Linkes Register von Kampfbegriffen und Uminterpretierungen: Das "Unwort des Jahres" (Symbolbild:Imago)

Kann man sich nicht ausdenken: ARD-Fuzzy will “Meinungsfreiheit” zum Unwort des Jahres machen

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Der MDR-Mitarbeiter René Martens hat in seiner aktuellen Kolumne vorgeschlagen vor, das Wort „Meinungsfreiheit“ zum „Unwort des Jahres“ zu wählen – und zwar deshalb, weil es sich um einen „rechtspopulistischen Kampfbegriff“ handle. Dabei bezieht er sich auf die Philosophin Juliane Rebentisch, die diesen opulenten Schwachsinn zuerst verbreitet hatte. In einem Interview hatte sie die Existenz einer linken Cancel Culture rundheraus bestritten und gefaselt, was es tatsächlich gebe, sei „eine öffentliche Auseinandersetzung, in der sich jede Position zusammen mit der Sprache, in der sie sich artikuliert, rechtfertigen muss. Mit der von rechts praktizierten ‘Free Speech’ hingegen geht tendenziell eine Abkehr vom Raum der öffentlichen Auseinandersetzung einher (…) Und dann verzerrt sich die Idee der Meinungsfreiheit von einem demokratischen Grundbegriff zu einem rechtspopulistischen Kampfbegriff.“

Dieses grausige Geschwurbel hatte Martens sich zu eigen gemacht. Überhaupt greift er das Thema seit zwei Wochen immer wieder auf. Bereits letzte Woche hatte er verkündet: „Meinungsfreiheit bedeutet nicht Zugang zu jeder Bühne.“ Bereits in der Woche davor hatte er von einem „braunen Super-Sonntag“ phantasiert, weil ARD und ZDF die AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel zum Sommerinterview eingeladen hatten Dabei war die ÖRR-Einladung an die AfD-Chefs ohnehin nur erfolgt, weil dies nach Wahlen eben für alle Parteien gelten muss und sie die AfD nicht, wie bei ihren Talkshows, einfach außen vor lassen können (auch wenn sie es gerne würden), wenn sie nicht noch das allerletzte bisschen Seriosität einbüßen wollen.

“Normalisierung des Rechtsextremismus”

Martens konnte darin jedoch nicht anderes erkennen als eine „weitere Normalisierung des Rechtsextremismus“. Bereits im Mai hatte er vorgeschlagen, Journalisten, die über AfD berichten, sollten sich mit Sektenberatungsstellen austauschen, um sich Anregungen für die eigene Arbeit zu holen. „Ginge man davon aus, dass die AfD wie eine Sekte agiert, gäbe es auch keinen Grund mehr, deren Vertreter in Talkshows einzuladen. Sektenführer werden sonst schließlich auch nicht eingeladen“, schwadronierte er.

Nun will er auch noch das elementare Grundrecht der Meinungsfreiheit zum „Unwort des Jahres“ erklären lassen, weil ihm nicht passt, dass dazu eben auch Meinungen gehören, die ihm nicht zusagen. Dies kann in Anbetracht von Martens` Vita jedoch nicht verwundern. Als freier Journalist ist er unter anderem für die „taz“, die „Süddeutsche Zeitung“ und „Zeit online“ tätig und beruft sich häufig auf das linksradikale Portal „Volksverpetzer“. Er verfügt also über einen makellosen sozialistischen Lebenslauf. Es stellt sich im Grunde nur noch die Frage, was sich ein öffentlich-rechtliches Medium wie der MDR davon verspricht, einer solchen Gestalt eine regelmäßige Plattform zu bieten. (TPL)

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