Unseriöser geht es nicht: Forsa-Chef Manfred Güllners bodenlose propagandistische Gleichsetzungen (Foto:Imago/Heinrich)

Forsas AfD-NSDAP-Vergleich: Die perverseste Verharmlosung des Nationalsozialismus seit 1945

In der allgemeinen AfD-Hysterie des politisch-medialen Komplexes hat Forsa-Chef Manfred Güllner den wohl nur vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Als Bilanz des „politisch turbulenten“ Jahres 2023 stellte Güllner im Newsletter seines Instituts fest, ganz im Sinne seiner systemmedialen Auftraggeber: „Das für uns erschreckendste Ergebnis ist der bisher nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus noch nie zu beobachtende rapide Anstieg der Anhängerschaft einer rechtsradikalen Bewegung in Deutschland.“ Bei einer Wahl könnte die AfD in Deutschland bei einer Wahl derzeit auf 23 Prozent der abgegebenen Stimmen kommen. Damit würden 17 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung für die Partei stimmen und damit mehr als die NSDAP bei den Reichstagswahlen im September 1930, die damals 15 Prozent erreichte.

Am Tag zuvor hatte Forsa die Ergebnisse einer Umfrage für das Trendbarometer von RTL und n-tv veröffentlicht, die den weiteren Stimmenzuwachs der AfD von 22 auf 23 Prozent ermittelt hatte. 81 Prozent der Befragten erklärten, sie hätten nicht den Eindruck, dass die meisten Politiker in der Bundespolitik wüssten, was die Menschen im Alltag bewegt. 45 Prozent sehen die Ampel-Koalition als größtes Problem im Land, für 53 Prozent ist es die allgemeine Wirtschaftslage und die Energieversorgung und für 37 Prozent die Massenmigration. Da diese Probleme jedoch ebenfalls auf die Ampel zurückzuführen sind, stellt die Umfrage ihr das vernichtendste Zeugnis aus, dass eine Bundesregierung je erhalten hat. Das Einzige, was Güllner dazu einfällt, ist der hanebüchene Vergleich der AfD mit der NSDAP von 1930! Der seit Frühjahr dieses Jahres erstmals seit Ende der 1930er Jahre zu beobachtende rasante Anstieg einer rechtsextremen Bewegung in Deutschland könne nicht auf ein attraktives inhaltliches oder personelles Angebot der AfD zurückgeführt werden, behauptet er. „Nach unserer Einschätzung ist dafür sowohl die Politik der Ampel-Koalition als auch die von Friedrich Merz betriebene Oppositionspolitik der Union verantwortlich, der es nicht gelingt, den Unmut über die Ampel aufzufangen.“ Für diese Erkenntnis braucht es jedoch wahrlich keinen Demoskopen.

Unerträgliche Bagatellisierung

Bei allem, was man gegen die AfD im Allgemeinen und den „Flügel“ von Björn Höcke im Besonderen vorbringen mag, ist ein ernsthafter Vergleich mit Inhalten und Zielen der NSDAP eine bodenlose, an historischer Schieflastigkeit kaum noch zu überbietende Entgleisung. Das SPD-Mitglied Güllner tut jedoch so, als sei dieser Vergleich völlig folgerichtig. Die NSDAP war eine antisemitische, bellizistische und antidemokratische Partei, die die Republik abschaffen und ihre Gegner ausrotten wollte. Sie ist beispiellos in der deutschen Geschichte. Die ständigen lächerlichen Nazi-Assoziationen für alles Nichtlinke haben längst zu einer unerträglichen Bagatellisierung des Nationssozialismus geführt. Dass sich nun auch Güllner daran beteiligt, drückt die nackte Panik des Parteienkartells aus, das durch seine eigene katastrophale Politik völlig in die Defensive geraten ist. Deshalb schlägt es immer hysterischer um sich und merkt gar nicht mehr, wie lächerlich es sich macht.

Zudem kopiert die CDU die AfD ja mittlerweile in fast allen Bereichen. Wenn sie sich unter Angela Merkel nicht völlig von ihren Grundsätzen verabschiedet hätte, um sich dem links-grünen Establishment anzubiedern, gäbe es die AfD gar nicht. Mittlerweile fordern zumindest auch Teile der CDU ein wesentlich schärferes Vorgehen gegen die Massenmigration. Das Programm der AfD entspricht im Wesentlichen dem, was innerhalb der CDU über Jahrzehnte völlig selbstverständlich war. Nach Güllners Logik wäre dann auch die Union eine rechtsextreme Partei, die mit 32 Prozent in den Umfragen sogar noch wesentlich höher liegt als die NSDAP vor 93 Jahren. Hier offenbart sich dann endgültig die ungeheuerliche Dummheit seiner Ausführungen. So oder so wird dieses Geschwätz jedoch nichts an der sich abzeichnenden politischen Trendwende ändern. Bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland im kommenden Jahr ist mit Erdrutschsiegen der AfD zu rechnen, die die politische Landschaft grundlegend erschüttern werden. Von irgendwelchem Nazi-Gerede lassen sich immer mehr Wähler nicht mehr einschüchtern. (TPL)

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