Gedenken an die Opfer des Terroranschlags von 2002 aufs Moskauer Dubrovka-Theater (Foto:Imago)

Reminder: Der Islam bedroht nicht nur den “Wertewesten”, sondern auch Russland

Im Westen geht man – gerade dieser Tage – oft davon aus, dass der wesensimmanente Hass des Islam auf “Ungläubige” eine nicht selten vom “Wertewesten”, von den “postkolonialen” einstigen Imperialisten und ihrem angeblichen zeitgenössischen Relikt Israel provozierte Reaktion auf Unterdrückung oder Einmischung sei. Diese absurde Einschätzung wird von linksradikal-wogen “Palästina-Verstehern” ebenso wie von inzwischen nur mehr als als “Werte-Wrestler” zu bezeichnenden Amerikafeinden der Rechten gleichermaßen übernommen, die speziell im Aufbäumen der Palästinenser einen Widerstand gegen das “zionistische”, von den USA als “Marionettenregime” installierten “landraubenden” und “völkermordenden” Judenstaat einen Befreiungskampf sehen. Wie es ihnen gerade passt, verdrehen sie Freund und Feind und machen die Regime-Changes und Interventionen der USA und anderer westlicher Mächte als Ausdruck eines bis in die Kolonialzeit oder länger zurückreichenden Machthungers westlicher “Eliten” für das Unheil der Muslime verantwortlich.

Auch deshalb erfreut sich das im Westen erschreckend weit verbreitete toxische Gebräu aus Antiamerikanismus, Israel-Hass und Antisemitismus, das infolge der Ereignisse des 7. Oktober und der legitimen israelischen Reaktionen darauf hochkochte, so großer und lagerübergreifender Sympathien – vom antisemitischen Bias derer, die so ticken, einmal abgesehen. Sie schaffen es sogar, die Tatsache zu leugnen, dass der Abwehrkampf Israels gegen einen pausenlosen islamistischen Terror nur Blaupause und Vorgeschmack dessen ist, was auch in Europa und im Westen insgesamt drohen wird, wenn die Islamisierung weiter voranschreitet; stattdessen sehen sie in den muslimischen Machtdemonstrationen und Aufmärschen von London, Paris und Berlin eine Antwort auf den angeblich “völkerrechtswidrigen” Krieg Israels.

Der “Dschihad” sucht sich selbst seinen Anlass

Schiefer kann man nicht liegen. Was sie dabei völlig übersehen ist die Tatsache, dass der Islam keinen Anlass braucht, um sich gegen alle Kuffar und “Feinde” aufzulehnen. Er sucht sie sich von selbst. Tatsächlich beschränkt sich der islamische Machtanspruch nicht allein auf den Westen. Ob auf den Philippinen, in Afrika oder auch in Russland – überall sind dieselben “Sprenggläubigen” am Werk. So kam es erst Ende Oktober in der russischen Teilrepublik Dagestan auf dem Flughafen von Machatschkala zu schweren judenfeindlichen Ausschreitungen. Ein aus mehreren Hundert Menschen bestehender Mob hatte das Rollfeld gestürmt und forderte, in ein aus Tel Aviv kommendes Passagierflugzeug gelassen zu werden, um es nach Juden zu durchsuchen. In der dagestanischen Stadt Chassawjurt wurde ein Hotel mit Steinen beworfen, nachdem sich in Onlinenetzwerken das Gerücht verbreitet hatte, das es „voller Juden“ sei.

Auch hier waren die Ereignisse in Nahost zwar Auslöser, aber keinesfalls Hintergrund der Wut, die sich seit Zerfall der Sowjetunion gegen die orthodoxen russischen Fremdherrscher im Norden richtet. Auch in der Teilrepublik Karatschai-Tscherkessien im Nordkaukasus wurde bei einer Demonstration gefordert, „jüdische Flüchtlinge“ aus dem Gebiet zu vertreiben. In der Teilrepublik Kabardino-Balkarien gab es einen Brandanschlag auf den Bau eines jüdischen Kulturzentrums. Die Evakuierung Hunderter jüdischer Familien aus Dagestan wird nicht mehr ausgeschlossen. „Die Jagd auf Juden in Dagestan zeigt uns, dass wir es mit einer Ideologie zu tun haben, die keine Grenzen kennt”, räumte – erstaunlich hellsichtig – sogar Josef Schuster ein, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Man wünschte sich, er würde die Gefahr durch Islamisten auch in Deutschland so klar benennen, statt hierzulande die Schimäre des “rechten Antisemitimus” – inklusive AfD-Bashing – zu bemühen.

Von Russland lernen

Tatsächlich ist Russland schon seit jeher im Visier des radikalen Islam – wie zahlreiche Anschläge der Vergangenheit zeigen. So unter anderem der Anschlag auf die St. Petersburger U-Bahn 2017, oder schon vor 20 Jahren die zahllosen Terrorattacken von tschetschenischen Rebellen, wie etwa die spektakuläre Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater durch tschetschenische Terroristen  2002 zeigen. Wenn dies auch mit dem Tschetschenien-Krieg und der ethnischen Zusammensetzung in Russland selbst und den Teilrepubliken im Kaukasus zusammenhängt, so erfolgten diese Anschläge – wie auch der Kampf der Hamas – stets im Namen Allahs unter unter dem islamischen Halbmond. In Russland weiß man längst, dass der Islam eine weltweite Bedrohung ist, die jedes System angreift und überall seine Herrschschaft durchsetzen will. Der Hass auf Juden ist bei arabischen Muslimen ebenso tief verwurzelt wie bei ihren Glaubensgenossen in Russland, Indonesien oder Pakistan.

Allerdings könnte der “Wertewesten” von Russland diesbezüglich tatsächlich lernen: Mit seinem wesentlich härteren Vorgehen durch Militär und Geheimdienst und einer so rücksichts- wie kompromisslosen Entschlossenheit scheint es  Russland unter Putin zumindest gelungen zu sein, die Gefahr des “Dschihads” innerhalb seiner Grenzen wenigstens zu minimieren – wenngleich sie latent natürlich weiter fortbesteht, wie das Pulverfass Dagestan, aber auch der an seinen Südgrenzen schwelende Dauerkonflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien zeigt. Statt hier aufmerksam zu studieren und gegebenenfalls Anleihen für den eigenen Abwehrkampf zur nehmen, wird Russland – erst recht aufgrund des Ukrainekonflikts – weiter dämonisiert. In Deutschland und dem Rest Europas lässt man den Islam ungestört weiter gewähren; Muezzinrufe, immer neue Moscheen und Interessengruppen und der Verzicht auf eine rigorose Kontrolle der europäischen Außengrenzen machen es Extremisten leicht, nach Europa zu gelangen, überall umherzureisen, Netzwerke zu bilden und Anschläge zu planen. Irgendwann wird man auch hier das begreifen, was in den autoritären Regimes von China und Russland, aber auch in wertebewussten osteuropäischen Ländern längst erkannt wurde: Die permanente Aggression des Islam ist real, und diese “Religion” ist mehr ein weltliches Herrschaftsprogramm, das weder westlich-reformierbar ist noch als verständliche Reaktion auf Unterdrückung oder “westlichen Kolonialismus” schöngeredet werden sollte, als das links-woke Ideologen den Islam so gerne ansehen. (DM)

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