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Akklimatisieren statt Transformieren: Warum der Wettergott auf Wärmepumpen pfeift!

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Erst dieser Tage war es wieder soweit: Auf meinem Handy ging eine Warnmeldung nach der nächsten ein, welche mich auf schwere Unwetter einstimmen wollte. Von Hagel, Stürmen und Überflutungen wurde gesprochen. Und das große rote Ausrufezeichen wurde von Minute zu Minute größer. Was blieb am Ende von den Drohkulissen und all der Panikmache übrig?

Von Dennis Riehle

Ein leichtes Donnern im Hintergrund, ein moderater Schauer und eine luftige Windböe. Auch manche Presseorgane überschlagen sich mittlerweile mit Horrorszenarien – und berichten beispielsweise von Tieren, die in der Hitze am anderen Ende der Welt von den Bäumen fallen. Oder sie dramatisieren die annähernd 40 Grad in Griechenland mitten im Sommer, welche darüber hinaus mancherorts direkt über dem Asphalt gemessen wurden – und wollen uns die Auffassung von manch einem Haltungsjournalisten verklickern, dass diese jahreszeitlich wohl kaum zu beanstandenden Verhältnisse zu einer erhöhten Waldbrandgefahr führen. Genauso wenig, wie sich in diesem Temperaturbereich Eisenbahnschienen verbiegen, entzünden sich auch keine Flächen ohne äußeres Zutun. Was all diese Übertreibungen am Ende ausrichten, das ist eine abnehmende Sensitivität der Bürger für die zahlreichen Schlagzeilen, die uns auch am Monatsende seit geraumer Zeit immer wieder glauben lassen möchten, dass die vergangenen Wochen die trockensten seit Anbeginn der menschlichen Zivilisation waren. Das wegbrechende Interesse für das Thema der perspektivischen Wetterveränderung am Horizont erklärt sich nicht zuletzt auch mit diesem ständigen Leierkasten, der vor allem denjenigen auf die Nerven geht, die im Physikunterricht ein Stück weit geistig anwesend waren – und dort lernten, dass das CO2 für die Zusammensetzung unserer Luftschichten lediglich eine marginale Bedeutung hat. Blickt man nämlich auf die Verschiebung der Partikeldichte seit dem Ausstoß der Spurengas-Emissionen durch die industrielle Revolution, befindet man sich im Zweifel im Promillebereich. Dass eine solche Veränderung zu einer maßgeblichen Beeinflussung der Lichtreflexion führen soll, die dann wiederum den gesamten Planeten zum Schwitzen bringt, können wohl nur diejenigen ernsthaft glauben, die in einer Ideologie verharren, welcher es nicht auf den Umweltschutz abgesehen hat, sondern auf die massive wirtschaftliche Subventionierung der Erneuerbaren-Sparte. Wer unseren zuständigen Minister in Situationen erlebt hat, als die Pressekonferenz bereits gelaufen war, aber die Mikrofone versehentlich noch eingeschaltet blieben, konnte einen die Untertanen spöttisch verhöhnenden Philosophen erleben, der wohl selbst nicht wirklich überzeugt ist von dieser Idee der ausschließlich anthropogenen Erderwärmung – und sich über unsere Naivität diesbezüglich ins Fäustchen lacht.

So ist der Grüne nicht nur ein temporärer Standortpatriot, der sein pinkfarbenes Trikot nur dann überstülpt, wenn es dafür in den Sozialen Medien einige Likes gibt. Stattdessen gehört er zu den größten Doppelmoralisten in unserem Land, der die Atomkraft in der Ukraine als eine Zukunftstechnologie preist – und die Meiler bei uns gegen jede Experteneinschätzung abschalten lässt, weil die Bedrohung durch einen Tsunami zu groß scheint. Mit der Keule des Abkommens von Paris in der Hand, oktroyiert er der Republik eine Transformation auf, die in Sachen Kurzsichtigkeit und Konzeptlosigkeit kaum zu überbieten ist. Denn sie denkt ausschließlich bis morgen – und berücksichtigt nicht die massiven Schäden, welche beispielsweise durch flächendeckende Windparks, Photovoltaikwüsten oder LNG-Leitungen an Wattenmeer, Artenvielfalt und Wäldern entstehen. Die Erschaffung einer künstlichen Welt aus Propellern, Rotoren und Solarpanelen verfolgt ausschließlich das Ziel, ein Nischensegment mit Unsummen zu fördern, das sich den Ökologisten seit jeher in größtmöglicher lobbyistischer Anbiederung vor die Füße wirft. Da gehen Abgeordnete bei den gängigsten Herstellern für Wärmepumpen ein und aus, denken dabei vielleicht an eine profitable Kumpanei – und hegen in ihrer antideutschen Seele nach der Verbitterung über die eigene Leistungsbilanz endlich wieder ein Stück Zuversicht, das Ego durch Machtmissbrauch aufhübschen zu können. Hier will sich eine Partei mitsamt ihrer Graswurzelbewegung Denkmäler für die Annalen setzen, weil man es mit Erfolgen für Wohlstand, Prosperität und Wachstum zumindest nicht in positiver Konnotation in die Geschichtsbücher schaffen wird. Stattdessen ist dort ein Platz reserviert für diejenigen, die innerhalb kürzester Zeit einen funktionierenden, respektierten und integren Exportweltmeister an die Wand gefahren haben. Mit einer Konzeption auf dem Reißbrett will man plangesellschaftliche Verhältnisse umsetzen, in denen Bevormundung, Kasteiung und Gängelung der Bürger zu einem elementaren Bestandteil des autoritären Denkens gehören. Das Abwracken all der Errungenschaften, die mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf unserem Boden mit Motivation, Selbstbewusstsein und Hoffnung durch die Boomer wiederaufgebaut wurden, ist an Verwerflichkeit in der jüngeren Vergangenheit ein einmaliges Geschehen.

Unter Einebnung und Kanalisierung von Partnern wie der Wissenschaft – die unter bewusster Duldung des Vorwurfs, das Volk für dumm verkaufen zu wollen, noch immer den vermeintlich einvernehmlichen Forschungsstand an den Mann bringen will, wonach es für die Geschehnisse am Himmel keine andere Erklärung gibt als jene des Kohlenstoffdioxids -, nimmt sich eine Politikerkaste das Recht heraus, ihren Narzissmus über alle Interessen einer Gemeinschaft zu stellen. Letztlich lässt sich Petrus nicht davon beeindrucken, was unsere in Überheblichkeit verfangene Spezies an Verrenkungen unternimmt, um eine Entwicklung zu stoppen, die sich seit Jahrmilliarden immer wieder abspielt. Wir nehmen uns deutlich zu ernst, wenn wir glauben, auf ein ausgeklügeltes Schöpfungsgefüge einwirken zu können, das sich seit jeher immer wieder selbst austariert hat – weil man es eben nicht in Formeln und Modelle pressen kann, die ein von uns geschaffener Computer ausspuckt. Zur Evolution gehören die natürlichen Schwankungen ebenso wie Anomalien, die sich mit unserem begrenzten Verstand und einer ziemlich irdischen Logik nur schwerlich erfassen lassen. Bedenkt man all die Faktoren wie die Sonnenaktivität, die Erdachse, der Wasserstoff, das Methan oder Phänomene wie den Golfstrom und El Niño, wird die Komplexität eines Konstrukts deutlich, für das unendlich viele ineinandergreifende Zahnräder vonnöten sind – von denen lediglich ein einziges dem hochmütigen Menschen zugeordnet werden kann. Hatten sich beispielsweise die Dinosaurier in ihrer Klugheit damit abgefunden, dass gewisse Gegebenheiten trotz intensiver Bemühungen nicht maßgeblich manipuliert werden können, verzichten wir auf die notwendige Adaption an wechselnde Bedingungen. Statt jedes einzelne Hochwasser als einen Beweis für eine in ihren Schlusstechniken wenig plausible und konsistente Theorie der Kipppunkte anzusehen, hätten wir unser finanzielles Aufkommen nicht in Schwarze Löcher werfen sollen – denn der Wirkungseintritt unseres Engagements ist bisher ausgeblieben. Viel eher wäre es sinnvoll und umsichtig zugleich, die Ressourcen in einen Prozess der Akklimatisierung und Konvergenz zu investieren, damit wir durch Prävention und Anpassung einem verhältnismäßigen Umgang mit feststehenden Tatsächlichkeiten nahekommen. Im Augenblick fahren wir nicht nur auf Sicht, sondern sind als Bundesrepublik auch als Geisterfahrer auf dem internationalen Parkett unterwegs. Denn dort hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass es einer Anmaßung gleichkommt, wenn sich Robert Habeck zu einer gottähnlichen Lichtgestalt aufzuschwingen versucht.

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