Die Deutschstunde.
von Max Erdinger
In unserer heutigen Deutschstunde wollen wir uns einmal mit den unterschiedlichen Bedeutungen der Wörter “Angriff” und “Verteidigung” beschäftigen. Was ein “Territorium” ist, darüber haben wir uns gestern schon unterhalten.
Wenn wir auf unserem eigenen Territorium gegen einen Feind kämpfen, dann spricht man von Verteidigung. In diesem Fall sind wir die Verteidiger.
Kämpfen wir jedoch auf dem Territorium des Feindes gegen ihn, dann ist das ein Angriff. Wir sind die Angreifer und der Feind ist der Verteidiger.
Wir merken uns das am besten am Beispiel Fußball. In der eigenen Spielfeldhälfte verteidigen wir uns, in der gegnerischen greifen wir an.
Wie setzen wir nun unser neu erworbenes Wissen im Alltag um? Wie beeindrucken wir unsere Mitmenschen mit unserer Klugheit?
Das machen wir folgendermaßen: Ab dem heutigen Tage bezeichnen wir die israelischen Truppen im Gazastreifen nicht länger mehr als Verteidiger, sondern als Angreifer. Um zu überprüfen, ob wir damit rechthaben, nehmen wir unser Lesebuch heraus und schlagen die Seite 27 auf.
In der fünften Zeile lesen wir: “… und so gingen sie von der Verteidigung zum Angriff über.” – Aha. Es stimmt also. Ob jemand Verteidiger oder Angreifer ist, hängt nicht an seiner Person, sondern es hängt davon ab, wo er gerade kämpft.
In unserer morgigen Deutschstunde lernen wir den Unterschied zwischen “Nächster” und “Übernächster” anhand des Beispiels von “morgen” und “übermorgen”. Die Begabten dürfen auch über den Unterschied zwischen “fällig” und “überfällig” nachdenken.
Ich wünsche allen einen schönen Nachmittag beim Spielen an der frischen Luft. Paßt auf, daß ihr nicht in den Dorftümpel fallt. Damit wir uns nicht noch über den Unterschied zwischen “betrunken” und “ertrunken” unterhalten müssen.