Katholiken unterm Regenbogen: Bunt und queer in die Bedeutungslosigkeit (Foto:Imago)

Katholen auf Queer-Trip: Wie sich die Kirche selbst in Abseits schießt

Ausgerechnet die katholische Kirche, die mit zahlreichen Missbrauchsskandalen einerseits und ihrem stoischen Festhalten an einer überkommenden und weltfremden Sexualmoral andererseits für immer weniger Gläubige noch eine vertrauenswürdige geschweige denn attraktive spirituelle Heimat darstellt, surft in peinlichster Zeitgeistanbiederung auf der woken und trans-queere Welle und versucht sich progressiver zu geben als die gottlosesten spätdekadenten Psychopathen, Kaputtniks und Hedonisten im kollektiven Freizeitpark des Westens. Statt zu allererst einmal ihre Haltung zur Abtreibung, zur weiblichen Priesterordination oder zum außerehelichen Geschlechtsverkehr zu novellieren, kümmern sich sie sich lieber um absolute Scheinprobleme von lauten Randgruppen, die gesamtgesellschaftlich so gut wie überhaupt keine Relevanz haben und vor allem nichts, aber auch gar nichts mit der Römischen Kirche am Hut haben. Man meint, von der Aufmerksamkeitsballung der woken Propagandisten und einflussreichen NGOs, die ihre Anliegen schamlos in den politmedialen Raum hineintragen und zum Dauerthema machen, irgendwie profitieren zu können.

So hat nun die Deutsche Bischofskonferenz mit dem Essener Weihbischof Ludger Schepers seit Februar einen eigenen Beauftragten für queere Pastoralangelegenheiten – und der betätigt sich, im noch für zumutbar gehaltenen innerkirchlichen Rahmen, sogleich wie ein Aktivist: Er will bestimmte Glaubensgrundsätze der Kirche ändern, die er für “diskriminierend” hält. Wie gesagt: Auch ihm kommt da nicht etwa eine Überwindung etwa des Zölibats in den Sinn, die wohl extremste theologische Form von Diskriminierung seit 2.000 Jahren.

Sorge um virtuelle, nicht strukturelle Diskriminierung

Sondern stattdessen etwa dies: “Queeren Menschen das Menschsein abzusprechen, geht meines Erachtens gar nicht. Die kirchliche Lehre geht aber nach wie vor davon aus, dass es nur Mann und nur Frau gibt”, so Schepers. Im Klartext: Die von Biologie, Schöpfungsgeschichte und gesundem Menschenverstand gleichermaßen vertretene axiomatische Erkenntnis, dass es genau zwei biologische Geschlechter gibt, wird nun auch von deutschen Oberpfaffen ganz im Ungeist des Transwahns geleugnet.

Wie “katholisch.de” erwartungsgemäß unkritisch berichtet, plädiert Schepers also nun dafür, den Katechismus, der die Glaubensgrundsätze der Kirche beinhaltet, “entsprechend anzugehen”. Schepers wird darin wie folgt zitiert: “Das wäre doch schon ein erster Schritt, wenn sich die Leute wenigstens daran halten würden, Menschen nicht zu diskriminieren”. Die Kirche müsse verstehen, dass Sexualität nicht nur zur Zeugung von Nachkommen da sei. Ansonsten führe ihre Position “zwangsläufig zu Distanz und Abwehr, weil sie den Menschen einfach nicht mehr verständlich zu machen ist”. Dieser Zustand ist in Wahrheit natürlich schon längst erreicht; allerdings nicht bei Themen, die faktisch vernachlässigbare Zehntelpromille Zahlen queerer Personen betreffen (und von den anzunehmenderweise 99,9 Prozent nie eine Kirche von innen sehen werden) – sondern bei so ziemlich allen anderen Fragen, die die Mehrzahl der Gläubigen umtreiben: Klima-Psychose, Migration, Sicherheit, Sorge vor anhaltendem Freiheitsentzug eines übergriffigen Staates und kulturelle Identität. Hier liegen die Stärken (und eigentlichen Aufgaben) einer echten Volkskirche – nicht beim Nachquatschen von Agenda-Inhalten einer durchgeknallten winzigen Minderheit. (TPL)

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