Ein christlicher Trend: Henry Preuß, AfD-Kommunalpolitiker aus Brandenburg, verliert seine Ehrenämter in der evangelischen Kirche. Weil er eine Einladung zur Anhörung einfach ignorierte, wurde ihm knallhart der Rauswurf aus dem Ortskirchenrat Ruppin und dem Gemeindekirchenrat der Gesamtkirchengemeinde Ruppin schriftlich mitgeteilt.
Der AfD-Politiker Henry Preuß hat seine kirchlichen Leitungsämter in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) verloren. Und das mit sofortiger Wirkung ab dem 15. August, so eine Sprecherin Die Leitung der EKBO begründet das mit einem Beschluss der Landessynode vom April dieses Jahres. Dieser besagt, dass die Unterstützung der AfD und die gleichzeitige Ausübung von kirchlichen Leitungsfunktionen unvereinbar sind.
Preuß bleibe zwar Kirchenmitglied und darf – wie gnädig und christlich! – weiterhin an Gottesdiensten teilnehmen, aber seine kirchliche Karriere ist damit vorbei! Der Mann, der als Geschäftsführer eines Autohauses arbeitet und bei den brandenburgischen Kommunalwahlen für die AfD in den Kreistag Ostprignitz-Ruppin und die Stadtverordnetenversammlung von Neuruppin gewählt wurde, verliert somit wichtige Posten. Preuß war bislang Vorsitzender des Ortskirchenrates in Alt Ruppin und Mitglied im Leitungsgremium der Gesamtkirchengemeinde Ruppin. Er ist zudem Mitglied des Ostprignitz-Ruppiner Kreistags und Stadtverordneter in Neuruppin. Sein “Fehler”, den die EKBO nun wie aufgezeigt bestraft: Bei der Landtagswahl am 22. September tritt er als Direktkandidat für die AfD an . Das kostete ihn nun seine Stellung in der Kirche.
Die Säuberungen traf bereits im Februar einen Pfarrer der Evangelische Kirche in Sachsen-Anhalt einem Pfarrer, dem das Amt entzogen wurde, weil er für die AfD kandidierte. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter, der als AfD-Landtagsabgeordneter tätig war, wurde kürzlich ebenfalls entlassen.
(SB)
