Fall Julia Ruhs: Das Dilemma konservativer Nachwuchsjournalisten mit Karriereambitionen


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BR-Journalistin Julia Ruhs: Angezählt, aber noch auf Bewährung (Foto:ScreenshotYoutube)

Die unter anderem für den Bayerischen Rundfunk tätige Journalistin Julia Ruhs ist unter extremen Beschuss geraten, da sie auf Twitter kritisch Stellung zu der grotesken Behauptung genommen hat, ausgerechnet die AfD sei schuld am Fachkräftemangel aufgrund ihrer angeblich ausländerfeindlichen Politik. Wörtlich hatte Ruhs geschrieben: „Jetzt soll also #die AfD am Fachkräftemangel mitschuld sein, aha. Ist wohl eher so, dass v.a. unser Sozialsystem für Migranten attraktiv ist und Fachkräfte kein Bock auf ein Land haben, in dem es ein berechtigt miserables Ausländer-Image gibt, das andere ihnen eingebrockt haben.” Was folgte, war ein erwartbarer riesiger Shitstorm seitens des woken Mainstreams – Nazi-Vorwürfe natürlich inklusive. Auch der grüne EU-Abgeordnete Erik Marquardt gab seinen Senf zu Ruhs’ Tweet und faselte: “Man hat schon das Gefühl, dass einige Konservative zur Selbstbeweihräucherung eine Selbstradikalisierung durchlaufen, bei der es nur noch darum geht, die boshaftesten Gedanken, die in ihnen schlummern, als die absolute Wahrheit zu sehen.

Da die junge Journalistin sich noch ziemlich am Anfang ihrer Laufbahn befindet – mit 28 dürfte sie noch rund 40 Berufsjahre vor sich haben – und sich im besten Deutschland natürlich ihre Karriere nicht versauen will, noch ehe diese richtig begonnen hat, blieb ihr nichts anderes übrig, als zurückzurudern und sich sogleich pflichtschuldigst vehement von der AfD zu distanzieren: “Damit sich alle wieder beruhigen, eine Klarstellung: Ich hatte nicht vor, die AfD mit meinem vorigen Tweet in Schutz zu nehmen, wollte mich in keinster Weise parteipolitisch positionieren und ich sympathisiere nicht mit der AfD. Schönen twitterfreien Rest-Sonntag.

AfD-Sympathien als absolutes Tabu

Auch wenn Ruhs also brav zu Kreuze kroch, ist fraglich, ob diese Distanzierung reicht, um sie von der toxischen Liste der Gezeichneten wieder zu streichen. Ihre Lektion hat sie jedenfalls gelernt, was man in Deutschland sagen darf und was besser nicht. Vielleicht bekommt sie so noch eine Chance – sofern sie sich zukünftig jedenfalls keine weiteren Schnitzer mehr erlaubt. Als da wären etwa das Aufbringen auch nur des geringsten Verständnisses für die Motive von Bürgern, die AfD zu wählen (à la „AfD-Wähler haben berechtigte Sorgen”), oder das Auftauchen etwaiger Fotos, die zeigen, dass sie sich zur selben Zeit im selben Raum mit einem AfD-Politiker aufhielt; oder gar der Nachweis irgendeiner privaten Freundschaft zu einem AfD-Anhänger oder gar einem als “rechten Schwurbler” besagten, missliebigen Berufskollegen. Sofern sie ihre Akte ab sofort sauber hält, kann Ruhs ihre Karriere bei den Öffentlich-Rechtlichen oder einem sonstigen gleichgeschalteten Leitmedium möglicherweise mit einem “blauen Auge” fortsetzen. Dies aber wirklich nur, wenn sie sich auf Dauer dezidiert und vorauseilend von der Schwefelpartei distanziert. Sie ist jetzt unter Beobachtung und auf Bewährung.

Dieser sehr aktuelle Fall ist nur einer von vielen, der sehr gut veranschaulicht, dass man in Deutschland als Journalist nur noch etwas werden kann, wenn man Berichterstattung im Geiste der linksgrünen Agenda betreibt, es sich keinesfalls mit den totalitär-tonangebenden Totengräbern demokratischer Toleranz und Meinungsfreiheit nicht verdirbt und sich öffentlich nur noch im Sinne der politischen Sittenwächter äußert. Tickt man anders oder – unfassbares Gedankenverbrechen – sympathisiert gar mit der AfD oder schafft es nicht, dies wenigstens zu verheimlichen, kann man einpacken. “Freedom after speech” ist nicht vorgesehen. Sobald sich irgendein Mainstream-Journalist als AfD-Sympathisant, oder auch nur als Kritiker der Migrantenpolitik, der Impfung, der LGBTQ-Agenda, der Gegner von Waffenlieferungen in die Ukraine und Ähnlichem äußert, ist er weg vom Fenster.

Was grade noch erlaubt ist…

Um wenigstens noch ein bisschen Anschein von Pluralität in den Leitmedien vorzutäuschen, darf man alibimäßig gerade noch so die eine oder andere scheinkritische Äußerung, von der man weiß, dass sie der Meinung der Bevölkerungsmehrheit entspricht, riskieren: So ließ man es Julia Ruhs einst noch gerade noch so durchgehen, Kritik am Gendern zu üben – was sie vor gut zwei Jahren, damals noch als Volontärin, mutig tat. Zwar brachte ihre dieses Bekenntnis zum gesunden Menschenverstand bereits die Titulierung als „junge, konservative Journalistin” ein, doch damit war sie noch nicht ganz verloren. Ruhs selbst berichtete im Interview mit der “Berliner Zeitung” jedoch unumwunden über den Schrecken, als ihr erstmals die Folterwerkzeuge gezeigt wurden: „Ich hatte Angst, als rechtsextrem dazustehen.

Die Tatsache, dass die 28-Jährige sich jetzt, nach ihrem authentischen, ehrlichen Twitter-Statement, aufgrund des großen Drucks verzweifelt von der AfD zu distanzieren versucht, um auf Gnade des Systems zu hoffen, zeigt, wie groß ihre Angst vor dem Image als „Rechtsextreme” und dem damit verbundenen unweigerlichen Karriere-Aus als für den Mainstream verbrannte Journalistin sein muss. Jedoch stellt sich hier eine andere Frage: Wie kann man sich denn heutzutage noch als “konservativ” oder auch nur “bürgerlich” bezeichnen, ohne zugleich mit der AfD sympathisieren? Mit welcher Partei denn bitte dann? Mit der CDU, die die Grünen teilweise links überholt? Mit der umgefallenen FDP, die zur Steigbügelhalterin der bürgerfeindlichsten und zerstörerischsten linksgrünen Politik degeneriert ist, die diese Republik je heimgesucht hat?  Natürlich ist es auch als echter Konservativer – da bin selbst ich keine Ausnahme – durchaus möglich, kritische Distanz zur AfD zu halten und nicht alles, wofür die AfD steht oder was sie fordert, blind gutzuheißen; aber eine grundsätzliche inhaltliche Nähe zu Positionen, die heute nur noch von der AfD vertreten werden, ist geradezu zwangsläufig gegeben.

Konservativ und Anti-AfD schließt sich gegenseitig aus

Denn: Nur die AfD steht für echte Meinungsfreiheit und ist gegen Ideologisierung der Politik; sie ist gegen unkontrollierte Zuwanderung, steht für die Kürzung von Sozialleistungen für Migranten oder deren Umstellung auf Sachleistungen; sie tritt ein für die Stärkung der Kernfamilie und natürlich auch gegen den Gender-Wahn, und für vieles mehr. Will uns die angeblich geläuterte Nachwuchsjournalistin Ruhs, die sich weiterhin selbst als “Konservative” bezeichnet, allen Ernstes weismachen, sie sympathisiere überhaupt nicht mit der AfD? Solche Abgrenzungsversuche sind konstruiert und schließen sich in der heutigen Zeit gegenseitig aus. Leider beweist Ruhs damit, dass es ihr tatsächlich darum geht, den eigenen Kopf und die Karriere zu retten, auch wenn sie sich journalistisch damit unglaubwürdig macht. Natürlich kann ich nicht in ihren Kopf hineinschauen und auch keine Gedanken lesen – doch gehe ich sehr wohl davon aus, dass sie der AfD insgeheim das eine oder andere Positive abgewinnen kann. Doch könnte sie das unmöglich in der Öffentlichkeit zugeben – denn sonst wäre sie eben ihren Job los.

Wie bereits weiter oben erwähnt, ist es auch in den großen Leitmedien nach wie vor erlaubt, die eine oder andere „alternative” Position zu vertreten – man benötigt halt immer ein paar konservative Feigenblätter -, doch keinesfalls darf die Kritik zu groß an der Zuwanderung sein und auf gar keinen Fall – noch viel schlimmer – darf man etwas für die AfD übrig haben. Selbst altbewährte Alibi-Kritische wie Dieter Nuhr in der ARD oder Jan Fleischhauer bei “Focus” (fortan ist er auch beim neuen Portal “Nius” anzutreffen)  dürfen sich etwas gender- und islamkritisch geben – wenn auch nur ein Quäntchen. Doch die AfD, das ist Grundvoraussetzung, müssen sie weiter verabscheuen wie der Teufel das Weihwasser.

Selbst fest etablierte Journalisten erhalten Maulkorb

Nun kenne ich nicht die wahren Motive dieser „alten, weißen Männer”, doch sagt mir auch bei ihnen das Gefühl, dass sie im Privaten zwar möglicherweise keine Fans der „Nazipartei” sind, aber ganz sicher auch nicht die dezidierten Gegner, als die sie sich öffentlich ausgeben. Im Gegensatz zur nicht einmal halb so alten Julia Ruhs haben sie aber immerhin finanziell ausgesorgt – weshalb sie jederzeit in Rente gehen und sich eigentlich das zu sagen erlaubten könnten, was sie in Wirklichkeit denken. Insbesondere natürlich zur einzigen Realopposition Deutschlands. Sie wollen offenbar aber nicht als Ausgestoßene enden.

Ruhs jedoch befindet sich nicht in dieser privilegierten Lage und muss daher – wie zig andere jüngere Journalisten auch – jedes Mal, wenn es irgendwie um die AfD geht, ganz genau abwägen, was und wie sie sich äußert. Es ist also ein Leben im goldenen Käfig; “wes Brot ich ess, des Lied ich sing.” Wäre so etwas in Deutschland möglich, dann würde sie möglicherweise viel lieber für dasselbe Gehalt, das sie jetzt bekommt, für ein konservatives Medium wie „Tichys Einblick”, „Reitschuster”, „Junge Freiheit” oder auch Ansage! arbeiten – bloß kann man hier eben keine wirtschaftlich vergleichbare Karriere wie bei (zumal zwangsgebühren-gepamperten) Staatssendern oder sonstigen linken Systemmedien machen.

Ein Leben im goldenen Käfig

Insofern beneide ich solche Journalisten in diesen Zeiten nicht. Sie mögen vielleicht ihrem einstigen Traumberuf nachgehen und damit in der Lifestyle-Schickeria angekommen sein (ein Phänomen, das sich vor allem bei hippen Hauptstadtjournalisten zeigt); der Preis dafür ist aber, dass sie öffentlich nie so reden dürfen, wie sie vielleicht gerne würden, und auch im Privaten müssen sie ständig aufpassen, wem sie etwas erzählen, damit es bloß nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Für einen Journalisten ist dies eigentlich ein schrecklicher Zustand; es sind dann Anpassungserscheinungen wie in einer Diktatur und eine Schande, die beweist, was aus diesem Land geworden ist. Aber das ist die Realität.  Ich hätte auf so ein falsches Leben, wo ich immer Dinge von mir geben müsste, die tatsächlich völlig konträr zu meiner tatsächlichen Meinung stehen, absolut keine Lust. Da schreibe ich lieber als freie Autorin ohne finanzielle Motive und lasse mich als “rechts” beschimpfen” – aber dafür sind meine Gedanken authentisch.

Personen wie Julia Ruhs sind daher in Wirklichkeit zu bemitleiden, da ihr Leben nichts als Fassade ist und das alles für ein bisschen Ruhm und Geld. Man ist nichts als eine willfährige Marionette im Dienste der woken Agenda. Natürlich gibt es auch immer wieder „Systemaussteiger” wie Julian Reichelt – doch die wirklich erfolgreichen von ihnen sind nur die, die sich im Mainstream einen Namen gemacht haben (das gilt auch für Boris Reitschuster) und/oder schon sehr lange im Geschäft sind. So weit ist Julia Ruhs noch lange nicht.

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