Der scheinheilige Robert (Foto:Collage)

Selbst Forsa-Chef findet grüne Kanzlerkandidatur eher lächerlich

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Das Netz ist voll von Hohn und Spot über Baerbocks Absage an eine Kanzlerkandidatur zu Gunsten ihres Kollegen Robert Habeck. Nur die grüne Armee steht stramm hinter der Außenministerin und feiert sie wie eine gnädige Göttin.

Aber selbst Forsa-Chef Manfred Güllner hält Ambitionen der Grünen auf das Kanzleramt derzeit für wenig realistisch.

“Die Grünen waren vor der letzten Bundestagswahl auf dem Weg, Wähler aus der politischen und gesellschaftlichen Mitte zu gewinnen”, sagte Güllner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Heute aber seien sie zurückgeworfen auf ihre Kernklientel – die oberen Bildungs- und Einkommensschichten, vor allem in den westdeutschen urbanen Metropolen. “Daran ist auch Habeck schuld”, meint Güllner. “Ich sehe nicht, wie er Leute aus anderen Wählerschichten bis zur Bundestagwahl zurückholen kann.”

Nach Annalena Baerbocks Verzicht gilt der Vizekanzler als gesetzt für eine mögliche Kanzlerkandidatur der Grünen. Doch der Chef des Umfrageinstituts zweifelt, ob die Partei überhaupt erneut ins Rennen um das Kanzleramt einsteigen sollte. “Jetzt von Kanzlerkandidaten zu sprechen, das dürften die Menschen eher lächerlich finden”, sagte er vor dem Hintergrund der schlechten Umfragewerte. “Man kann einen Spitzenkandidaten aufstellen, der dann, wenn sich die Chance bieten sollte, immer noch Kanzler werden könnte.” Diese Chance sei aus heutiger Sicht aber kaum gegeben. “Die Wähler schütteln deshalb eher den Kopf über einen Kanzlerkandidaten Habeck.”

So ist es, aber ein wenig Spaß sollte dieses ganze Kanzler-Teater schon machen. Und deshalb freuen wir uns auch schon riesig auf den nächsten Bundestagswahlkampf – und noch mehr auf das Ergebnis, wenn dann die Habeck-Truppe unter die 10 Prozent gefallen ist.

Vielleicht wird er dann ja wenigsten grüner Kanzler der Herzlosen.

Zumindest einer glaubt daran:

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sieht Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) als Aushängeschild seiner Partei für die kommende Bundestagswahl. “Robert Habeck ist das Gesicht der Grünen im nächsten Bundestagswahlkampf”, sagte Özdemir “Ippen-Media” am Donnerstag am Rande seiner Sommerreise durch Deutschland. “Ich werde alles tun, ihn tatkräftig dabei zu unterstützen, damit es ein starkes Wahlergebnis wird.”

Özdemir vermied es, von einer offiziellen Kanzlerkandidatur zu sprechen. “Alles Weitere müssen dann die betreffenden Leute in der Partei und Fraktion entscheiden”, sagte er. Der Ex-Grünen-Chef lobte Annalena Baerbocks frühzeitigen Verzicht auf eine Kanzlerkandidatur. “Es nötigt mir Respekt ab.”

Und uns nötigt das ein müdes Lächeln ab.  (Mit Material von dts)

 

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