Foto: Sahra Wagenknecht (über dts Nachrichtenagentur)

Wahre Worte: Wagenknecht meint AfD-Verbotsinitiative sei “dümmster Antrag des Jahres”

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Vielleicht ahnt die Dame ja, dass sie die nächste sein könnte, die von einem Verbotsverfahren der Verlierer bedroht wird. Auf jeden Fall hat sie recht:

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht kritisiert den geplanten Antrag im Bundestag zu einem Verbot der AfD scharf. Das sei der “dümmste Antrag des Jahres”, sagte sie dem Nachrichtenportal T-Online. Am Wochenende war bekannt geworden, dass mehrere Abgeordnete verschiedener Fraktionen einen solchen Antrag in den Bundestag einbringen wollen.

Wagenknecht kritisiert, dass die Ampelparteien und auch die CDU die Interessen der Wähler nicht ernst nähmen und sie mit dem AfD-Verbotsantrag “den unliebsamen Konkurrenten jetzt mit der Verbotskeule erledigen” wollten.

Das sei “ein Wahlkampfgeschenk par excellence an die AfD aus der Mitte des Bundestages”, sagte Wagenknecht. Das BSW lehne dieses Vorgehen ab. Wagenknecht fordert eine “sachliche Auseinandersetzung” mit der AfD. So wirbt es im Bundestag zum Beispiel um “die Zustimmung aller Fraktionen, auch die der AfD”, zur Einsetzung eines Corona-Untersuchungsausschusses.

So, so – und in Thüringen? Hat Frau Wagenknecht etwa die Kontrolle über Frau Wolf verloren, die das anti-demokratische Spielchen der “Voigt-Gang” gerade mitmacht und den Wählerwillen mit Füßen tritt? Vielleicht tut sie aber auch nur, als ob sie das ernsthaft aufregt, was die anderen Linken mit der lästigen Opposition so alles noch vorhaben.

Aber auch die anderen Anti-Demokraten treiben sich gerade gegenseitig in den Vollrausch:

Unter den Bundestagsabgeordneten der Ampelkoalition gibt es zwar noch keine Einigkeit, ob ein Verbot der AfD angestrebt werden sollte. Aber die Begründungen sind mehr als hanebüchen;

“Dass die AfD eine rechtsextreme Partei ist, dass sie vom Verfassungsschutz als gefährlich für unsere demokratische Ordnung eingeschätzt wird und dass sie skrupellose Faschisten in ihren Führungsreihen hat, steht außerhalb jeden vernünftigen Zweifels”, sagte der SPD-Abgeordnete Ralf Stegner dem “Handelsblatt” (Dienstagsausgabe). Es spreche also vieles dafür, beim Bundesverfassungsgericht “einen gut begründeten Verbotsantrag” zu stellen.

Es gebe allerdings auch “valide Bedenken, ob es dafür angesichts großer Wahlerfolge der AfD nicht bereits zu spät sei oder die AfD einen solchen Antrag für eine populistische Märtyrerpose nutzen könnte, die diese Wahlerfolge womöglich noch verstärkt”, sagte Stegner weiter. Daher sei eine “sorgfältige und abwägende Debatte” im Parlament erforderlich, die “keinesfalls Schnellschüsse” vertrage. “Der Worst Case wären gespaltene demokratische Fraktionen und Parteien, während die Demokratiefeinde sich ins Fäustchen lachen.”

Der Grünen-Innenpolitiker Marcel Emmerich sagte dem “Handelsblatt”: “Eine wehrhafte Demokratie muss ein Parteiverbotsverfahren ernsthaft prüfen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Dabei sollte der Fokus auf die Gesamtpartei gerichtet sein.” Angesichts der hohen rechtlichen Hürden verbiete sich der Alleingang einer Partei oder einer Regierung. Nötig sei vielmehr “ein entschlossenes Vorgehen eines breiten demokratischen Bündnisses”.

Der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler kritisierte die Diskussion über ein Verbot der AfD scharf. “Das halte ich für Unsinn”, sagte er dem “Handelsblatt”. Die AfD müsse politisch bekämpft werden. Verbotsdebatten schadeten nur, weil sie von der politischen Diskussion ablenkten.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter findet es richtig, dass der Bundestag über ein AfD-Verbotsverfahren beraten soll. Kiesewetter sagte dem TV-Sender “Welt”, er sei seinem Parteikollegen Marco Wanderwitz “sehr dankbar”, die Initiative für den Antrag ergriffen zu haben. “Wir brauchen eine sehr sensible Diskussion in der Gesellschaft, aber auch im Bundestag über die Frage, wie wir mit einer Partei umgehen, die versucht hat, letzte Woche den Thüringer Landtag in Geiselhaft zu nehmen”, so Kiesewetter weiter.

Die AfD sei eine Partei, “die die Westbindung Deutschlands aufgeben will und die gemeinsam mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht unsere Westbindung und unsere klare Positionierung für Frieden in Freiheit für Deutschland, aber auch für die Ukraine auszuhöhlen beginnt”.

Ob er selbst allerdings für einen entsprechenden Antrag stimmen wolle, sei noch offen, so der CDU-Politiker. “Entscheidend ist, dass wir es thematisieren und auch unsere Bevölkerung sensibilisieren. Was am Ende dabei herauskommt, ist eine ganz andere Frage. Da sollten, glaube ich, auch alle sehr ergebnisoffen vorgehen.”

Macht nur alle weiter so. Die Wähler werden es Euch danken. (Mit Material von dts)

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