Nicole Höchst MdB; Bild: Nicole Höchst
Nicole Höchst (MdB) vom AfD-Landesverband Rheinland-Pfalz

Höchst brisant: Rollen rückwärts mit Anlauf

“Nie wieder”: Der neue Totalitarismus hält schleichend Einzug / von Nicole Höchst

Wer außer Ignazio Silone und Bärbel Boley hätte das wohl gedacht? Mit dieser zynischen Einleitung muss ich heute beginnen. Ich habe schon oft gefragt: „Was, wenn die (Links-)Extremisten nach dem Marsch durch die Institutionen längst an der Macht sind?“ Normalerweise findet sich politische Extremismus in einer Situation der fundamentalen Opposition gegen die Herrschenden. Aber nicht grundsätzlich. Denn einmal durch Wahlen oder durch einen Putsch an die Macht gelangt, versucht er grundsätzlich, sein Glaubens- und Gesellschaftssystem zu verfestigen. Es gibt so einige Beispiele für an die Macht gekommene Extremismen, die durch besonders brutale, menschenverachtende Praktiken ein System der Gewaltherrschaft errichteten. Dieser Prozess ist unter dem Begriff des Totalitarismus bekannt.

Nachdem wir uns das in Erinnerung gerufen haben, müssen wir noch kurz ein paar Begriffe klären.Was versteht man unter Totalitarismus? Die Bundeszentrale für politische Bildung muss hier als wohl anerkanntes Medium – da steuerzahlerfinanziert und linksideologisch durchdrungen – der herrschenden Linken herhalten. Dort weiß man: „Totalitäre Regime und Bewegungen sind, (…), hermetisch abgeschlossene ‘Weltanschauungen’. Sie sind, von innen betrachtet, rationaler Kritik nicht zugänglich. Ihre Ideologie entwickelt sich nicht in der permanenten, rationalen, diskussions- und lernbereiten Auseinandersetzung mit der Geistes- und Ideengeschichte, sondern sie beruft sich auf die angeblich ‘ewige’ und unverrückbare Wahrheit bestimmter Lehrsätze. Weltanschauungen werden grundsätzlich nicht reflexiv und für die Diskussion offen fortentwickelt, sondern sie werden als vorgebliche Wahrheiten ‘geglaubt’. Darin zeigt sich der quasi-religiöse Charakter aller totalitärer Glaubenssysteme. Lehrsätze werden nicht diskutiert und selbstkritisch überprüft, Kritik an ihnen gilt als abweichlerisches und sanktionswürdiges Verhalten.“ Warum nur fühlt man sich hier unweigerlich mitten an die Klimareligion, die Genderdoktrin der zig Geschlechter, die Glaubenssätze des „Kampfes gegen Rechts“ versetzt?

Klima und Gender als neue Glaubensgebäude

Apropos Klimareligion: Diese wird hervorragend dargestellt in dem hier kurz rezensierten und verlinkten gleichnamigen Buch “Klimareligion” von David Engels. Gestatten? „Gluthitze, Naturkatastrophen, Ernteausfälle und Meeresfluten werden über die Menschheit hereinbrechen. Das Ende ist nah, verkünden Politik und offizielle Medien. Der Weltuntergang kann nur abgewandt werden, wenn die Menschen nach strengen und alternativlosen Geboten leben. Das bedeutet: Verzicht, Armut, Planwirtschaft und die totalitäre Herrschaft einer globalen Klasse, deren Legitimation weder Gott noch das Volk, sondern die Luft ist, der „Schutz“ der Atmosphäre durch Windräder, Wärmepumpen, Radfahren und Sozialismus. Jede politische Entscheidung wird dem Klimaschutz untergeordnet. Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Zivilgesellschaft und Kirchen marschieren im Öko-Gleichschritt. Der Wert eines Menschen wird daran gemessen, ob er ein klimagefälliges Leben führt. Kein Lebensbereich ist ausgenommen: Die Klimareligion überlagert alles und bedroht unsere Freiheit und Bürgerrechte. Wer ihre Dogmen hinterfragt, wird als Klimaleugner und Klimaschädling aus der Gemeinschaft der Klima-Gläubigen verstoßen.“

Apropos Genderideologie: Diese wird exzellent herausgearbeitet von Birgit Kelle in ihrem Nachbrenner „Alles Normal? Das läßt sich gendern!“ Auch hierzu nachfolgend  eine erhellende Rezension… Gestatten? “Kennen Sie Gender? fragte Birgit Kelle vor fünf Jahren in ihrem Bestseller ‘Gendergaga’. Heute ist klar: Die Realität hat die Satire längst überholt. Wer heute denkt, er sei normal, steht schon morgen als transphob, homophob, antifeministisch oder natürlich als ‘rechts’ am Pranger. Gefühl sticht jetzt Fakten, Frau sticht Mann, homo sticht hetero, schwarz sticht weiß, trans sticht alles. Dafür ruinieren wir Karrieren und Kindheiten, zensieren Sprache, Wissenschaft, Debatte und freies Denken. Statt Probleme zu lösen, schafft die neue Gender- und Identitätspolitik täglich neue Opfer. Wenige Jahre und Millionen Euro später ist klar: Es geht um nicht weniger als um alles.”

Sensible Gebiete definieren und mit Bannfluch belegen

Für beide Glaubensrichtungen, „Klima“ und „Gender“, gibt es Propheten, Glaubensbekenntnisse, Ablasszahlungen und bei Leugnung öffentliche Hinrichtungen, die medialen Ketzerverbrennungen gleichkommen. Die staatliche Kirche, die sich mit religiösen Riten und der Manifestation von Glauben ja bestens auskennt, unterstützt dies nach Kräften. Seit ein paar Jahren gibt es auch wieder eine (diesmal staatliche) Inquisition – den Inlandsgeheimdienst, der Hand in Hand mit ebenso weisungsgebundenen Regierungswahrheitszementierungszentren geht, um vermeintliche Ketzer verfemungsreif zu etikettieren. Die einen erfinden Geschichten, die anderen reißen Zitate aus dem Zusammenhang und setzen die eigene Interpretation von gesprochenem oder geschriebenem Wort absolut. Diese Machtzentren wissen grundsätzlich besser, was man mein, als man selbst.

Und sie definieren sensible Gebiete, deren genaue Bezeichnung sie dann mit Bannfluch belegen, indem sie bestimmte Worte zum angeblichen Kennzeichen einer extremistischen Strömung erklären. „Bevölkerungsaustausch“ darf man zum Beispiel nicht sagen und damit auch nicht mehr meinen, dass die Regierungspolitik durch die praktizierte Migrationspolitik die allmählich durch Geburtenmangel aussterbende eingeborene deutsche Bevölkerung langfristig ersetzt oder eben austauscht. Man darf das nicht sagen –  auch wenn die vom Bund selbst erhobenen Statistiken genau dies ausweisen. Also… pssssst! Nicht aussprechen! Sonst ist man Verschwörungstheoretiker oder eben rechts, rechtsradikal oder eben rechtsextrem. Das alles ist ja – wenn man dem Raisonnement von Faeser und den anläßlich der Regierungsjubelparaden zur Schau getragenen selbstgemalten Bildchen so glauben darf – eh alles das selbe. Oder etwa nicht?

Rolle rückwärts in voraufklärerische Zeiten

Und Vorsicht, Vorsicht, dreimal Vorsicht; Wer die unvorsichtige Weisheit besitzt, auszusprechen, was die Anhänger des Regenbogenkults partout nicht hören wollen, nämlich: „Frauen werden Mütter und Männer werden Väter“, der ist als Phobiker und Feind alles Bunten ausgemacht und verdient die umgehende “Keulung” zum vermeintlichen Wohle der Glaubensgemeinschaft. Böhmermann lässt grüßen.

Aber die Rollen rückwärts in voraufklärerische Zeiten, in denen Glaubenssätze auch schon nie hinterfragt werden durften, durch Klima und Gender alleine reichen nicht nicht. Auch wenn gerade durch die erstgenannte Glaubenskongregation schon Sünden definiert, diese auf CO2-Fußabdrücke trefflich zugeschnitten sind und so Sünder nach Belieben zur Buße gezwungen werden können, inklusive Einschränkungen aller Art (wie z.B. Mobilitätseinschränkungen, Freiheitsberaubung, Armut, Sterilität usw.): Noch benötigt es die Erkenntnis des Einzelnen, dass er sich auf Grund von unverdienten Privilegien gefälligst abzuknien hat vor all den Minderpriviligierten. Er hat Buße abzuleisten, den Minderpriveligierten die Bühne und alle Handlungsmacht zu überlassen, die Vormachtstellung abzugeben.

Auf dem Pfad der lustvollen Selbstvernichtung

Doch jetzt wird es schon extrem – nämlich extrem grenzwertig. Denn führen wir das Ganze doch einmal fort: Dadurch, dass es einige selbstinthronisierte “Teile-und-Herrsche”-Meister gibt, die immer wieder neue Randgruppen herausdeuten, vor denen sich dann das Bekenntnisvolk abzuknien hat, kommt der stets überprivilegierte Sünder aus dem Kriechen irgendwann gar nicht mehr heraus. Und weil nichts über den Herdentrieb geht – vor allem, wenn die Herde gemeinsam lustvoll leidet -, ist, voilà!, der neuzeitliche Flagellant geboren. Die Medien streicheln die Neo-Flagellanten täglich, die Propheten des Glaubens an die eigene Unterwürfigkeit der verschiedenen Glaubensausprägungen sprechen besonders selbstverstümmelnde Ideen und deren Vertreter seligst heilig und ermutigen die vielen Gläubigen, auf dem Pfad der lustvollen Selbstvernichtung. Physisch wie psychisch.

Der “Kampf gegen rechts”, also den Faschismus, den Stalin genauso bekämpfte, wie ihn die Deutsche „Demokratische“ Republik ihn als Staatsfeind Nummer eins zu vernichten suchte, ist nie etwas anderes gewesen als der Kampf gegen die Wahrheit und die eigenen Bürger, die diese aussprechen. Er ist die Hysterisierung des Staatsvolkes gegen gewitterten Faschismus, das die Rechtfertigung für seine eigene Gängelung auf die Straße trägt. Um diesen vermeintlichen Faschismus zu bekämpfen, bedient sich dann die Regierung faschistischer Methoden. Das sieht man heute in Deutschland jeden Tag. Ich habe mich als Studentin früher oft gefragt, wie diese Hysterisierung der Massen überhaupt möglich war – bis ich Gustave Le Bon gelesen habe. Seine Beobachtungen sind erstaunlich aktuell und sind wohl im urmenschlichen Sein verankert. Wer das einmal verstanden hat und Willen, Mittel und Wege besitzt, kann die Massen steuern. Hier ein paar wesentliche Fakten aus seinem Buch in aller Kürze:

Le Bon ist aktueller denn je

Mit seiner Psychologie der Massen begründete Gustave Le Bon die Massenpsychologie. Le Bon geht davon aus, dass sich Menschen als Teil einer Masse anders verhalten als sonst. Eine Masse entsteht, wenn sich Menschen zu einem bestimmten Zweck zusammenschließen. Die Masse wird nicht vom Verstand bestimmt, sondern vom Unbewussten und von Gefühlen. Daher ist die Intelligenz oder der Bildungsgrad ihrer Mitglieder für ihr Verhalten unerheblich – die Masse kann keine intelligenten Entscheidungen treffen. Ein Mensch in der Masse ist enthemmt und neigt eher zu verbrecherischem Verhalten, aber auch zu Heroismus und Opferbereitschaft.
Bestimmend für das Verhalten der Masse sind Triebkräfte und Grundeinstellungen, die sich über Jahrhunderte hinweg in einer Kultur ausbilden.
Eine Masse braucht immer einen Führer. Dieser muss eine starke Ausstrahlung besitzen und gut reden können; Intelligenz ist nicht notwendig.
Auch Parlamente oder Wähler zeigen die Eigenschaften von Massen. Daher haben Demokratien mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, denn weder die Wähler noch die Politiker sind in der Lage, rationale Entscheidungen zu treffen. Viele der Thesen Le Bons sind heute überholt, andere klingen überraschend aktuell.“ (Quelle)

Le Bon kommt auch zu der Erkenntnis: „Die Masse braucht immer einen Führer. Dieser muss eine starke Ausstrahlung besitzen und gut reden können; Intelligenz ist nicht notwendig.“ Diese Einsicht spiegelt sich meines Erachtens derzeit in der deutschen Regierungsriege eins zu eins wider. Man gibt hunderttausende von Euro an Steuergeld aus für gute Fotografen, Make-up und Frisuren, päppelt so den schönen Schein und das, was man eben so für “Charisma” hält. Denn in unserer infantilisierten, verantwortungsloseren Gegenwart reichen schöne Bilder und kindliches Gestammele als Charisma-Surrogate von Young-Global-Leader Führerfiguren völlig aus.. Von Intelligenz, Integrität und Eignung hingegen reden wir erst gar nicht. Aber wer bin ich schon, dass ich darüber urteilen sollte? Das ist gar nicht nötig – denn die handelnden Akteure entblöden sich am besten selbst für alle sichtbar und erfüllen damit den letzten Teil von Le Bons Erkenntnis.

Die “Vermassung” des Individuums

Und warum funktioniert das? In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals zurückkommen auf die Feststellungen der Bundeszentrale für politische Bildung, die hier trefflich formuliert: “Auf der einen Seite ist die Demokratisierung und Liberalisierung insbesondere der westlichen Gesellschaften weiter vorangeschritten. Maßgeblich dafür sind die Erfolge demokratischer Politik, aber auch gesellschaftliche Veränderungen wie etwa der Wertewandel in der westlichen Welt und Prozesse der Individualisierung. Wertewandel nennt die Politikwissenschaft die langfristige Veränderung der Orientierungsmuster insbesondere der gut ausgebildeten Mittelschichten hin zu nicht-materiellen Werten wie etwa gesunde Umwelt, gute soziale Beziehungen, Selbstentfaltungswerte, aber auch ideelle wie Frieden. Individualisierung wird ein gesellschaftlicher Prozess genannt, der in der modernen Dienstleistungsgesellschaft von immer größerer Bedeutung ist. Demnach ist der Mensch immer mehr herausgelöst aus traditionellen Bindungen wie Familie, Religion, Sozialmilieu und immer stärker auf sich selbst und seine Entscheidungen verwiesen. Beide, Wertewandel und Individualisierung, haben den langfristigen Prozess der Demokratisierung in der westlichen Welt wesentlich vorangetrieben.“

Und eben diese Vereinzelung trägt erheblich zur “Vermassung” des Individuums bei. Das klingt zunächst paradox; aber schauen wir genau hin: Ohne die benannten Rückkopplungsblasen mit festen Bindungen, Werten und Vertrauensfiguren, die sichere Inseln in der oft schweren See des Lebens bieten, treiben die Individuen ertrinkend umher, bis sich neue attraktive Ufer auftun. Diese leben vom Gegensatz und der Abgrenzung zu anderen, diabolisierten, konservativen Inseln. Die Triebkräfte? Sie bedienen niedere Instinkte, wie Angst, Mißgunst und Neid, Wollust, und so weiter. Schlechte menschliche Charakterzüge, deren Freisetzung und Hervorhebung schon immer zum Gegenteil von Freiheit, Demokratie, Recht und Ordnung geführt haben, kommen hier ins Spiel. Eigenschaften, die zu Sünden führen, von denen wir durchaus erlöst werden können in Jesus Christus – aber sicher niemals in den „Propheten der Gegenwart“ wie Greta oder selbsternannten Göttern der Wahrheit und Götzen der politisch korrekten Gedanken wie Faeser und Co..

Parallelität zu den sieben Todsünden

Dem einen oder anderen sollte da eine gewisse Ähnlichkeit zu den biblischen Todsünden aufgefallen sein. Wikipedia bringt das recht leicht verdaulich und beschreibt, dasss die (Tod-)Sünden – nach der klassischen Theologie – aus sieben schlechten Charaktereigenschaften entstehen:

  1. Hochmut, lat. Superbia (Stolz, Eitelkeit, Übermut)
  2. Geiz, lat. Avaritia  (Habgier, Habsucht)
  3. Wollust, lat. Luxuria  (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren, Unkeuschheit)
  4. Zorn, lat. Ira (Jähzorn, Wut, Rachsucht)
  5. Völlerei, lat. Gula (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Unmäßigkeit, Selbstsucht)
  6. Neid, lat. Invidia (Eifersucht, Missgunst)
  7. Faulheit, lat. Acedia (Feigheit, Ignoranz, Überdruss, Trägheit des Herzens)

All diese Charaktereigenschaften werden heute von den Lenkern der hysterisierten Masse gestreichelt und alle zusammen oder abwechselnd bedient – damit das Individuum „selbstbestimmt“ eine Wohlfühlinsel findet, die für den Einzelnen endlich ultimativ sinnstiftend ist. Dem Einzelnen wird die die Erfüllung des genetisch integrierten Bedürfnisses nach Transzendenz verheißen, wenn er sich in all seinem bunten Individualismus lustvoll kriechend und sich selbst verstümmelnd und flagellierend in diese Masse einreiht. Das Gegenteil von ewiger, göttlicher Wahrheit wird auf den Thron gehoben. Schlechte Eigenschaften statt gute werden zur Triebfeder der in Deutschland konzentrierten Masse, die ihre stetigen Impulse durch von ihnen selbst zwangsfinanzierte Propaganda in Dauerschleife empfängt.

Verunmöglichte Opposition

Fassen wir also zusammen: „Gut“ und „tugendhaft“ wurde durch ihre satanischen Antipoden ersetzt. Begriffe, Ideen, Konzepte werden vom herrschenden Politmedienkartell verbannt, wenn sie geeignet sind, diese Umkehr zu stoppen oder ihr sogar entgegen zu wirken. Regierungskritik – also Kritik an handelnden Personen sowie den Ideen, Konzepten und Vorhaben – wird stigmatisiert und als „Deligitimation“ geahndet. Opposition wird verunmöglicht und nach allen Regeln der „Demokratie“ mit einem Extremismusetikett versehen, damit sie schon im Keim erstickt werden kann.

Wer Demokratie so undefiniert, dass Menschen mit ihren Ideen, Meinungen, Konzepten und politischen Vorstößen ausgeschlossen werden können, hat Demokratie nicht verstanden. Nochmals die Bundeszentrale für politische Bildung: „Totalitäre Bewegungen entwickeln,(…), um die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit ihrer Ideologie zu zementieren, eigene Begriffssysteme mit Umdeutungen alltagssprachlicher Begriffe oder originären Bedeutungen. Von den Fachsprachen der Wissenschaften, der Justiz, der Medizin, des Militärs, des Sports oder der Technik unterscheiden sie sich durch ihren suggestiven Charakter. Totalitäre Begriffe beanspruchen das Absolute und Nicht-Hintergehbare, sie sind der kritischen Reflexion und Infragestellung entzogen. Die Rhetorik des Marxismus-Leninismus und des Stalinismus kennt hierfür ebenso viele Beispiele wie die NS-Bewegung vor 1933 und der Nationalsozialismus an der Macht.” (ibidem)

Antidemokratische Entgleisungen

Heutige kennzeichnende Begriffssysteme sind zum Beispiel „Klimanotstand“, „CO2-Fußabdruck“, „Sicherer Hafen“, „Seenotbrücke“, „Flüchtling“, „Hasst und Hetze“, „Kampf gegen Rechts“, „Vieltfalt“, Phobien und Feindlichkeiten aller Art, „Hass ist keine Meinung“-„Ganz Badabum hasst die AfD“ (Niemand hat gesagt, dass die Begrifflichkeiten und Begründungszusammenhänge Sinn ergeben oder in sich schlüssig sein müssen!), „Verschwörungstheoretiker“, „Ewig-Gestriger“, „Reichsbürger“, „Nazi“, „Fascho“, „Antisemit“ und so weiter. Die benannten Dinge brauchen Sie gar nicht erst zu diskutieren. Dann sind Sie schon direkt Antidemokrat und Staatsfeind, Und Rechtsextremer etc. sowieso! Oder, wie die Bundeszentrale für politische Bildung korrekt feststellt: „Totalitäre Bewegungen erheben erstens einen Alleinvertretungsanspruch. Sie verstehen sich als alleinige und ausschließliche Besitzer politischer, religiöser oder sonstiger weltanschaulicher ‘Wahrheiten’. Konkurrierende Bewegungen werden als Verirrungen oder Abweichungen aufgefasst, die es zu bekämpfen gilt. Damit einher geht die maßlose Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung als einzige und erste Kraft in der Geschichte, die der Menschheit das Heil bringt. Ihr Messianismus ist absolut und unteilbar.“ (ibidem)

Kommt Ihnen dies vielleicht latent bekannt vor? Dem habe ich nur noch das neue Punkteprogramm als jüngste zutiefst antidemokratische Entgleisung der politischen Armbindenträger-Ministerin Faeser hinzuzufügen. Wie es wohl aussieht, wenn Linksextremismus regiert? Na, genau so: „Totalitäre Bewegungen richten sich, (…), gegen die Idee der Demokratie als solche, sie wollen den Stand der Demokratisierung und der Liberalität zurückschrauben. Demokratie und Totalitarismus sind gänzlich unvereinbar, weil die liberale Demokratie an den unveräußerlichen Rechten des Staatsbürgers ansetzt, der Totalitarismus hingegen unter Missachtung der bürgerlichen Freiheitsrechte an den Rechten des Kollektivs“ (ibidem). Heißt: Andere Meinungen als ökosozialistische sind zukünftig nach dem Willen der Herrschenden gar nicht mehr zulässig. Sie sind erst gar keine Meinungen. Sie sind rechtsextremistischer Ausdruck von „Hass und Hetze“ und disqualifizieren damit nicht nur den Sender der Botschaft, sondern berechtigen grundsätzlich zum Canceln. Wo soll das hinführen? Erst wird virtuell gecancelt und dann real? Nach gutem kommunistischen oder sozialistischen Vorbild?

Böser, böser Extremismus!

Vermutlich darf man die bei der Bundeszentrale für politische Bildung hinterlegte Definition für „Totalitarismus“ nicht auf „Jetztzeittauglichkeit“ am Beispiel der Gegenwart prüfen – weil eine solche dazu verurteilt, in den Fokus des Auges Saurons zu rücken; am Ende wird man sogar dafür noch vom „Verfassungsschutz“ beobachtet und entsprechend „verboten“, wenn man nur die sich aufdrängenden Ähnlichkeiten konstatiert!? Unter “Delegitimierung des Staates” fällt ja schon dessen „Verächtlichmachung“ – wobei zur wohlfeilen inhaltlichen Füllung dieses juristischen Gummibegriffs jeder Zeit der Verfassungsschutz bereitsteht. Und zeitgenössische Methoden und Instrumentarien mit den zwei deutschen Diktaturen des letzten Jahrhunderts vergleichen darf man schon gar nicht.

Böser, böser Extremismus! Fehlt noch die Majestätsbeleidigung… aber dieses Versäumnis wird sicher auch noch korrigiert. Wer wissen möchte, wer jetzt schon alles ganz böse rechts ist und woran man das angeblich erkennt, kann das hier, auf der Seite des Verfassungsschutzes, nachlesen. Der Inhalt wird vermutlich inzwischen schon tagesaktuell um weitere Personen- und Interessengruppen ergänzt, die es wagen, Kritik am Regierungskurs zu üben – denn es werden immer mehr. Na denn! Hoffentlich kommt es nicht soweit, dass wir kritischen und denkenden mündigen Bürger eines Tages den gemeinsamen Todesgruß der Gladiatoren anstimmen müssen: „Ave Faesar, Morituri te salutant!“ Zu Deutsch: Heil dir, Faesar! Die Todgeweihten grüßen dich.“ #Niewiederistjetzt.

 

 

 

 

 

Zur Person:

Nicole Höchst, Jahrgang 1970, ist AfD-Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz. Sie trat 2015 in die AfD ein und ist seit 2017 Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis 201 (Bad Kreuznach/Birkenfeld). Dort ist sie unter anderem als ordentliches Mitglied und Obfrau des Bildungsausschusses und als Sprecherin der AfD-Fraktion für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung tätig. Ferner ist sie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Familie, Senioren und Jugend sowie für Digitales. Höchst ist desweiteren Delegierte des Deutschen Bundestages in den Europarat für die AfD-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Desiderius-Erasmus-Stiftung.

Bis 2012 unterrichtete sie als Studienrätin am Staatlichen Speyer-Kolleg, anschließend war sie bis Oktober 2017 Referentin am Pädagogischen Landesinstitut (vormals IFB). Höchst war 2015 Mitglied der AfD-Bundesprogrammkommission und ist stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Speyer. Sie ist katholisch, hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in Speyer, wo sie auch Stadträtin ist.

Auf jouwatch veröffentlicht Nicole Höchst alle 14 Tage die kritische Kolumne “Höchst brisant” zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Der erste Jahrgang dieser Kolumnen ist auch in Buchform erschienen. Unter demselben Titel veröffentlicht sie in unregelmäßigen Abständen Videobeiträge auf ihrem YouTube-Kanal.

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