Atombombenexplosion - Foto: Imago

Nach Putin-Interview: Nato-Expertin Bapst warnt vor nachlassender Ukraine-Unterstützung

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Der Westen unter der Leitung der USA bleibt auf Krieg gebürstet, da hat auch das aufschlussreiche Interview von Carlson mit Putin nichts ändern können. Im Gegenteil. Die NATO braucht diesen Krieg, wie andere Luft zum Atmen:

Die Sicherheitsberaterin, Publizistin und Nato-Expertin Stefanie Bapst plädiert eindringlich für eine schnelle und umfassende Unterstützung für die Ukraine. “Sollte die militärische und finanzielle Unterstützung austrocknen, wäre das eine Bankrotterklärung unsererseits gegenüber Putin”, so Babst gegenüber dem Sender Phoenix.

Jetzt sei “eine richtige Kraftanstrengung” vonnöten. Sie sieht keine Alternative und warnt davor, dass wir andererseits “in den nächsten Jahrzehnten mit einem despotischen, gewaltbereiten, kleptokratischen Russland leben müssen”.

Um das zu verhindern, fordert Bapst die Regierung auf, der Rüstungsindustrie langfristige Zusagen zu geben: “Bestimme Elemente einer Kriegswirtschaft einzuführen, wäre, glaube ich, auch in diesem Falle angesagt.” So etwas sei “eine sehr wichtige Signalwirkung”, sowohl aus Deutschland als auch aus Europa.

Stattdessen erhalte die Ukraine derzeit jedoch “von uns, von den westlichen Staaten nach wie vor zu wenig” an geeigneten militärischen Fähigkeiten wie beispielsweise die Taurus-Marschflugkörper.

Damit kritisiert Bapst auch die zögerliche Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Dieser könne die Unterstützung für die Ukraine durchaus verstärken, “indem er das verteidigungs- und rüstungswirtschaftliche Vorhaben in Deutschland unter einem Turbo beschleunigt”.

Zeit sei ein wichtiger Faktor: “Uns bleibt jetzt wirklich keine Zeit mehr, wir müssen jetzt wirklich nachhaltig liefern”, sagte die Nato-Expertin gegenüber Phoenix.

Hier hat wohl das Sprachrohr der Rüstungsindustrie die Propaganda-Klappe aufgerissen.

Eine etwas andere Reaktion auf das Interview gibt es von Björn Höcke:

Tucker Carlson hat in der Nacht mit Vladimir Putin ein Interview geführt. Es ist das erste, das der russische Präsident seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine einem westlichen Journalisten gewährt. Das zweistündige Gespräch ist eine journalistische Glanzleistung des US-Amerikaners, weil er kein Feindbild bewirtschaftet, sondern die Motive seines Gegenüber wirklich ergründen will. Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn deutsche Mainstream-Journalisten mir in derselben Offenheit begegnen würden! 

In der ersten halben Stunde referiert Putin über die mehr als tausendjährige russische Geschichte. Ich kenne keinen deutschen Spitzenpolitiker der Gegenwart, der in ähnlich umfassender Art und Weise zur deutschen ausführen könnte. Insofern entstellt Putin den Bildungsverfall der deutschen politischen Führung indirekt zur Kenntlichkeit. 

Im Gegenwartsteil betont Putin die Verständigungs- und Friedensbereitschaft Russlands und verweist in diesem Zusammenhang darauf, daß bereits vor eineinhalb Jahren eine Friedenslösung nach russisch-ukrainischen Konsultationen in Istanbul  ausgehandelt worden sei, die aber dann auf Geheiß der USA von Boris Johnson torpediert wurde.

Die beiden entscheidenden Schritte auf dem Weg in den Ukrainekrieg sei einerseits der NATO-Gipfel in Bukarest 2008 gewesen, der den NATO-Beitritt der Ukraine und Georgiens ins Auge gefaßt habe und andererseits der von der CIA orchestrierte Maidan-Putsch 2014. Putin deutet auch an, daß er Beweise für die Nordstream-Pipeline-Sprengung durch die USA habe. Er präsentiere diese aber nicht, weil die USA die westlichen Medien komplett kontrollierten und es sinnlos sei, einen Propagandakrieg gegen diese zu versuchen. Auch Tucker Carlsons mutige Moskaureise wird diese Medienmacht wohl nicht gefährden. Jedem Selbstdenker sei trotzdem empfohlen sich das Zweistundengespräch zu gönnen. 

Audiatur et Altera pars!

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