Deshalb will ich Ihnen einmal die einfachste Lösung aufzeigen.

Sie müssen Ihre Partei umbenennen. “Die Grünen” ist verbrannt. “Die Grünen” kann kein Mensch mehr hören oder sehen. Der Wähler, die Wähler:innen und die Wählenden haben die Schnauze gestrichen voll vom Dilettantismus der “Die Grünen”.  Sie müssen sich umbenennen und die Parteifarbe wechseln. Ihre neue Parteifarbe: Gold. Sonnenblumen-Logo weg, gereckter Daumen als neues Logo her. Ihr neuer Parteiname: “Beste Partei” (BP).

Die Vorteile liegen auf der Hand. Sie können so unausstehlich und verpeilt bleiben wie Sie sind, weiterhin jeden politischen Blödsinn treiben, den man sich nur vorstellen kann und brauchen sich selbst kein Stückchen zu ändern. Sie wären auch so die “Beste Partei”. Bedenken Sie: Egal, was Sie in Zukunft tun, die Medien werden von Ihnen immer als von der “Besten Partei” reden müssen. Glauben Sie mir, bei den Wählern und Wähler:innen sowie den Wählenden wird “Beste Partei” in kürzester Zeit die gewünschte Synapsenverschaltung herstellen.

Wenn die ARD-“Tagesschau” über Ihren neuesten Schwachsinn berichtet, wird der Hintergrund des Nachrichtensprechers in Gold erstrahlen, dazu ein gereckter Daumen vor einem photogenen Gesicht, das dem Fernsehzuschauer verschwörerisch-kumpelhaft zuzwinkert. Sie selbst brauchen kein Stückchen klüger zu werden. Stellen Sie sich im Plenarsaal ans Rednerpult, reden Sie Ihren üblichen Quark daher, aber um Gottes Willen: Recken Sie dabei einen Daumen hoch und zwinkern Sie nach jedem Satz mit einem Auge. Das werden Sie wohl noch hinbekommen. Sie werden sehen: Wenn es heißt, die Energiewende der “Besten Partei” sei ein Fehlschlag geworden oder daß es wegen der “Besten Partei” zu viel importierten Judenhass im Land gibt, obwohl doch das richtige Maß viel besser wäre, werden alle sich fragen, wer es denn hätte besser machen können, wenn es selbst die “Beste Partei” nicht besser hinbekommen hat? Vetternwirtschaft bei der “Besten Partei”: Wie schlimm muß es da erst mit der Vetternwirtschaft bei der zweitbesten Partei aussehen? Der deutsche Wähler, die Wähler:in und das Wählende denken schließlich mit! Sie könnten viereckige Räder für E-Autos fordern und alle würden berichten, daß das ein Vorschlag der “Besten Partei” gewesen ist. Ihre Parteifunktionäre würden nicht mehr als “die Grünen” bezeichnet werden, sondern als die Besten. Es gäbe Schlagzeilen wie: Die Alternative für Deutschland stellte einen Antrag, doch die Besten waren dagegen. Frau Baerbock könnte nach Kiew zu Selenskyj reisen und anderntags hieße es überall unter dem Foto: Selenskyj (li.) neben der besten Außenministerin aus Deutschland. Na, wäre das nichts?

Sie bräuchten das Phrasenungetüm “Der Parteivorstand von Die Grünen/Bündnis 90” nicht mehr mit sich herumzuschleppen. Es nimmt viel zu viel Platz in Ihrem ohnehin schon stark limitierten Wortschatz weg. Das geht besser: “Die Besten der Besten”.  Wahlkampf: “Die beste Partei – besser geht’s nicht”. In Gold. Daumen dazu, Augenzwinkern – und schon klappt es an der Wahlurne. Im Zeitalter des Teleprompters brauchen Sie auch gar nicht mehr selbst in der Öffentlichkeit erscheinen. Lassen Sie Ihre verbitterten alten Schrapnellen einfach im Parteibüro sitzen, wo sie keiner sieht, besorgen Sie sich hübsche Sprecherinnen bei einer Modelagentur und schicken sie die zum Reden in den Bundestag und in die Talkshows, auf daß sie dort Anmut & Liebreiz verströmen.  Ich schwöre Ihnen: Die können jeden Schwachsinn labern, den Sie ihnen aufgetragen haben, aber die Herzen der männlichen Wählerschaft werden ihnen zufliegen. Das ist fast die Hälfte der Wahlbevölkerung … bevölkernden … innen.

Nein, danken Sie mir nicht. Man hilft, wo man kann.

Mit konstruktiven Grüßen

Ihr

Max Erdinger

 

 

 

 

 

 

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