Atomkrieg; Bild: Pxhere
Atomkrieg; Bild: Pxhere

Russland vs. USA: Der nächster Schritt Richtung Weltkrieg

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Ausgerechnet der Ukraine-Krieg scheint dazu bestimmt zu sein, eine weltweite militärische Eskalation herbeizuführen, die durch vernünftige Staatskunst während des Kalten Krieges und danach viele Jahrzehnte lang verhindert wurde. Nachdem bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Hafenstadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim vier Menschen, darunter zwei Kinder, getötet und 151 weitere verletzt wurden, erklärte das russische Verteidigungsministerium, die Verantwortung dafür liege „in erster Linie bei Washington, das die Waffen an die Ukraine geliefert hat“. US-Spezialisten hätten die Flugkoordinaten der Raketen aufgrund von Informationen von US-Spionagesatelliten bestimmt. Diese seien „von US-Spezialisten auf der Grundlage von Daten der US-Satellitenaufklärung“ eingegeben worden. Somit sei die US-Regierung direkt verantwortlich. Auch das Kiewer Regime, von dessen Territorium aus dieser Angriff erfolgte, trage eine Mitschuld. „Solche Aktionen werden nicht unbeantwortet bleiben“, hieß es weiter.

„Es versteht sich, dass die unmittelbare Beteiligung der USA an Kampfhandlungen, in deren Ergebnis russische Zivilisten ums Leben kommen, nicht ohne Folgen bleiben kann“, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Man wisse genau, wer hinter der „barbarischen Attacke“ stecke. Es seien nicht die Ukrainer, die solch technisch komplizierte Raketen steuerten, sagte er weiter und verwies auf Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wonach die Zieldaten für ukrainische Angriffe von westlichen Ländern bereitgestellt würden. Auch Peskow warf den USA eine direkte Beteiligung vor und drohte mit Konsequenzen. Und das russische Außenministerium bestellte US-Botschafterin Lynne Tracy ein, um ihr mitzuteilen, dass die USA „gemeinsam mit dem Regime in Kiew die Verantwortung für dieses Gräuel“ trage. „Die USA, die einen hybriden Krieg gegen Russland führen, sind Konfliktpartei geworden“, hieß es in einer Stellungnahme vom Montag. Die USA ließen verlauten, die Ukraine treffe ihre eigenen Entscheidungen zu Angriffszielen und Militäreinsätzen.

“Zivile Besatzer”

Die Ukraine, die den Angriff ihrerseits noch gar nicht bestätigt hatte, habe nicht auf Zivilisten gezielt. Russland habe offenbar eine ATACMS-Rakete abgefangen, die eine Raketenabschussrampe ausschalten sollte. Dabei seien Trümmer der Rakete an einem Strand niedergegangen. „Wenn Russland um Verluste unter seinen Streitkräften besorgt ist, sollte es diesen Krieg sofort beenden und der Ukraine ihr souveränes Territorium zurückgeben, anstatt unnötigerweise Truppen in diesen Krieg zu schicken“, erklärte Pentagon-Pressesprecher Pat Ryder.
Die ukrainische Regierung bezeichnete die Opfer des Raketenangriffs als „zivile Besatzer“. „Auf der Krim gibt und kann es keine „Strände“, „touristische Zonen“ oder andere fiktive Anzeichen „friedlichen Lebens“ geben“, behauptete der Selenskyj-Berater Mychajlo Podoljak. Die Krim sei ein von Russland besetztes Gebiet mit Hunderten militärischen Zielen, auf dem Kampfhandlungen stattfinden. Der Kreml versuche, diese Ziele mit eigenen Zivilisten zu decken, die damit ihrerseits zu zivilen Besatzern würden.

So setzt sich dieses völlig sinnlose Massaker also unvermindert fort. Anstatt endlich eine umfassende Initiative zu einem Frieden oder wenigstens einem Waffenstillstand einzuleiten, setzt man auf Eskalation, begleitet durch propagandistisches Maulheldentum. In der Schweiz wird die Farce einer „Friedenskonferenz“ ohne Beteiligung Russlands veranstaltet, deren einziges Ergebnis die Bekräftigung war, die Ukraine weiter mit Geld und Waffen zu fluten. Hier zeigt sich ein völliger Bankrott der Vernunft und ein Abschied von dem diplomatischen Geschick, das der Welt während des Ost-West-Konflikts zumindest den Dritten Weltkrieg erspart hat. Heute sitzen an den Schaltstellen der Macht Dilettanten und Großmäuler ohne jedes Bewusstsein für den Ernst der Lage. Man kann nur noch hoffen, dass es dennoch nicht zum Allerschlimmsten kommt. Bei diesem politischen Personal muss man jedoch auf alles gefasst sein. (JS)

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