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Hurra, ich lebe noch! – Ein bayrischer Blick

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Grüß Gott, liebe Leute!

Da schau her, jetzt hamma’s wieder überstanden! All die Weltuntergangsprophezeiungen der letzten Jahrzehnte – und wir sitzen immer noch gemütlich bei Weißwurst und Brezn. Aber pack mas an und schauen uns die Sache mal ganz gschmeidig an.

Von Meinrad Müller

Die lange Liste der Weltuntergänge

  • 1960er Jahre – „In 10 Jahren kein Öl mehr“: Nix mit „Benzin alle“! Da haben die Benzinpumpen weitergesprudelt wie der Bierhahn am Oktoberfest.
  • 1970er Jahre – „Eine weitere Eiszeit in 10 Jahren“: Na super, statt Eiszeit hamma’s Sommer in Bayern, wo’s einem die Lederhosn von den Wadeln schwitzt!
  • 1980er Jahre – „Saurer Regen wird in 10 Jahren alle Ernten zerstören“: Unsere Ernten blühen noch immer, und der saure Regen hat sich wohl in saure Drops verwandelt.
  • 1990er Jahre – „Die Ozonschicht wird in 10 Jahren zerstört sein“: Die Ozonschicht hat wohl a Riesen-Loch gehabt, aber zerstört? No way! Da hamma einfach Sonnencreme genommen.
  • 2000er Jahre – „Die Eisschollen werden in 10 Jahren verschwunden sein“: Eisschollen verschwunden? Vielleicht im Whiskyglas, aber sicher ned am Nordpol.
  • 2000 – „Y2K (Millennium) wird alles zerstören!“: Millennium-Bug? Mei, des war a Gaudi! Da war die Panik größer als bei der nächsten Steuererklärung.
  • 2001 – „Anthrax wird uns alle töten!“: Anthrax? Des hat die Kühe vielleicht nervös gemacht, aber uns? Wir leben immer noch!
  • 2002 – „Der West-Nil-Virus wird uns alle töten!“: Der West-Nil-Virus war auch ned schlimmer als die Gelsen (Mücken) am Baggersee.
  • 2003 – „SARS wird uns alle töten!“: SARS hat uns ned umgebracht, aber vielleicht die Angst vorm nächsten Hendl (Hühnchen).
  • 2005 – „Vogelgrippe wird uns alle töten!“: Die Vogelgrippe war eher a Ausrede, keine Federvieh (Geflügel) mehr zu essen.
  • 2006 – „E.coli wird uns alle töten!“: E.coli in unseren Lebensmitteln? A bissl mehr Hygiene, und scho hamma’s!
  • 2008 – „Der Finanz-Crash wird uns alle töten!“: Da Finanz-Crash war schlimm, aber nicht schlimmer als ein leerer Kühlschrank nachm Sonntagsfrühschoppen.
  • 2009 – „Schweinegrippe wird uns alle töten!“: Schweinegrippe? Mei, da hatten wir eher Angst vor dem nächsten Schweinsbraten.
  • 2012 – „Der Maya-Kalender endet. Wir werden alle sterben!“: Maya-Kalender? Ich hab eher Angst, dass das Bier alle wird, bevor der Kalender endet.
  • 2013 – „Nord-Korea wird den 3. Weltkrieg beginnen. Wir werden alle sterben!“: Nord-Korea? Die sollen erst mal unsere Schützenvereine schlagen!
  • 2014 – „Ebola wird uns alle töten!“: Ebola? Na, das war a Schocker, aber hier in Bayern hamma’s überlebt.
  • 2015 – „ISIS wird uns alle umbringen!“: ISIS? Da hamma unsern Krug in der Hand behalten und weitergemacht.
  • 2016 – „Zika wird uns alle töten!“: Zika? Des hat die Mücken nervös gemacht, aber uns? Wir leben noch.
  • 2018 – „Erderwärmung wird uns alle töten!“: Erderwärmung? Da hamma’s Sommer im Biergarten länger genießen können.
  • 2019 – „CO2 wird uns umbringen!“: CO2? A paar mehr Bäume pflanzen, und scho is guat.

– 2020  – Und Corona? Da hat man uns schön an der Nase herumgeführt, gell? Obwohl das RKI wusste, dass die Spritzen und die Masken nix nutzen, hat man uns erpresst. Saubande, elendige.

In diesem Sinne: Hurra, wir leben noch! Und solange wir die Fähigkeit haben zu lachen, zu denken und zu feiern, werden wir auch weiterhin bestehen. Prosit!

Alles Angstmacherei.

Aber warum das Ganze? Angst ist ein starkes Mittel, des nutzt der Staat, um uns besser zu kontrollieren. Wer Angst hat, schaut schnell nach einem starken „Übervater“ – und das ist in dem Fall der Staat. Da kann man dann leicht sagen: „Kummt’s her, i pass scho auf euch auf.“

Warum lässt der „Vater“ Staat das zu?

Ganz einfach: Ein ängstliches Volk ist leichter zu lenken. Wenn die Leut glauben, sie stehen ständig am Abgrund, dann sind sie bereit, mehr Kontrolle und Einschränkungen zu akzeptieren. Der Staat nutzt die Medien, um die Panik zu schüren und so die Leute in Schach zu halten. Medien lieben Schreckensmeldungen, weil die Klicks und Einschaltquoten bringen. Politik nutzt die Angst, um Maßnahmen durchzusetzen, die sonst niemand akzeptieren würde. Sicherheitsgesetze, Überwachung – plötzlich alles okay, wenn’s um unser Überleben geht.

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