Bloß niemanden infizieren - sonst stellt der Gutachter noch "Mord" fest... (Foto:Von Deliris/shutterstock

Wer jemanden versehentlich ansteckt, ist ab sofort potenzieller Mörder: Wahnsinns-Urteil in Österreich

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In einem schier unfassbaren Urteil hat ein österreichisches Gericht eine Frau wegen grob fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe von vier Monaten verurteilt – weil sie ihren krebskranken Nachbarn Ende 2021 mit Corona angesteckt hatte (!) und der Mann, angeblich als Folge der Corona-Infektion, an einer Lungenentzündung starb. Dies behauptete jedenfalls ein Gutachter, der per Gen-Analyse festgestellt haben will, dass das Virus des Verstorbenen und das Virus der Frau „annähernd zu 100 Prozent“ übereinstimmten. So ein hoher Deckungsgrad sei sehr selten, weil Coronaviren sich rasch veränderten, erklärte er. Die Richterin, die die Frau verurteilte, äußerte ihr Bedauern. „Das tut mir für Sie persönlich leid – ich glaube, dass so etwas wahrscheinlich hundertfach passiert ist“, sagte sie in der Urteilsbegründung. „Sie haben aber das Pech, dass ein Sachverständiger mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festgestellt hat, dass es eine Infektion war, die von Ihnen ausgegangen ist.“ Das genüge für einen Schuldspruch.

Bereits im Juli letzten Jahres war die Frau wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten zu einer Bewährungsstrafe von drei Monaten verurteilt worden. Obwohl sie positiv auf Corona getestet war, hatte sie ihre Zwangsquarantäne missachtet, ihre Wohnung verlassen und sich ohne Maske mit Menschen unterhalten. Vom Vorwurf der grob fahrlässigen Tötung, war sie damals jedoch freigesprochen worden.

Werden nun Millionen Menschen zu “Mördern”?

Dieser Teil des Urteils wurde dann aber gekippt, weil die Ansteckungsketten nicht hinreichend erörtert worden seien. Der Mann, dessen Tod ihr nun zur Last gelegt wird, sei der Frau auf dem Flur begegnet, erklärte dessen Familie. Die Frau selbst beharrt darauf, dass sie nicht Corona, sondern Bronchitis gehabt habe, wie jedes Jahr im Winter. Deshalb habe sie an jenem Tag auch gar nicht aufstehen oder reden können.
Das Ganze ist zugleich lächerlich und tragisch. Eine Frau, die durch einen Corona-Schnelltest mit äußerst zweifelhafter Zuverlässigkeit zur Aussätzigen wurde, soll nun die Schuld daran tragen, dass ein bereits schwerkranker Mann im tiefsten Winter an einer Lungenentzündung starb. Um sie zu verurteilen, werden Gutachten mit einem inquisitorischen Eifer durchgeführt, als handele es sich um eine Serienmörderin.

Wenn dieses Urteil zum Präzedenzfall würde, könnte man Millionen von Menschen wegen fahrlässiger Tötung bestrafen. Es ist in seiner völligen Maßlosigkeit einfach nur ungeheuerlich und gleicht einer Hexenjagd. Die Frau muss nun den Rest ihres Lebens mit der gerichtlich festgestellten Schuld leben, den Tod eines anderen Menschen verursacht zu haben, nur weil sie kurz auf einem Gang mit ihm gesprochen hat, wobei sie dies auch noch bestreitet. Daran zeigt sich, dass der unsägliche Corona-Wahn bis heute Leben zerstört. (TPL)

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