Ohne dass es große Aufmerksamkeit erregt hätte, wurde letzte Woche gemeldet, dass JPMorgan und State Street komplett aus der Initiative „Climate Action 100+“ (CA 100+) aussteigen und Blackrock zwei Drittel seines Kapitals zurückzieht. CA100+ besteht seit 2017 und verfolgt das Ziel, die globalen Emissionswerte bis 2050 auf null zu senken. Dafür wird Druck auf Politik und Wirtschaft ausgeübt. Es handelt sich hierbei um permanente Erpressung und Propaganda, die sich unter anderem in der immer absurderen Klimagesetzgebung vieler Staaten niederschlägt. Offenbar hatte CA100+ zuletzt jedoch den Bogen überspannt, so dass die drei Großinvestoren die Reißleine zogen.
Mit ihrem Rückzug gehen CA100+ nun rund 14 Billionen Dollar verloren. State Street hatte erklärt, die Strategie, die hier verfolgt werde, sei „nicht konsistent“ mit ihrem unabhängigen Ansatz bei der Stimmenvertretung. Tatsächlich dürfte jedoch der immer stärker werdende Druck aus der US-Politik, vor allem der Republikaner, ursächlich für den Rückzug sein. 2021 hatte Texas ein Gesetz verabschiedet, dass Regierungsverträge mit Finanzunternehmen einschränkt, die sich gegen die fossile Energiewirtschaft positionieren. Republikaner haben seither Gelder von Firmen wie Blackrock abgezogen, die sich für die Klimaideologie einsetzen und gegen andere Banken und Firmen ermittelt. Letztes Jahr haben republikanische Generalstaatsanwälte aus 21 Bundesstaaten einen Brief an 53 der größten US-Finanzunternehmen (darunter JPMorgan Chase und Blackrock) geschickt, in dem sie ihnen vorwarfen, dass ihre Beteiligung an Initiativen wie Ca100+ den Zielen einiger ihrer Investoren zuwiderläuft – und damit möglicherweise gegen das Gesetz verstößt.
Vorwurf von Kartellabsprachen
Einige Gesetzgeber haben Unternehmen, die in Organisationen wie CA100+ tätig sind, zudem Kartellabsprachen vorgeworfen. Für CA100+ kommt dieser massive Kapitalrückgang zur Unzeit. Gerade wollte man nämlich mit der „zweiten Phase“ beginnen, in der die „größten Umweltverschmutzer“ zum Umdenken und einer noch stärkeren Emissionssenkung bis 2030 gezwungen werden sollten. Firmen wie JP Morgan und Blackrock machen dieses Spiel nun offenbar nicht mehr mit. Da sie zu den Anteilseignern der wichtigsten Firmen auf der ganzen Welt gehört, ist ihr Drohpotential gigantisch, wenn diese sich nicht der Klimaagenda beugen. Dies könnten Anzeichen einer grundsätzlichen Abkehr vom Klimazirkus in den USA sein.
Die Regierung kündigte an, das E-Auto nicht im angekündigten Maße zu fördern. Vielleicht spielen hier auch das abschreckende Beispiel aus Deutschland eine Rolle, wo das E-Auto ohne staatliche Subventionen kaum Käufer findet. Wenn es auch noch immer massenhaft Unternehmen gibt, die sich der grünen Agenda mit ihrem Wokeismus verschreiben, ist der Rückzug von JP Morgen und Blackrock von CA100+ ein Paukenschlag, der zumindest leise Hoffnung macht, dass jenseits des Atlantiks die Vernunft zurückkehrt und dies auch auf Europa ausstrahlt. (TPL)