Orbans Friedensmission: Ehrenrettung Europas – Ansage

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Endlich miteinander statt übereinander reden: Orban bei Putin (Foto:Imago)

Am vergangenen Wochenende hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban mit seiner Russland-Diplomatiemission einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er mit Fug und Recht als der einzige europäische Politiker bezeichnet werden kann, der noch staatsmännisches Format hat und eine an den Interessen seiner Bevölkerung orientierte Vernunft- und Realpolitik zu betreiben bereit ist. Nicht nur, dass er an der wirtschaftlichen und soziokulturellen Zukunftsfähigkeit seines Landes interessiert ist und sich deshalb weigert, Ungarn – wie von der EU mit immer erpresserischen Methoden gefordert – ebenfalls mit muslimischen Migranten zu fluten; er verweigert sich auch dem Gender-Wahn und vor allem der selbstzerstörerischen Ukraine-Unterstützung. Das Ergebnis ist ein sicheres, prosperierendes Land, in das inzwischen rund 20.000 Deutsche pro Jahr auswandern, darunter immer mehr Vermögende und Mittelständler – vor allem aber auch politische Dissidenten und kritische Journalisten, die in Deutschland zwar (noch) nicht mit dem Leben bedroht und staatlich verfolgt sind, sehr wohl aber drangsaliert und mit subtilen Methoden ausgegrenzt, eingeschüchtert und wirtschaftlich kaputtgemacht werden.

Der NATO rang Orban letzten Monat die Zusicherung ab, sich an keiner ihrer Missionen im Zusammenhang mit der Ukraine beteiligen zu müssen, wenn er diese im Gegenzug nicht mit seinem Veto blockiert. Vor dem Hintergrund dieser Absprache begab er sich nun auf eine bilaterale Friedensreise nach Kiew, Moskau und Peking, deren Abschluss der NATO-Gipfel in Washington sein soll. Begleitet wurde Orbans mutige und pragmatische Mission natürlich vom arroganten Gezeter der weltpolitischen Zwerge aus Brüssel und Berlin: Orban reise als ungarischer Ministerpräsident, nicht als EU-Emissär, beeilte sich Ampel-Regierungssprecher Steffen Hebestreit zu betonen: „Da stehen ihm alle Möglichkeiten offen, aber nicht im Namen der EU oder als EU-Ratspräsident“, ergänzte er gönnerhaft. Für die EU sprächen hingegen EU-Chefdiplomat Josep Borrell und EU-Ratspräsident Charles Michel –„und niemand anderes“; genau die Apparatschiks also, die weder von China noch Russland außenpolitisch noch ernstgenommen werden und die jedes Vertrauen eingebüßt haben – weshalb sich auch niemand für das Geschwätz der EU interessiert. Dies ließ Hebestreit natürlich unerwähnt.

Auch Europa betreibt Kriegspolitik

Auch das alberne Kind im Außenamt Annalena Baerbock und der wirtschaftspolitische Deutschlandzerstörer Robert Habeck meinten, ihren unbedeutenden Sermon zu Orbans Reise abgeben zu müssen. Habeck stellte ebenfalls klar, dieser handle nicht als „Repräsentant Europas“. Dies hat Orban, der seit Monatsbeginn auch als EU-Ratspräsident fungiert, allerdings auch nie behauptet; im Gegenteil: Seine Friedensmission dient ja gerade der Verdeutlichung gegenüber den langjährigen engen Partnern Russland und auch China, dass nicht alle in der EU den globalistisch-transatlantischen Konfrontationskurs gutheißen. Umgekehrt zeigen die anmaßenden Reaktionen auf Orbans Trip, dass man in Brüssel, Berlin und anderen europäischen Hauptstädten anscheinend meint, Orban würde im “Feindesland” sein Amt als ungarischer Ministerpräsident ruhen lassen und dort als EU-Lakai auftreten.

Auch aus den freiwillig gleichgeschalteten Kriegsverlängerungsmedien hagelt es Kritik an Orban: Dessen Treffen mit Putin erscheine „rätselhaft“, isoliere Ungarn international und bringe dem Land “nur Nachteile“, schwadronierte etwa der zwangsgebührenfinanzierte Auslandsstaatsfunk „Deutsche Welle“. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall: Im nicht-europäischen Ausland wird Orban als einziger europäischer Politiker mit Format und Rückgrat wahrgenommen, der erstens sein Land nicht der Selbstzerstörung preisgibt und zweitens keine bloße Marionette der Biden-USA ist. Dies stellte er dann auch in einem Interview mit dem sich als „Bild“-Journalist tarnenden Ukraine-Aktivisten Paul Ronzheimer klar: China habe einen Friedensplan, die USA eine „Kriegspolitik“, so Orban. Europa kopiere einfach die amerikanische Position, statt einen eigenen strategischen Ansatz zu formulieren. Der grundsätzliche Fehler sei, dass der Westen den Krieg weiterführen wolle, bis entweder eine konkrete Friedenslösung in Sicht oder der ukrainische Sieg greifbar sei. Tatsächlich aber müsse es genau umgekehrt sein: „Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Europa hat ebenfalls eine Kriegspolitik“, so Orban.

Frieden, nicht nur Waffenstillstand als Ziel

Der ungarische Ministerpräsident fordert eine „autonome Politik“ Europas unabhängig von den USA, weil das ”Hauptopfer” beider Kriegsparteien die europäische Wirtschaft und die europäische Bevölkerung sei. Die realpolitische Klarheit an Orban ist geradezu wohltuend: Er  hält es zutreffend für völlig ausgeschlossen, dass Russland den Krieg verlieren werde. „Es gibt mehr Waffen und die Russen sind entschlossener. Die Energie der Konfrontation, die Zahl der Toten, die Zahl der Opfer wird also brutaler sein als in den letzten sieben Monaten, obwohl die Zeit davor auch sehr brutal war“. Die nächsten zwei, drei Monate könnten nochmals viel brutaler werden als allgemein angenommen, prophezeit er. Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um „von der Kriegspolitik zu einer Friedenspolitik“ zu kommen. Ronzheimers großspurige Belehrungsversuche im Interview konterte er souverän: „Also, wenn ich Sie richtig verstehe, haben Sie gerade als Deutscher versucht, mir zu erklären, was es bedeutet, in der Nähe der Russen zu leben? Vergessen Sie nicht, dass wir in Budapest sind. Niemand kann die Ungarn über Russland belehren.

Er streite nicht darüber, wer Recht habe und wer nicht. „Denn mein Ziel ist Frieden und Waffenstillstand“, so Orban weiter. Seine wichtigste moralische Motivation sei der Verlust von Menschenleben. Daneben gebe es aber auch ein Eigeninteresse Europas, – ”weil das, was hier passiert, sehr schlecht für uns ist“. Der Premier hielt auch nicht mit seiner Hoffnung hinter dem Berg, dass Donald Trump wieder ins Weiße Haus zurückkehre: Dieser sei „ein Geschäftsmann, ein Self-Made-Mann“, der dadurch eine völlig andere Herangehensweise an politische Herausforderungen habe. Das sei „gut für die Weltpolitik“, so Orban. Als US-Präsident habe Trump keinen einzigen Krieg begonnen und viel getan, um Frieden in alten Konflikten in äußerst komplizierten Regionen der Welt zu schaffen. Deshalb habe er großes Vertrauen in ihn.

Wohltuende realpolitische Einsichten

Solche Worte und realpolitischen Einsichten sind Balsam im Vergleich zu dem verantwortungslosen Unsinn, den die Bidens, Macrons (ganz zu schweigen von den Baerbocks, Hofreiters, Strack-Zimmermanns, Kiesewetters und anderen deutschen Maulhelden und verantwortungslosen Politdilettanten) in ihrer bedenkenlosen Kriegstreiberei unablässig absondern. Orban zeigt, dass er die Realitäten kennt und sich nicht als Maulheld und Schreibtisch-Stratege profilieren will. Er tritt auf als nüchterner Analytiker und konstruktiver Makler, der ein Ende dieses Wahnsinns herbeiführen will, statt immer mehr Geld und Waffen in dieses Fass ohne Boden zu pumpen, obwohl eine militärische Lösung dieses Konflikts – auch unter Ausblendung der wachsenden atomaren Weltkriegsgefahr – gänzlich ausgeschlossen ist. Überall in der nichtwestlichen Welt stößt er damit durchaus auf positive Resonanz – weil es sich dabei, bei allen Unzulänglichkeiten, ausnahmslos um Nationen handelt, die an ihrer staatlichen und gesellschaftlichen Selbsterhaltung interessiert sind und ihre eigenen Völker nicht innen- wie außenpolitisch zur Schlachtbank führen.

Zunehmend sind die  USA und Europa weltpolitisch isoliert. Ihr Messianismus und vorgeblichen Menschenrechtsinterventionismus zu Wahrung handfester wirtschaftlicher Vorteile, der überall auf der Welt nur Chaos und Instabilität hinterlässt, nimmt man in aufstrebenden Ländern wie Indien, China, aber auch in weiten Teilen Lateinamerikas nicht mehr einfach hin. Bündnisse wie SCO oder BRICS sind erst der Anfang dieses Entfremdungs- und Rivalisierungsprozesses. Orban hat die Folgen dieses drohenden Bedeutungsverlustes und die Sackgasse, in die speziell die EU-Hauptländer Seit’ an Seit’ mit Washingt0n galoppieren, erkannt und versucht honorigerweise, im Rahmen seiner Möglichkeiten, gegenzusteuern und entsprechend zu handeln. Die abgewirtschafteten Politkasten in Washington, der EU, London, Paris und Berlin täten besser daran, ihn dabei zu unterstützen – oder ihm wenigstens keine Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Dann könnte es Orban vielleicht gelingen, sogar noch etwas Positives für die Länder zu bewirken, die von ihren Eliten verraten und verlauft wurden.

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