Trauer (Bild: shutterstock.com/Chepko Danil Vitalevich)

Rückspiegel Juli 2017: Betätigungsfeld für die Immigrations- und Asylindustrie: Betreuung der Opfer und Angehörige

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Der Bundesvorstand des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert, endlich eine Koordinierungsstelle für Terroropfer und deren Angehörige einzurichten. Diese fühlen sich schlecht betreut und beraten. 

Am Mittwoch stellte der Sprecher Kriminalprävention und Opferschutz im Bundesvorstand des Bund Deutscher Kriminalbeamter in Berlin, Hermann-Josef Borjans, fest, dass die „terroristischen Anschläge“ in Berlin und in verschiedenen europäischen Metropolen der vergangenen Monate gezeigt haben, dass aufgrund der hohen Zahlen von getöteten oder verletzten Menschen immer Opfer aus mehreren Staaten zu beklagen sind.

Den Opfern sind wir es schuldig, dass sie zeitnahe und professionelle Hilfe erhalten

Die Berichterstattung der vergangenen Tage und Wochen zeige, dass neben der Ermittlungsarbeit in Deutschland und den Nachbarstaaten keine verbindlichen Beratungs- und Hilfsstrukturen für Terroropfer vorhanden sind. “Den Opfern sind wir es schuldig, dass sie nach so belastenden Erfahrungen zeitnahe und professionelle Hilfe erhalten”, so Borjans, Angehörige dürfen nicht alleine gelassen werden und Monate vergebens auf staatliche Hilfen hoffen.”

“Es reicht nicht, dass nach einem Anschlag deutsche Minister Beileidsbesuche im In- und Ausland abstatten”, so Borjans weiter. “Mit der Koordinierungsstelle NOAH (Nachsorge, Opfer- und Angehörigenhilfe) beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es bereits eine Institution. Sie muss aber durch eine konsequente Netzwerkarbeit in der Akutphase nach terroristischen Anschlägen oder großen Schadensereignissen auch mit mehr Leben gefüllt werden.” Es fehlt an der erfolgreichen Netzwerkarbeit der Strafverfolgungsbehörden, der Notfallseelsorge und Betreuungsdiensten, aber auch der langfristigen Betreuung und Beratung. Hier müssen Bund und Länder professionell zusammen arbeiten. Erforderlich ist eine verlässlich arbeitende und mit den notwendigen Erkenntnissen ausgestattete Koordinierungsstelle.

Skandalöser Umgang mit den Angehörigen des dschihadistischen Anschlags am Breitscheidplatz

Wie jetzt bekannt wurde, habe es nach dem Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin Tage gedauert, bis die Angehörigen über den Tod ihrer Anverwandten oder Freunde unterrichtet wurden. Opferhilfen wurden erst nach drei Monate angeboten, so Borjans weiter.

Angehörige berichteten, dass sie bis zu drei Tage in Berlin herumgeirrt seien und die Krankenhäuser nach ihren vermissten Angehörigen abklappern mussten, da das ermittelnde Bundeskriminalamt zunächst eine Nachrichtensperre verhängt habe und keinerlei Auskünfte erteilte. Jene Angehörigen, die wussten, dass ein Familienmitglied ermordet wurde, seien am Tag nach dem islamischen Attentat von Sicherheitsleuten daran gehindert worden, am Trauergottesdienst in der Gedächtniskirche teilzunehmen. Die Begründung: In der Kirche säßen hochkarätige Politiker wie Joachim Gauck oder Angela Merkel. Angehörige, die zunächst nichts von dem Attentat mitbekommen hatten, seinen von der Polizei auf höchst unsensible Art und Weise um die Abgabe von »aussagekräftigem DNA-Material« angegangen worden. Gründe für die Abgabe wurden von den Beamten nicht benannt. Eine Antwort auf Rückfragen sei gewesen: »Wer jetzt nicht wisse, worum es gehe, sei selbst schuld«, so der Tagesspiegel.

Reibungslos indes verlief das Verschicken von Rechnungen an die Hinterbliebenen. Das Erste, was Angehörige vom Land Berlin erhalten hätten, sei ein Brief gewesen. Darin nicht etwa ein Kondolenzschreiben des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD), sondern eine Rechnung der Gerichtsmedizin mit der Aufforderung, innerhalb der gesetzten Frist zu zahlen; ansonsten werde ein Inkassounternehmen das Geld eintreiben.

Koordinierungsstelle zumindest in Deutschland unverzichtbar

Da man nicht auf einer Erbse leben, sondern terroristische Anschläge immer deutschlandweite und internationale Ereignisse seien und Menschen aus verschiedenen Staaten betroffen sind, ist die Koordinierungsstelle zumindest bei Anschlägen in Deutschland unverzichtbar, erklärte Borjans.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter bereitet derzeit eine internationale Fachkonferenz in Köln (Bensberg) vor, bei der die terroristischen Anschläge von Berlin, Brüssel und Manchester aufgearbeitet und die Hilfssysteme nach den Anschlägen bewertet werden sollen. Auch Opfer sollen zu Wort kommen können.

„Es ist wichtig für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, um nicht nur der Tätern habhaft zu werden, sondern auch den Opfern und Angehörigen verlässliche Hilfe anbieten zu können”,  forderte Borjans abschließend um die Bürger so auf das bevorstehende Grauen durch den importierten, islamischen Terror, den ihnen eine verantwortungslose Politik beschert hat, einzustimmen. (BS)

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