Selenskyj - Foto: Imago

Ukraine: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff

Die Ukraine ist erledigt. Jeder weitere Tag, um den die bedingungslose Kapitulation weiter hinausgezögert wird, ist einer, der sinnlos viele Leben kostet. Ein weiteres Narrativ des “Wertewestens” implodiert. Es ging nie um die Ukrainer, die Demokratie, die Freiheit und die “westlichen Werte”, sondern immer nur darum, Russland zu schwächen. Ein grandioser Fehlschlag. Der “Wertewesten” müsste endlich die Konsequenzen ziehen.

von Max Erdinger

Wolodymyr Seklenskyj kam von seiner jüngsten USA-Reise mit leeren Händen zurück. Das 63-Milliarden-“Hilfspaket”, das Joe Biden vor Weihnachten noch durch den Kongress peitschen wollte, wurde nicht Realität. Der Kongreß ging in die Weihnachtsferien, ohne sein Placet gegeben zu haben. Genützt hätte es allenfalls so viel, als daß die Ukrainer hätten die Stellung halten können. Damit ist es aber ebenfalls vorbei. Russische Truppen rücken langsam aber unerbittlich vor und es kann kaum noch Zweifel daran geben, daß nicht nur die Einnahme von Odessa noch bevorsteht, sondern auch die von Kiew. Der Krieg ist strategisch schon längst verloren für die Ukraine. Daß immer noch gekämpft wird, liegt daran, daß weder die Regierung in Kiew noch ihre Unterstützer im “Wertewesten” einen Ausweg für sich selbst sehen.

Wann ist der Krieg verloren?

Es ist nicht ungewöhnlich, daß ein strategisch verlorener Krieg dennoch bis zur letztmöglichen Maschinengewehrsalve weitergeführt wird. Der Zweite Weltkrieg war mit der Niederlage von Stalingrad im Februar 1943 für die Deutschen nicht mehr zu gewinnen, es folgte die Panzerschlacht von Kursk im Sommer 1943, nach welcher die Initiative endgültig von der Wehrmacht auf die Rote Armee überging, dann die Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 – und obwohl alle Welt wusste, daß es keine Siegchancen mehr gab für die Deutschen, wurde erbittert weitergekämpft. Mit dem 1. April 1945 begann im “European Theatre” für die Amerikaner der verlustreichste Monat seit 1941 – und erst am 8. Mai 1945 erfolgte die bedingungslose Kapitulation. Der Krieg hätte längst beendet worden sein können, Dresden und Nürnberg wären vermutlich nie dem Erdboden gleichgemacht worden und Hunderttausende wären am Leben geblieben.

Nichts wie weg hier!

Nicht größer verbreitet in den Medien des transatlantischen Netzwerks werden Meldungen über Mitglieder der Werchowna Rada, die mit Koffern voller Geld versuchen, sich aus der Ukraine abzusetzen, aber geschnappt werden. Ebenfalls kaum gemeldet werden Berichte über eine Torschlußpanik von ukrainischen Offiziellen, die inzwischen alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist, um es irgendwie zu Geld zu machen. Unterdessen wurde das Rekrutierungsalter in beide Richtungen geändert. Es werden sowohl Jugendliche als auch rüstig aussehende Senioren von den Häschern der ukrainischen Restarmee auf offener Straße gekidnappt, um sie ohne militärische Ausbildung und ohne ausreichende Ausrüstung an der Front in den Fleischwolf zu werfen. Wer irgendwie konnte, hat die Ukraine verlassen. Etwa die Hälfte der Ukrainer, die 2021 das Land noch bevölkert hatten, sind weg, eine ganze Generation junger Männer verlor ihr Leben.

“As long as …”

Konnte man in Washington und in London vor wenigen Monaten noch hören, die Ukrainer könnten Unterstützung erwarten “as long as it takes” (so lange es eben dauert bis zum Sieg), wandelte Joe Biden die Phrase vor wenigen Tagen ab zu “as long as we can” (so lange wir noch können). Von niemandem mehr zu bestreiten ist, daß der Ukrainekrieg Ende März 2022 bereits hätte sein Ende finden können. Damals war in Istanbul ein Friedensvertrag mit den Russen unterschriftsreif ausgehandelt worden, der Entwurf trug die Unterschrift des ukrainischen Delegationsleiters. Am 9. April 2022 jedoch schlug der vormalige Britenpremier Boris Johnson als Emissär des “Wertewestens” in Kiew auf und redete Selenskyj ein, ein Friedensschluß sei unnötig, wenn man den Krieg auch gewinnen könne. Der “Wertewesten” würde schon dafür sorgen, daß Kiew gewinnt – und zwar “as long as it takes”. Der ukrainische Delegationsleiter von Istanbul wurde wenige Tage später erschossen aufgefunden.

In den Tagen zwischen dem Vertragsentwurf von Istanbul und Johnsons Ankunft in Kiew gab es dann die Inszenierung des Massakers von Butscha, welches den Russen in die Schuhe geschoben wurde, um dem “wertewestlichen” Medienpublikum plausibel zu machen, weshalb es keinen Frieden mit den Russen geben könne. Die “Leichen von Butscha” waren in einer Nacht- und Nebelaktion des britischen MI6 in Zusammenarbeit mit der Kiewer Territorialverteidigung an verschiedenen Orten der Ukraine eingesammelt worden, um sie in Butscha medienwirksam auf den Straßen und Höfen zu drapieren. Eine Untersuchung des angeblichen Massakers durch den UN-Sicherheitsrat wurde von Russland zweimal beantragt – und zweimal abgelehnt. Den Vorsitz hatte zu der Zeit Großbritannien.

Die ukrainische Gegenoffensive war im wesentlichen nichts anderes als eine Medienoffensive, und militärisch schon deswegen sinnlos, weil kein Militär von Verstand eine geplante Offensive mit exakten Angaben zu den Zielen der Offensive und den beteiligten Einheiten vorher in der Weltpresse ausposaunen würde. Genau das ist aber geschehen. Die “ukrainische Gegenoffensive” war in den Westmedien ein Bringer, in der Folge dann ein Geldbringer, auf dem ukrainischen Boden allerdings ein Rohrkrepierer im wahrsten Sinn des Wortes. Artjomowsk (Bachmut) befindet sich schon lange zerstört und sicher in russischer Hand. “Verteidigt” worden war es ohne jede Aussicht auf Erfolg um den Preis, daß dort geschätzt 70.000 Ukrainer ihr Leben lassen mussten.

Demokratie Ukraine

Selenskyj, der korrupte Despot, verbot die orthodoxe Kirche, inhaftierte Priester, ließ Dissidenten verhaften, mißliebige Journalisten verschwinden (Gonzalo Lira), die Opposition beseitigen und schaffte eine unabhängige Presse ab. Zudem strich er einfach die Präsidentschaftswahlen – und dieser Tage erklärte ein Whistleblower aus der amerikanischen Einwanderungsbehörde, die Einbürgerungsurkunde für Selenskyj sei bereits ausgestellt worden. In der Ukraine selbst tobt unterdessen ein Machtkampf zwichen General Zalushny und Selenskyj, in dem der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko Partei für Zalushny ergreift, als ob es noch eine Rolle spielen würde. Der westliche Steuerzahler war fast zwei Jahre lang um Abermilliarden Dollar und Euro an Steuergeld erleichtert worden – für nichts und wieder nichts.

Von allem Anfang war klar, daß der Ukrainekrieg nicht am 24.Februar 2022 begonnen hatte, sondern mindestens acht Jahre vorher nach dem Maidan-Putsch, als die ukrainische Armee damit begann, die eigenen Bürger, ethnische Russen im Donbass, die verächtlich als “Orks” bezeichnet wurden, mit Artilleriefeuer einzudecken. Am Tag des Einmarschs der Russen im Rahmen ihrer SMO waren im Donbass bereits an die 14.000 ethnische Russen dem Terror der ukrainischen Armee zum Opfer gefallen. Der “Wertewesten” hatte das weitgehend ignoriert. Lediglich einige Westmedien berichteten sporadisch über die ungeheuerlichen Vorgänge dort. Die Mär vom “unprovozierten russischen Angriffskrieg” ist seit Monaten nicht mehr zu halten.

Die Ukrainer als Freunde?

Das ukrainische Volk war dem “Wertewesten” zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Pfifferling wert. Die Versorgung ukrainischer Flüchtlinge im Westen kostete abermals Milliarden westlichen Steuergeldes – und zumindest in den USA wurde das massenhafte Sterben der Ukrainer durchaus als profitabel betrachtet, wie US-Außenminister Blinken erst vor wenigen Tagen unfreiwillig einräumte, als er sein Plädoyer für die Freigabe des oben erwähnten 63-Milliarden-Hilfspakets begründetete, welches vom US-Kongress dann dennoch nicht durchgewunken wurde. Blinken: Die Hilfe für die Ukraine flösse zu 90 Prozent in die Taschen amerikanischer Rüstungsunternehmen und sichere so Arbeitsplätze in den USA. Von der dahinterstehenden Tragödie für Millionen von Ukrainern und den Hunderttausenden von Gefallenen kein Wort. Es interessiert Blinken nicht, ob Ukrainer für amerikanische Arbeitsplätze zu Tausenden sterben und wieviel Trauer amerikanische Arbeitsplätze bei den Hinterbliebenen auslösen.

Der Vasall

Den amerikanischen Neocons wie Hundekot am Schuh klebte der deutsche Regierungsvasall zu Berlin – und mit dem wird (nicht nur) deshalb auch noch eine ganze Hühnerfarm zu rupfen sein. Mit den Sanktionen gegen Russland und der Sprengung von Nordstream 1 und 2 im September 2022 trieb er sehenden Auges die eigene Wirtschaft in die Rezession. Allerweil gibt es täglich etwa 50 Firmenkonkurse – und die Bundesrepublkik steht insgesamt auf der völlig verkehrten Seite der Geschichte. Gerade wieder wegen Israel. Deutschland ist international zur Lachnummer geworden, die man bestensfalls noch mit einer verwundert hochgezogenen Augenbraue kommentiert.

Die USA stehen vor einer Zeitenwende; in den Niederlanden gewann Geert Wilders die Wahl; in Schweden sind die Schwedendemokraten stark; in der Slowakei regiert Robert Fico; in Argentinien wird man sehen, was Javier Milei noch herausreißen wird oder nicht; in Ungarn ist Victor Orbán stark; in Frankreich legt die Rechte zu; in Deutschland die AfD; die globalen Machtverhältnisse verschieben sich; die Behauptung, Israel habe mit seiner Vorgehensweise irgendetwas zu gewinnen, ist ein völliger Nobrainer; die Türkei tritt eventuell aus der Nato aus (gerüchteweise heißt es, der Abschied sei bereits im Gange); Wladimir Putin erfreut sich entgegen allen übelmeinenden Prognosen offenbar bester Gesundheit – und alles in allem sieht es nicht danach aus, als ob sich Scholz, Lindner und Habeck in Deutschland auf einen ruhigen Lebensabend freuen könnten. Über die Herren Hofreiter, Kiesewetter und die Frau Strack-Zimmermann dürfte das letzte Wort auch noch nicht gesprochen worden sein. Das WEF steht unter Druck, WHO und UN, Soros, Gates und Zuckerberg – und generell scheint der Wertloswesten inzwischen aufzuwachen aus seinem Dornröschenschlaf. Dann wäre da noch die Kundenliste von Jeffrey Epstein, die Korruptionsermittlungen im Fall des Bidenclans und die völlige Unmöglichkeit für die derzeit noch Gesetzten, von den Russen jemals wieder als vertrauenswürdige Verhandlungspartner akzeptiert zu werden. Mit anderen Worten: Auf die eine oder andere Weise wird es ganz gewaltig rappeln im “wertewestlichen” Karton. Wir gehen spannenden Zeiten entgegen. Vielleicht gibt es ja noch eine Renaissance für die “westlichen Werte” im aktuellen Wertloswesten.

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