Oliver Pocher (Bild: IMAGO / Kirchner-Media)
Oliver Pocher (Bild: IMAGO / Kirchner-Media)

Oliver Pocher oder Jan Böhmermann: Wer ist widerlicher?

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Während über den “Spaß-auf-Kosten-anderer”-Clown Oliver Pocher ein ausgewachsener “Scheissesturm” hinwegbraust, kann sein Genosse Jan Böhmermann ungehindert auf Zwangsbeitragszahlerkosten weiter hetzen

Bei einem Auftritt auf dem öffentlich-rechtlichen SWR-Sommerfestival am Sonntag hatte der Quoten-Clown Oliver Pocher offensichtlich eine neue Marke auf der nach oben offenen Geschmacklosigkeitsskala gerissen. Er soll mit sexistischen Sprüchen für Empörung gesorgt haben. Mutmaßlich wäre ihm die Anrede zweier Zuschauerinnen, die er als  “junge Zuckerschnecken” bezeichnete ebenso – trotz dieser links-woken Zeiten – vielleicht ebenso noch vergeben worden, wie der Vergleich einer korpulente Zuschauerin mit der gewichtigen, abschluss-und kompetenzfreien Grünen-Politikerin Ricarda Lang, da sich Pocher doch in der Vergangenheit immer schön gegen die AfD positionierte.

Die öffentliche Bloßstellung einer jungen Frau, von welcher der Proll-Moderator wissen wolle, wie lange sie schon Single seien, eskalierte, nachdem diese antwortete: schon immer. “Aber gebumst hast du schon?”, so die Geschmacklosigkeit von Pocher. Immer wieder erwähnt er während seiner Show die “Jungfräulichkeit” der Frau. Die Besucherin und ihr Privatleben macht er zum Running-Gag des Auftritts. Zudem entlockt er ihr private Informationen über ihren Arbeitgeber und ihren Wohnort. Kameras filmten den gesamten Auftritt. Pocher selbst lud das Diffamierungsvideo zudem bei Instagram hoch, wo er 1,7 Millionen Follower um sich schart. Nach Angaben der “Stuttgarter Zeitung” blieb die Frau nach Ende der Show verstört und weinend sitzen. Von Pocher verspottet worden zu sein, sei ihr egal. Bloß, dass ihr Arbeitgeber das Ganze nicht lustig finden könne, bereite ihr Sorgen.

Nachdem harsche Kritik an dem diffamierenden Pocher-Spektakel laut wurde, stellte sich die SWR-Kommunikationschefin hinter ihren Quoten-Clown: “Wir als öffentlich-rechtlicher Sender bewerten künstlerische Programme nicht”. Einen Brüller schiebt die Frau Kommunikationschefin noch nach, indem sie behauptet: Zensur lehne man ab.  Nun ist aber dann doch wieder alles anders: Der öffentlich-rechtliche Südwestrundfunk veröffentlichte auf seiner Website  eine Maximaldistanzierung von Pocher.  Pocher habe die Zuschauerin bloßgestellt. “Für den SWR hätten derartige verletzende Bloßstellungen in einem öffentlich-rechtlichen Angebot nichts verloren” heißt es weiter.

Während über den “Spaß-auf-Kosten-anderer”-Clown Oliver Pocher ein ausgewachsener “Scheissesturm” hinwegbraust, kann sein Genosse Jan Böhmermann ungehindert seit Jahren auf Zwangsbeitragszahlerkosten hetzen. „Was die Ratten in der Zeit der Pest waren, sind Kinder zurzeit für Covid-19: Wirtstiere“, so nur eine von Böhmermanns Abartigkeiten. Til Schweiger bezeichnete Jan Böhmermann – unter breitem Applaus – als “Brechmittel”.

(SB)