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So was von dreist: Union fordert höhere Eigenbeteiligung der Krankenversicherten

So denkt diese ehemals christlich geprägte, inzwischen allerdings ins sozialistische Lager gewechselte CDU:  Weil einige unser Gesundheitssystem missbrauchen (in dem sie zum Beispiel nur Leistungen kassieren, aber niemals Beiträge gezahlt haben und wohl auch nie zahlen werden), müssen alle, vor allen Dingen diejenigen leisten, die dieses Gesundheitssystem mit ihrer Hände Arbeit und den hohen Kassenbeiträgen am Leben halten:

Die Union fordert eine höhere Eigenbeteiligung der Versicherten sowie neue Tarifmodelle, um die wachsenden Defizite der gesetzlichen Krankenkassen in den Griff zu bekommen. “Wir müssen die weit verbreitete Flatrate-Mentalität in der gesetzlichen Krankenversicherung beenden”, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Sonntagausgaben). “Viele denken, ich zahle doch Beiträge, also steht mir alles in beliebiger Höhe zu”, beklagte er.

“Niemand will wichtige Leistungen zusammenstreichen, aber wir brauchen mehr Eigenbeteiligung und -verantwortung, mehr Kostensensibilität, mehr Steuerung und mehr Flexibilität”, sagte Sorge. Der demografische Wandel setze die Gesundheitsversorgung unter massiven Druck. “Das System lebt zunehmend über seine Verhältnisse”, argumentierte der Gesundheitsexperte.

Konkret fordert Sorge unter anderem ein “Lotsenmodell”, bei dem Versicherte sich verpflichten, vor einer neuen Behandlung immer erst zum Hausarzt zu gehen und sich von dort bei Bedarf zum Facharzt überweisen zu lassen. Dafür soll es dann einen gewissen Bonus geben. Der CDU-Politiker plädiert zudem für Tarife mit einem bestimmten Eigenanteil, die im Gegenzug reduzierte Beitragssätze haben.

Möglich sei auch, einen Eigenanteil erst bei einer übermäßigen Inanspruchnahme von ärztlichen Leistungen zu erheben, wobei dann Chroniker oder Härtefälle ausgenommen werden sollten, sagt der CDU-Politiker. Für die gesetzliche Krankenversicherung war im laufenden Jahr mit einem Defizit von rund 17 Milliarden Euro gerechnet worden. Für 2024 erwarten die Krankenkassen ein Minus von bis zu sieben Milliarden Euro.

Dieses Minus ist hausgemacht (siehe oben) und darf nicht kollektiv auf die Kranken abgewälzt werden. Außerdem: Denkt man diesen CDU-Vorstoß zu ende, werden irgendwann nur noch die Reichen anständig behandelt werden. Wer hat uns verraten: Die Christdemokraten. (Mit Material von dts)

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