Foto: Nancy Faeser (Archiv) (via dts Nachrichtenagentur)

Zu AfD-freundlich: Faeser bittet EU um Hilfe im Kampf gegen X

Berlin  – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die EU angesichts einer zur rechten Zeit vom Auswärtigen Amt (AA) aufgedeckten angeblichen prorussische Desinformationskampagne auf der Plattform X zum Handeln aufgefordert. “Was der Digital Services Act ermöglicht, muss durch die EU-Kommission durchgesetzt werden”, sagte sie dem “Handelsblatt”.

Faeser sieht die Befunde des AA mit Sorge. “Die jetzt offengelegte Lügenkampagne zeigt das Ausmaß russischer Desinformation in Deutschland”, sagte die SPD-Politikerin. Gerade im Hinblick auf die Wahlen in diesem Jahr nehme man diese Bedrohung sehr ernst. “Wir wissen, dass Putins Propaganda-Apparat seit Jahren Desinformation verbreitet, um das Vertrauen in unsere Demokratie zu erschüttern, Wut zu schüren und die öffentliche Meinung zu manipulieren”, erklärte die Ministerin.

Als “besonders perfide” bezeichnete Faeser die “russischen Lügen” über den Angriffskrieg gegen die Ukraine. “Diese Lügen verhöhnen die Opfer dieses verbrecherischen Krieges, der ganz allein von Russland zu verantworten ist”, sagte sie.

Vor allem in AfD- und sonstigen Russland-nahen Kreisen würde diese Lügen besonders stark verbreitet, sagte Faeser weiter. “Umso deutlicher müssen wir mit Fakten dagegenhalten und Desinformation aufdecken”, so die SPD-Politikerin. Das erfordere ein konsequentes Handeln der Sicherheitsbehörden, sei aber auch eine große Bildungs- und Sensibilisierungsaufgabe überall in der Gesellschaft.

Faesers Ministerium leitet die Task Force der Bundesregierung gegen Desinformation. “Wir haben die Schutzmaßnahmen hochgefahren, um uns gegen die Bedrohung durch Desinformation zu wappnen”, sagte die Ministerin. “Wir werden unsere Maßnahmen weiter intensivieren, insbesondere um ausländische Einflussnahme auf unsere Wahlen zu verhindern.”

Das im August 2023 in Kraft getretene europäische Regelwerk “Digital Services Act” (DSA) verpflichtet große Internetkonzerne unter anderem, gegen Desinformationen auf ihren Plattformen vorzugehen. Im Fall von Verstößen sieht der DSA Strafen von bis zu sechs Prozent des globalen Jahresumsatzes und im Extremfall eine Abschaltung des Dienstes vor.

Zumindest funktioniert das machterhaltende Zusammenspiel zwischen Außen- und Innenministerium. Hoffen wir, dass der “Schwarze Kanal” der Bundesregierung nicht noch vor den nächsten Landtagswahlen ausgestrahlt wird.

Vielleicht werden wir aber alle bald von unseren Handys ist die politisch richtige Richtung gelenkt:

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter hat angesichts der vom Auswärtige Amt (AA) aufgedeckten angeblichen prorussischen Desinformationskampagne auf der Plattform X Konsequenzen gefordert. Nötig seien neue Methoden und Mittel zur Bekämpfung von Desinformation. “Prüfenswert wäre zum Beispiel eine Desinformations-Warn-App, die ähnlich der NINA-Warn-App des Bundes”, die Bürger vor Desinformation warne, sagte der Vize-Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestages dem “Handelsblatt”. Zudem seien auch mehr digitale Bildung, also gezielte Aufklärungskampagnen im Umgang mit Medien notwendig.

Kiesewetter plädierte dafür, große Internetkonzerne stärker in den Fokus zu nehmen. Dabei müsse es um die rechtliche Prüfung der Rolle von Unternehmen wie Meta und X, die rechtlichen Vorgaben zur Löschung und Prüfung von Social-Media-Accounts sowie die Vorgaben für Algorithmen gehen. “Denn einige Algorithmen bestärken Inhalte von Desinformation und Hassrede geradezu”, so Kiesewetter.

Digitalpolitiker Jens Zimmermann (SPD) sieht den Befund aus dem Auswärtigen Amt mit Sorge. “Die Gefahr der Beeinflussung von Wahlen ist real”, sagte er der Zeitung.

Zimmermann sieht die EU am Zug. Die AA-Analyse biete der europäischen Aufsicht Möglichkeiten, den Druck auf X zu erhöhen. Er erwarte “ein entschiedenes Vorgehen”.

Es würde schon reichen, den ÖRR zu reformieren, dann gäbe es auch nicht all zu viele Desinformationskampagnen. (Mit Material von dts)

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