GESOBAU AG / Christoph Schieder

Paläste für die Anderen, Hütten für die Eigenen

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Nun ist es endlich soweit: In der landeseigenen Wohnsiedlung der GESOBAU am Berliner Schlosspark Schönhausen in Berlin-Pankow sind sieben Apartmenthäuser speziell für Geflüchtete einzugsfertig. Die Wohnungen wurden mit umfassender Ausstattung versehen, um den 320 neuen Bewohnern ein angenehmes Zuhause zu bieten. Diejenigen, die schon länger hier leben und auf dem überheizten Berliner Wohnungsmarkt keine Wohnungen mehr finden, wird deutlich: Paläste für die Anderen, Hütten für die Eigenen. Und nicht einmal das.

Während in Berlin, unzählige Bürger jahrelang auf eine bezahlbare Wohnung warten, haben 320 Asylbewerber und Geflüchtete nun ein neues Zuhause gefunden. Die 61 hochwertigen Wohnungen befinden sich in sieben neuen Gebäuden, die von der landeseigenen Gesobau AG gebaut und an das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) übergeben wurden.

Bei der Ausstattung der Gebäude wurde nicht gespart: Die sieben dreigeschossigen Häuser sind sorgfältig verputzt und sogar mit Nistkästen für Mauersegler ausgestattet. Jede der 61 Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen verfügt über eine eigene Küche und ein eigenes Bad, fast die Hälfte davon ist barrierefrei. Zusätzlich gibt es Gemeinschaftsräume und Freizeitangebote wie Tischtennisplatten. Die Wohnungen wurden ursprünglich ohne Einbauküchen geplant, die nun für etwa 4.000 Euro pro Küche nachgerüstet werden – finanziert aus Steuermitteln.

Cansel Kiziltepe, SPD-Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, betonte bei der Schlüsselübergabe: “Integration gelingt am besten, wenn aus Geflüchteten Nachbarinnen und Nachbarn werden, die sich kennen und unterstützen.” Die Gebäude befinden sich mitten im Kiez, einer Gegend, die überwiegend von Einfamilienhäusern geprägt ist. Die Verantwortlichen betonen, dass Deutschland bunt ist und noch bunter werden soll. Einige Anwohner äußern jedoch Bedenken hinsichtlich des sozialen Friedens und der Sicherheit, insbesondere wenn in die Nachbarschaft neben einigen Flüchtlingsfamilien auch alleinstehende junge Männer aus muslimischen und afrikanischen Ländern ziehen.

Am 2. September werden dann mehrheitlich junge Männer aus Syrien, der Türkei, aber auch der Ukraine einziehen – sie haben einen langen Weg zurückgelegt und sind inzwischen anerkannte Flüchtlinge, haben Sprachkurse hinter sich und nach vielen Stationen endlich ein festes Dach über dem Kopf bekommen, so die Berliner Zeitung. Hat einer der Bewohner einen Job, zahlt er dann doch tatsächlich eine Gebühr an das LAF, das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten.

Völlig egal indes, wenn viele Anwohner um den sozialen Frieden und ihre Sicherheit fürchten.

(SB)

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