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AfD will eigene Fraktion für das EU-Parlament gründen

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Ein neues “rechtes Reste-Bündnis” soll das EU-Parlament erschüttern: Die AfD-Delegation hat offenbar die Gründung einer neuen Fraktion beschlossen. Die Gründung soll offiziell am Mittwochabend bekannt gegeben werden, wie die “Welt” (Mittwochausgabe) berichtet.

Der Fraktion sollen 28 Abgeordnete aus neun Ländern angehören. Für eine Fraktionsbildung sind 23 Abgeordnete aus sieben Mitgliedstaaten notwendig. Teil der Fraktion sollen Abgeordnete der rechtsextremen Reconquete aus Frankreich, der Konfederacja aus Polen, der  Wasraschdane aus Bulgarien, der Anti-Parteien-Partei Se Acabo La Fiesta aus Spanien, der euroskeptischen  Svoboda a prima demokracie (SPD) aus Tschechien, der Hnutie Republika aus der Slowakei, der Mi Hazank Mozgalom aus Ungarn sowie der People and Justice Union aus Litauen werden.

Von der polnischen Konfederacja sollen drei von sechs Abgeordneten aufgenommen werden, von der slowakischen Republika einer von zwei Abgeordneten. Die AfD hatte es zur Bedingung gemacht, mit dem polnischen Abgeordneten Grzegorz Braun sowie dem slowakischen Abgeordneten Milan Mazurek nicht zusammenzuarbeiten. Braun, einer der Parteichefs der Konfederacja, hatte 2023 international für Aufsehen gesorgt, als er mit einem Feuerlöscher die Kerzen auf einem Channuka-Leuchter im polnischen Parlament gelöscht hatte. Mazurek behauptet entgegen allen Beweisen, Juden hätten den Holocaust nur erfunden. Er wurde 2019 wegen einer Verurteilung für Hassrede gegen Sinti und Roma aus dem slowakischen Parlament ausgeschlossen.

Der AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah, der nach der Europawahl nicht in die AfD-Delegation aufgenommen wurde, soll der neuen Fraktion nicht angehören. Aufgrund Krahs Äußerungen zu SS-Offizieren vor der Wahl hatten es die neuen Partner aus Polen und Frankreich offenbar zur Bedingung gemacht, dass Krah ausgeschlossen bleibt.

Die AfD schlägt den neuen Partnern den Namen “Europa Souveräner Nationen” (ESN) vor. Fraktionschef soll der AfD-Abgeordnete René Aust werden. Derzeit laufen noch Verhandlungen über die Posten der stellvertretenden Vorsitzenden.

Und was macht der von den eigenen Leuten isolierte Herr Krah? Einfach nur da sitzen, nichts tun und die Hand aufhalten?

Nein, denn der ehemalige AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah hat sich bereitszu Wort gemeldet:

“Ich freue mich, dass mit dieser Fraktionsgründung ein von mir seit Jahren vorbereitetes Projekt umgesetzt wird”, sagte er der “Welt”. Diese Fraktion sei ein “wichtiger Baustein für die dringend notwendige Transformation der heutigen EU in ein zukunftsfähiges Europa”. Die Bedeutung des Projektes sei dabei viel größer als seine eigene Rolle, so Krah. “Ich bin deshalb zufrieden und ohne jeden Groll.” (Mit Material von dts)

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