Karl Lauterbach (Bild: shutterstock.com/Juergen Nowak)

Danke Herr Lauterbach: 1097 Heime und Dienste mussten schließen

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Pflegekrise in Deutschland! Über 1000 Pflegeeinrichtungen stehen vor dem Aus, die Wartelisten explodieren, und die Ampel schaut wieder einmal tatenlos zu. Experten schlagen Alarm: Das Heimsterben erreicht dramatische Ausmaße, während die Zahl der Pflegebedürftigen stetig steigt. Klar ist: Ohne eine schnelle Reform steuert auch die Altenpflege auf den Kollaps zu.

Eine aktuelle Analyse des Branchenverbandes „Arbeitgeberverband Pflege“, die der BILD vorliegt, zeigt alarmierende Zahlen: Insgesamt 1097 Pflegeeinrichtungen, sowohl ambulante als auch stationäre Angebote, sind von Insolvenz, Schließung oder Einschränkungen ihres Angebots betroffen.

Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, spricht in diesem Zusammenhang bereits von einer „nationalen Versorgungskrise“. Gegenüber der BILD äußerte er deutliche Kritik: „Die gesetzlichen Verpflichtungen der Krankenkassen und der Bundesländer, die Versorgung in der Altenpflege sicherzustellen, werden systematisch missachtet. Es ist inakzeptabel, dass das fortlaufende politische Versagen und der ständige Bruch geltender Gesetze durch Kassen und Länder einfach hingenommen wird. Die Pflegebedürftigen in Deutschland haben ein Recht auf eine angemessene und sichere Versorgung, und dieses unwürdige Tauziehen um finanzielle Mittel muss ein Ende haben.“ Greiner macht auch auf die verheerenden Auswirkungen des sogenannten „Heimsterbens“ aufmerksam: „Pflegedienste sind zunehmend gezwungen, Anfragen von Pflegebedürftigen abzulehnen oder bestehende Verträge zu kündigen. Die Wartelisten für einen Platz in Pflegeeinrichtungen werden immer länger, was die ohnehin angespannte Situation weiter verschärft.“

Zwar wurden im laufenden Jahr insgesamt 249 neue Pflegedienste sowie 68 neue Pflegeheime eröffnet, wie das Portal pflegemarkt.com berichtet. Doch dieses Wachstum reicht nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken. Der demografische Wandel lässt die Zahl der Pflegebedürftigen kontinuierlich steigen. Das Statistische Bundesamt prognostiziert, dass bis zum Jahr 2055 etwa 1,8 Millionen Menschen mehr pflegebedürftig sein werden als heute.

Tino Sorge, der für die CDU im Gesundheitsausschuss sitzt, äußerte ebenfalls Kritik an der aktuellen Politik und warf SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Untätigkeit vor. : „Minister Lauterbach sieht dem zunehmenden Sterben von Pflegeeinrichtungen tatenlos zu. Experten und auch der Bundeskanzler fordern seit Monaten eine Reform der Pflege, die endlich finanzielle Sicherheit für die Einrichtungen und die Pflegebedürftigen bringt. Doch bisher bleibt der notwendige Handlungsdruck unbeantwortet.“ Sorge betont weiter, dass sich Lauterbach längst mit den Ländern hätte zusammensetzen müssen, um eine umfassende Finanzreform im Pflegebereich voranzutreiben. Sein Vorwurf: „Lauterbach scheut sich davor, eine tiefgreifende finanzielle Neuausrichtung der Pflege in Angriff zu nehmen, obwohl die Zahl der Pflegebedürftigen immer weiter ansteigt.“ Diese Zunahme stelle das System vor enorme Herausforderungen, doch die Politik der Ampel-Koalition setze keine klaren Prioritäten für den Pflegebereich, was die Situation weiter verschärfe.

Die derzeitige Lage zeigt, dass die Frage der Altenpflege eine dringende politische Aufgabe ist, deren Lösung längst überfällig ist und die Ampel auch hier komplett versagt.  Die steigende Zahl an pflegebedürftigen Menschen sowie die Herausforderungen für Pflegeeinrichtungen erfordern eine umfassende Reform, die sowohl die finanziellen Strukturen als auch die personellen und infrastrukturellen Kapazitäten nachhaltig stärkt.

(SB)

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