Petra Gerster - ehemalige ZDF-Moderatorin (Foto:Imago)

Völlig irre: ZDF-Ikone Gerster will lieber im Atomblitz verglühen, als Putin siegen zu sehen

Im „Sonntags-Stammtisch“ des Bayerischen Rundfunks gab die frühere ZDF-Moderatorin Petra Gerster wieder einen Einblick in die völlige geistig-moralische Wohlstandsverwahrlosung, die sich nach drei Generationen des Friedens in weiten Teilen Deutschlands ausgebreitet hat. „Ich persönlich habe mehr Angst davor, dass Putin den Krieg gewinnt, als dass er die Atombombe zündet”, schwafelte Gerster. Damit widersprach sie den Ausführungen des früheren Brigadegenerals und Merkel-Berater Erich Vad, der die besinnungslose deutsche Ukraine-Unterstützung von Anfang an abgelehnt hatte. „An keiner Stelle wird gefragt, wie kommen wir aus dem Konflikt raus? Das machen andere, die Chinesen, die Türken, der Papst“, kritisierte er bezüglich der neuerlichen Bundestagsdebatte über die Lieferung von Taurus-Raketen. Er gab zu bedenken, dass die Marschflugkörper auch russisches Gebiet erreichen könnten. Moskau liegt weniger als 500 Kilometer von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt.

Er halte es „für unverantwortlich, wenn ein deutsches Waffensystem auf dem roten Platz einschlägt, dann möchte ich die Debatte danach nicht erleben”, so Vad, der auch seine Ansicht bekräftigte, dass die Ukraine den Krieg militärisch nicht gewinnen könne. „Unsere Waffenlieferungen, Leopard, F16, alles, was da noch kommt, werden immer verkauft als Gamechanger, als Wende. Aber wir kriegen keine militärische Lösung her“, sagte er. Auch der Leopard II sei als großer Wendepunkt angepriesen worden, zu der es jedoch nicht gekommen sei. In Deutschland werde zu viel über Waffenlieferungen und zu wenig über Diplomatie gesprochen. Es könne jetzt für die Ukraine nur noch um das Halten ihres bisherigen Territoriums gehen. Dies sei auch die amerikanische Strategie. Das alles wollte Gerster nicht gelten lassen. Sie behauptete, die Ukraine habe nie gegen Absprachen verstoßen: „Es gibt wirklich gar keinen Grund, denen zu misstrauen. Die haben sich immer an alles gehalten”, meinte sie, ohne zu erklären, woher sie diese Insiderinformationen hat.

Unglaubliche Nonchalance

Gerster äußerte zwar Verständnis für die Sorge vieler vor einer Eskalation des Krieges, tat dies aber damit ab, dass Putin „jede Woche mit der Atombombe” drohe. Dieses Szenario halte sie jedoch nicht für wahrscheinlich. Das Ausmaß des Realitätsverlustes, wie er sich auch bei den Strack-Zimmermanns, Hofreiters und Kiesewetters immer wieder zeigt, ist ungeheuerlich. Mit unglaublicher Nonchalance tut Gerster, die in ihrer Laufbahn kaum etwas anderes getan hat, als Nachrichtenmeldungen vom Teleprompter abzulesen, die reale bestehende Gefahr der Eskalation des Krieges zum atomaren Konflikt ab, einfach aufgrund einer völlig unfundierten Meinung.

Der ehemalige NATO-Referatsleiter Hans Michael Rühle warnte erst letzte Woche in der „Welt“ davor, die „imperialen Gelüste“ Putins zu überschätzen und einen russischen Großangriff auf Europa herbeizufabulieren. Er kritisierte, dass vor allem in Deutschland Gefallen an der Domino-Theorie gefunden werde, mit der die USA seit den 1950er-Jahren ihren globalen Kampf gegen den Kommunismus gerechtfertigt hatten. Seit der gescheiterten ukrainischen Gegenoffensive des vergangenen Jahres vernehme man immer häufiger die Warnung, eine Niederlage der Ukraine hätte über kurz oder lang einen Angriff Russlands auf einen Nato-Staat zur Folge. Die Zerstörung der Ukraine als unabhängiger Staat sei Teil eines weit größeren putinschen Plans, nämlich der Wiederherstellung des russischen Imperiums, weshalb nur ein ukrainischer Sieg Russland die Aussichtslosigkeit seines neo-imperialen Vorhabens vor Augen führen würde. „Der Versuch, den Ukraine-Krieg lediglich als Vorstufe zum großen europäischen Krieg zu interpretieren, ist zu durchsichtig, um die westliche Politik danach auszurichten“, so Rühle. Der Angriff auf die Ukraine sage viel über das russische Selbstverständnis aus, „aber wenig über imperiale Gelüste Moskaus, sich andere Länder westlich der Ukraine einzuverleiben“. Solche besonnenen, realistischen Stimmen gibt es viel zu wenige. Umso wichtiger ist es, sie bekannt zu machen, um der dümmlichen Propaganda, mit der die westliche Welt überflutet wird und ahnungslosem Geschwafel von Gerster und allzu vielen anderen entgegenzutreten. (TPL)

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