Liebe-liebe-liebe ... (Symbolbild: shutterstock.com/Das neue Heizungsgesetz und seine Auswirkungen Am vergangenen Freitag beschloss der Bundestag das umstrittene Heizungsgesetz, das den Einsatz erneuerbarer Energien in Heizsystemen fördert. Dieses Gesetz soll Anfang 2024 in Kraft treten, vorerst jedoch nur für Neubaugebiete. Die Umsetzung für bestehende Gebäude erfolgt schrittweise durch kommunale Wärmeplanung. Kritik und Unsicherheiten Allerdings hat der Bundesverband Wärmepumpe Kritik an bestimmten Aspekten des Gesetzes geäußert, insbesondere an der geplanten Halbierung der maximal förderfähigen Kosten für den Austausch von Heizungen auf 30.000 Euro. Diese Maßnahme hat Unsicherheiten hinsichtlich der Rentabilität von Heizungsumbauten ausgelöst und lässt Bürgerinnen und Bürger zweifeln, ob sich die finanzielle Belastung tatsächlich lohnt. Insgesamt steht Deutschland im Bereich der Heizungstechnik vor erheblichen Herausforderungen. Die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte ist entscheidend für den Erfolg der Wärmewende. Die Ausbildung von mehr Heizungsinstallateuren und die Schaffung eines klaren rechtlichen Rahmens sind wichtige Schritte, um dieses Ziel zu erreichen und die nachhaltige Heizungsinfrastruktur in Deutschland voranzutreiben.)

Deutschland: Eine patriotische Liebeserklärung

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Deutschland ist ein wunderschönes Land. Tolle Landschaften, uralte Städte, sagenhafte Bauwerke, Wälder wie Ozeane, warme Sommer und kühle Winter – und Radfahrer, die auf der Landstraße von hinten überfahren werden, wie ich gerade in meinen Push-Nachrichten gemeldet bekomme. Das allerschönste an Deutschland sind aber all die kritischen Geister, die das Land bevölkern.

von Max Erdinger

So schön ist Deutschland mit allen seinen kritischen Geistern, daß die kritischsten von allen das schöne Deutschland in hellen Scharen verlassen, um sich anderswo dauerhaft anzusiedeln. Um gut Qualifizierte und Vermögende soll es sich bei den Auswanderern oft handeln, liest man. Und daß sie woanders auf der Welt bessere Chancen für sich entdeckt hätten. Patrioten sind das nicht. Was ein wahrer Patriot ist, der bleibt in seinem Land und kritisiert seine deutschen Mitbürger so lange, bis alles wieder in Ordnung ist.

Deborah Feldman
Deborah Feldman – Screenshot Facebook

Wo es so viel schöne Kritik wie im schönen Deutschland gibt, muß man sich nicht wundern, daß sich die Kritiker spezialisieren und wahre Kritikexperten heranwachsen. Mit großem Stolz erfüllt mich als dem deutschen Patrioten par excellence daher der Gedanke, daß wir Deutschen die klügsten Islamkritiker der ganzen Welt haben könnten. Schließlich stützen sie sich mit ihrer Kritik u.a. auf große europäische Denker wie etwa den französischen Walter, den sie dort wie “Voltaire” aussprechen. Dieser Voltaire soll im Jahre 1740 bereits in einem Brief an König Friedrich II. geschrieben haben: “Der Koran lehrt Angst, Hass, Verachtung für Andere, Mord als legitimes Mittel zur Verbreitung und zum Erhalt dieser Satanslehre, er redet die Frauen schlecht, stuft Menschen in Klassen ein, fordert Blut und immer wieder Blut…” – ja gut, Voltaire hat das nicht geschrieben. Jedenfalls gibt es keine Belege dafür, daß er es geschrieben hat. Falsch ist der Satz deswegen nicht. Wenn man den französischen Voltaire aber gar nicht braucht, damit der Satz stimmt, warum wird er ihm dann trotzdem immer wieder untergeschoben? Klar: Weil “Voltaire” ein Synonym für “die Aufklärung” ist – und der Mullah, der Ayatollah oder der “Sprenggläubige” eben nicht. Wenn es gegen den Islam geht, dann ist Voltaire schon ein vorzüglicher Zeuge der Anklage.

Haben Sie das gelesen? Im Jemen ist ein achtjähriges Mädchen nach der “Hochzeitsnacht” an inneren Blutungen verstorben. Schrecklich. Umgebracht hatte sie ihr vierzigjähriger, frisch angetrauter “Ehemann”. Gar keine Frage: Das muß man kritisieren. Im Iran werden regelmäßig Schwule an Baukränen aufgehängt. Barbarisch! Na ja, wenigstens sind es Baukräne von Liebherr. Den Iranern sollte man die Baukräne so entziehen, wie den schießwütigen Amis ihre millionenfachen Kugelspritzen. Oder nicht? Wenn man sich überlegt, wieviele Unschuldige in den USA jedes Jahr durch Schußwaffen in privater Hand sterben? – Ha, Späßchen. Die sterben nicht durch die Schußwaffen, sondern durch die Schützen. Baukräne von Liebherr sind schon ok. Es sind schließlich die Mullahs, die Baumelkräne daraus machen, nicht wir Deutschen selber.

Vielleicht könnte aber wenigstens die damals siebenjährige Jessica noch leben, die 2005 in einer Mietwohnung in Hamburg grauenvoll verhungert ist, wenn wir nur den Islam noch viel stärker kritisiert hätten. Als Jessica tot aufgefunden wurde, wog sie keine 10 Kilogramm mehr. Wikipedia: “Jessica hatte bis zu ihrem Tod mit ihren Eltern in einer 71 Quadratmeter großen Zweieinhalbzimmer-Mietwohnung eines achtgeschossigen Mehrfamilienhauses im Hamburger Stadtteil Jenfeld gelebt. Jessicas Eltern waren die zur Tatzeit 35-jährige Marlies S. und der 49-jährige Burkhard M. Nach Medienberichten war die elterliche Wohnung zum Tatzeitpunkt in einem stark verwahrlosten Zustand. Nachbarn sagten aus, sie hätten das Kind nie gesehen und nichts von ihm gewusst. Die Eltern hatten Jessica in ihrem Zimmer eingesperrt, ihr Toilettengänge verweigert, Spielzeug vorenthalten, die Zimmerfenster zugeschraubt und die Scheiben mit lichtundurchlässiger Folie beklebt. Auch hatten sie das Licht abgeschaltet und den Thermostat der Heizung auf niedriger Stufe verriegelt. Die Zimmerdecke war mit Schimmel überzogen, von Jessicas Matratze waren nur die Sprungfedern übrig gewesen. Jessica hat nur selten zu essen und zu wenig zu trinken erhalten. Nach kriminalpolizeilichen Ermittlungen hatte Burkhard M. den Lichtschalter in Jessicas Zimmer mit einem unisolierten Kupferdraht zu einer „Stromfalle“ umgebaut. Er hatte auch den isolierenden Teppich und das Linoleum auf dem Zimmerboden unter dem Lichtschalter entfernt. Er bestritt in den Vernehmungen eine Tötungsabsicht und gab an, Jessica habe die Schutzverkleidung des Lichtschalters selbst abgerissen. Ein Gutachten bestätigte jedoch das Ermittlungsergebnis. Das Kind kam mit dem Draht nicht in Berührung.” – In unserem wunderschönen Deutschland bringen sich Sechsjährige um, weil sie lieber tot sein wollen als in diesem Deutschland weiterzuleben. Und das, obwohl wir die Guten sind. Bisweilen werden auch die stark mumifizierten Leichen von aufgeklärten Rentnern zehn Jahre nach ihrem Tod aufgefunden, im Fernsehsessel sitzend, während die Glotze seit zehn Jahren ununterbrochen lief. Ein “Comedian” meinte kürzlich im Fersehen, anstatt Illegale auszuweisen, sollte man besser die über siebzigjährigen Deutschen umbringen. Der Komiker war nicht “der Islam”. Das ist das Schöne an der Aufklärung: Daß kein Aufgeklärter ein achtjähriges Mädchen heiratet und es in der “Hochzeitsnacht” umbringt. Ein Massaker in einem Club würde er auch nicht durchführen, wie anno 2015 “der Islam” im Club Bataclan zu Paris. Weil er nämlich aufgeklärt ist, Voltaire sei Dank. Der Aufgeklärte frißt lieber Antidepressiva in rauhen Mengen, schnappt sich eine Schnellfeuerwaffe und startet durch zum Amoklauf in einer Schule.

Der Islam ist unser Unglück

Was ist eigentlich das Problem mit “dem Islam” in Deutschland? Ganz einfach: Dass er überhaupt hier ist. Das ist das Problem. Deutschland hätte diesen zusätzlichen Ballast nun wirklich nicht gebraucht, besonders nicht in den aufgeklärten 2023ern. Wir sind doch schon so gut darin, unser schönes Land alleine zugrunde zu richten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich “der Islam” jemals grundlegend ändern wird, ist mindestens genauso gering wie die, dass sich der Deutsche jemals ändern wird. Was wir hier beobachten, ist eine absolute Unverträglichkeit. Der Islam kommt in das wunderschöne Deutschland nur noch obendrauf, wie die Kirsche auf der Torte des Chaos. Das ist ungefähr so praktisch, wie einen Platten zu haben und dann auch noch einen Kolbenfresser zu bekommen. Man sagt ja: plattdeutsch.

Und dabei sind wir doch schon bestens gerüstet, uns selbst in den Abgrund zu manövrieren. Mit unseren internen Streitereien, der endlosen Bürokratie und den notorischen Baustellen, die nie fertig werden, brauchen wir wirklich keine zusätzliche Herausforderung. Die deutschen Tugenden wie Pünktlichkeit, Gründlichkeit und Ordnungssinn scheinen ohnehin nur noch nostalgische Relikte einer längst vergangenen Zeit zu sein. Jetzt kommt also noch eine Religion dazu, die in vielerlei Hinsicht mit unseren westlichen Werten kollidiert und ohnehin schon für reichlich Diskussionsstoff sorgt.

Es ist doch herrlich, oder? Als hätten wir nicht schon genug damit zu tun, die ständig wachsenden Berge an Müll, die Wohnungsnot, die Energiekrise und die sozialen Spannungen in den Griff zu bekommen. Jetzt dürfen wir uns auch noch mit den Herausforderungen der Integration herumschlagen. Und Integration – was für ein wunderschönes Wort für eine Illusion! Die Menschen kommen hierher und sollen sich in eine Gesellschaft integrieren, die selbst nicht mehr so genau weiß, was sie eigentlich ausmacht.

Während wir also fleißig darüber debattieren, wie wir all diese neuen kulturellen Einflüsse in unser Land integrieren, vergessen wir vielleicht, dass es dabei nicht nur um das Zusammenleben, sondern auch um das Überleben unserer eigenen Kultur geht. Und so stehen wir da, mit einem Bein in der Vergangenheit, einem Bein in einer ungewissen Zukunft und dem Bauch voll mit schwer verdaulichen Realitäten. Das Bild eines deutschen Autos, das mit plattem Reifen und kaputtem Motor am Straßenrand steht, ist da nicht weit hergeholt. Da hilft es auch nicht, wenn der Beifahrer ständig auf die Bremse tritt, während der Fahrer das Gaspedal durchdrückt.

Am Ende bleibt die Frage: Warum tun wir uns das an? Vielleicht, weil wir glauben, dass wir es können. Vielleicht, weil wir denken, dass Multikulturalität uns bereichert. Oder vielleicht einfach, weil wir uns selbst und die Welt vergessen haben. So oder so, der Islam ist hier, und er ist Teil unseres täglichen Lebens geworden – ob uns das gefällt oder nicht. Und wie bei allen großen Herausforderungen bleibt uns nichts anderes übrig, als damit umzugehen und zu hoffen, dass am Ende doch noch alles irgendwie gut ausgeht. Aber bis dahin, freuen wir uns auf die nächste Runde plattdeutscher Probleme.

In Deutschland wird derjenige, der vor zwei Jahren das behauptete, was Nato-Generalsekretär Stoltenberg jetzt zugegeben hat, nämlich, daß der Ukrainekrieg von der Nato provoziert worden ist, zum “Putinzäpfchen”. Wer sich nicht mit der mRNA-Plörre impfen läßt, wird zum “Covidioten” oder zum “Coronaleugner”. Wer die Menschengemachtheit des Klimawandels bestreitet, wird zum “Klimaleugner” – und wer den Völkermord im Gazastreifen benennt als das, was er nach international gültigen Definitionen ist, ein Völkermord nämlich, der wird zum “Moslemfreund” und “Pseudo-Patrioten”. Zu guter Letzt wird dann als Kronzeuge noch ein Ex-Muslim ins Feld geführt, der den Hirngeschlitzten im feministisch verwüsteten Mutterland erklärt, beim Islam handle es sich um einen “Männlichkeitskult” von Schwächlingen. Da lachen sich die Schwächlinge einen Ast, sprengen sich vor Übermut selber in die Luft, greifen eine übermächtige Armee an oder untertunneln einen ganzen Landstrich. Einige Patrioten plädieren dafür, deutsches Steuergeld in der oberkorrupten Ukraine zu versenken und andere brüsten sich damit, in der Bundeswehr ihrem Land gedient zu haben. Obwohl sie im militärischen Wurmfortsatz genau jenes US-Militärs gedient haben, dessen Navy mit allergrößter Wahrscheinlichkeit die deutsch-russische Pipeline in der Ostsee gesprengt hat und einen Wirtschaftskrieg gegen jenes Land vom Zaun brach und gewinnt, in dem sie selbst die Patrioten sind. Und ein absoluter Spezial-Patriot unterschlägt nicht nur, wer außer dem “satanischen Iran” die Hamas noch finanziert hat, Israel und indirekt auch die EU nämlich, sondern er redet im korporatistisch-wissenschaftsfaschistischen Meinungs- & Finderleinsdeutschland zu allem Überfluß auch noch meinungsvollberechtigt vom islamischen Klerikalfaschismus daher wie der Blinde von der Farbe – und das alles, weil er den Unterschied zwischen einem Zionisten und einem Juden nicht kennt und nicht weiß, daß die Juden im Iran eine gesetzlich geschützte Minderheit sind, die sogar einen Vertreter ins iranische Parlament entsenden und in der Synagoge von Teheran vor fünf Jahren noch eine würdige Gedenkveranstaltung für Ayatollah Khomeini veranstaltet haben. Dritter Weltkrieg ist sowieso wurscht.

Wenn es seit dem 7. Oktober etwas zu lernen gab, dann das: In Deutschland sind die hoffnungslosen Fälle sogar unter denen zu finden, die sich als Patrioten verstanden wissen wollen.

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