BMW steckt tief in der Krise (Bild: Anbieter Boryana Manzurova/shutterstock.com)

Deutschland erlebt sein “grünes Wirtschaftswunder” : Nach VW wackelt nun auch BMW

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Während die schwere Krise bei Volkswagen immer neue Schlagzeilen macht und ab dem 01. Juli zum ersten Mal seit 30 Jahren mit betriebsbedingten Kündigungen zu rechnen ist, gerät nun auch BMW ins Wanken. Der Konzern muss wegen Problemen mit einem zugekauften Bremssystem des Zulieferers Continental und Absatzproblemen in China weltweit 1,5 Millionen Autos zurückrufen und deshalb seine Prognose ins Minus korrigieren. Dies ist jedoch nur ein weiterer Rückschlag in einer ganzen Kette von Problemen, die den Autobauer seit Monaten heimsuchen

Dies liegt auch daran, dass BMW sich, wie andere Firmen, voll und ganz auf den politisch geförderten E-Auto-Flop eingelassen hat. Aufgrund von Brandgefahr bei der Batterie, musste etwa der Mini Cooper SE zurückgerufen werden, wovon allein in Deutschland fast 40.000 Fahrzeuge betroffen waren. Der BMW i4 wurde wegen struktureller Mängel am Chassis zurückgerufen. Hinzu kommen die in Deutschland üblichen Probleme aus exorbitanten Produktionskosten, Energiepreisen und einer alles erstickenden Verhinderungsbürokratie. Im ersten Quartal 2024 lag die Gewinnmarge 3,3 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres.  Die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2024 wurde von den erwarteten acht bis zehn auf maximal sechs bis sieben Prozent reduziert.

Auch an den Börsen macht sich der Einbruch bemerkbar

Die Krise der deutschen Automobilindustrie schlägt sich auch an den Börsen nieder: Der VW-Kurs brach in den letzten fünf Tagen um über sechs Prozent ein und lag mit ca. 88 Euro sogar noch unter den 94 Euro des Corona-Einbruchs von 2020. Bei Mercedes ging der Kurs um rund sieben Prozent zurück, im Vergleich zum Vorjahr sogar um 15 Prozent. Und bei BMW gab es sogar einen Absturz um 12 Prozent. „Deutschlands Auto-Aktien werden zum Teil verramscht. So einen Sturzflug bei Titeln wie VW, BMW, Porsche und Mercedes hat man zuletzt 2020 während Corona oder 2015 in der Euro-Krise gesehen. Die Zahlen sind dramatisch“, konstatierte Börsen-Experte Robert Halver von der Baader Bank.

Das alles sind erschreckende Anzeichen dafür, dass die Krise nun endgültig auch die Autobauer, das Rückgrat und das weltweite Aushängeschild der deutschen Wirtschaft erfasst hat. Die Kettenreaktion, die dies auch bei den Zulieferbetrieben auslöst, könnte dem Standort Deutschland dann endgültig den Rest geben. (AS)

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