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Die nächsten Olympischen Spiele ohne deutsche Beteiligung?

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Köln – Für Deutschland waren die Olympischen Spiele in Paris ein Reinfall (das soll nicht die hervorragenden Leistungen einzelner Sportler herabwürdigen). So schlecht hat dieses Land bei diesem sportlichen Großereignis seit sehr langer Zeit nicht mehr abgeschnitten. Kein Wunder, den die Linken und Grünen haben dafür gesorgt, dass Leistung – so gut wie in allen Bereichen – negativ bewertet wird. Und jetzt wird abgerechnet:

Die Kosten für die Förderung des deutschen Olympiateams sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Das berichtet die “Bild” (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Laut der Untersuchung mit dem Titel “Olympia: Mehr Geld, weniger Ertrag” haben die Bundeszuschüsse pro gewonnene Medaille bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 im Durchschnitt 3,7 Millionen Euro betragen. Dies stelle einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den vorherigen Spielen dar.

Die deutschen Athleten gewannen in Paris insgesamt 33 Medaillen (zwölf Gold, 13 Silber, acht Bronze) und erreichten mit dem zehnten Platz im Länder-Ranking das vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gesetzte Minimalziel. Für die Spiele in Rio de Janeiro 2016 betrugen die Zuschüsse pro Medaille demnach durchschnittlich 2,2 Millionen Euro (Platz fünf im Länderranking), in Tokio 2021 waren es bereits 3,2 Millionen Euro (Platz neun im Länderranking). Trotz dieser steigenden Investitionen bleibe der Medaillenerfolg insgesamt rückläufig.

Zur Berechnung der Bundeszuschüsse pro Medaille flossen die Fördersummen für die Bundessportfachverbände olympischer Sommersportarten im Dreijahreszeitraum jeweils vor den Olympischen Spielen ein. Diese Summen wurden anteilig mit der gewichteten Anzahl der erreichten Medaillenanzahl verrechnet. Dabei orientiert sich die Gewichtung an den Preisgeldern, die deutsche Olympiasieger je nach Farbe des gewonnenen Edelmetalls erhalten (20.000 Euro für Gold, 15.000 Euro für Silber, 10.000 Euro für Bronze). Medaillen für Fußball wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt, da der Deutsche Fußballbund keine Fördergelder des Bundes erhält.

Dass die erfolgreichen Sportler ihre Gewinne auch noch versteuern müssen, steht dabei noch auf einem anderen Blatt.

Aber man kann ja diese Spiele auch ohne deutsche Beteiligung ausrichten, oder:

Auf jeden Fall fordern angesichts der geplanten deutschen Bewerbung für die Olympischen Spiele Sportpolitiker zügig Konzepte von der Bundesregierung.

“Wir haben insgesamt einen unglaublich großen Sanierungsbedarf – und das leider besonders im Breitensport”, sagte der Vizevorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, Philip Krämer (Grüne), der “Rheinischen Post” (Dienstagsausgabe). Voraussetzung für Olympische Spiele in Deutschland sei daher, “dass die Sportstätteninfrastruktur auf Vordermann gebracht wird, der Nah- und Fernverkehr ausreichend ausgebaut wird und dass das Ehrenamt und die Sportvereine weiter gestärkt werden”.

Der sportpolitische Sprecher der Union, Stephan Mayer (CSU), sagte: “Unerlässlich ist es, die Bevölkerung von einer deutschen Bewerbung zu überzeugen. Hier sind noch nicht einmal Ideen erkennbar, wie die Bundesregierung und der DOSB dies erreichen wollen.” Es genüge sicherlich nicht, “sich auf eine momentane Event-Euphorie wie nach der Europameisterschaft im Fußball zu verlassen”, sagte Mayer der “Rheinischen Post”. “Es sind Konzepte gefragt – Bundesregierung und DOSB müssen schnell liefern.”

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warb unterdessen nach dem Empfang der deutschen Athleten in Köln erneut für Olympische Spiele in Deutschland. “Frankreich hat bewiesen, wie Olympische Spiele im eigenen Land eine ganze Generation für den Sport begeistern und zu Spitzenleistungen führen können”, sagte Faeser der “Rheinischen Post”. “Auch wir wollen ein solches Momentum für den Sport in Deutschland schaffen.”

Faeser ergänzte, dass man wieder ein Heimspiel für deutsche Athleten wolle. Deshalb habe man in Paris den Weg zu einer neuen deutschen Olympiabewerbung vorgestellt. Darüber hinaus sagte die Ministerin, dass die Bundesregierung das Sportfördergesetz grundlegend modernisieren werde. “Auch die Trainings- und Wettkampfbedingungen in Deutschland wollen wir noch besser machen.” Deshalb habe man gerade erst die Mittel für die Spitzensportförderung um über 40 Millionen Euro erhöht, trotz schwieriger Haushaltslage. “Das sind wichtige Schritte, um den Spitzensport noch besser aufzustellen”, sagte Faeser.

Auch der Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Frank Ullrich (SPD), setzt große Hoffnungen in die geplante Bewerbung Deutschlands um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2040. “Das klare Bekenntnis der Bundesregierung, eine erneute Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele zu unterstützen, finde ich großartig”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Spiele im eigenen Land könnten den Stellenwert des Sports erhöhen, eine neue Sportlergeneration von der Basis bis zur Spitze beflügeln und wichtige Impulsgeber für eine nachhaltige Sportstättenentwicklung sein. “Paris hat gezeigt, was möglich ist.”

Ullrich fügte hinzu: “Selbst 52 Jahre nach München profitiert die bayerische Landeshauptstadt immer noch von diesem Sportereignis. Ganz abgesehen davon, dass es ohne die Spiele den Sportausschuss oder die Stiftung Deutsche Sporthilfe nicht geben würde.” Er sagte: “Wichtig ist, dass wir die Spiele als gesellschaftliche Chance begreifen und eine Idee entwickeln, die national und international begeistert.”

Nicht zuletzt die Handball- und Fußball-Europameisterschaften 2024 in Deutschland hätten bewiesen: “Deutschland kann Sportgroßveranstaltungen.” Ullrich gehörte in der DDR als Biathlet zu den Spitzensportlern. Bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid holte er die Goldmedaille.

Liegt denn schon ein Sicherheitskonzept vor, Frau Faeser? (Mit Material von dts)

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