Ukraine sprengte Nord Stream, US-Navy half bei Ortung: Noch mehr Indizien


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Firmensitz der Nord Stream AG in der Schweiz: Aufrechnung der volkswirtschaftlichen Folgeschäden durch die Sprengung tut not (Foto:Imago)

Nach Medienberichten aus den USA über die Pipeline-Sprengung führen immer mehr Spuren in die Ukraine. Ein Manöver, um von der eigenen Verantwortung für den Terroranschlag abzulenken? Die “Washington Post” berichtete, die CIA habe drei Monate vor dem Anschlag von ukrainischen Plänen für einen solchen Anschlag erfahren. Ausnahmsweise wurde in diesem Fall umgekehrt die CIA von einem europäischen Geheimdienst informiert, dass sechs Angehörige einer Eliteeinheit unter Führung der ukrainischen Armee die Nord-Stream-Pipelines bei einem verdeckten Taucheinsatz sprengen sollte, berichteten die “Welt” und einige andere Medien. Wolodymyr Selenskyj wurde angeblich bewusst nicht informiert, um später seine Hände in Unschuld waschen zu können.

Im September 2022 stellte ich die These in Frage, dass es nur die US-Navy allein gewesen sein konnte. Zwar hatte der amerikanische Präsident deutlich erklärt: “Wir werden dem (Nord Stream, der Verfasser) ein Ende setzen.” Die Koordinaten der zu sprengenden Stellen der Pipeline wurden wohl beim vorausgegangenen Seemanöver von der US-Navy festgelegt. Doch schon im September 2022, kurz nach dem Terroranschlag, traute ich die Urheberschaft für diese Sabotage unserer Gasversorgung der Ukraine zu – so wie ich Selenskyj grundsätzlich alles zutraue. Und ein weiteres Mal thematisierte ich dies im März 2023. Die Ukraine war schon immer gegen die Ostseepipeline – weil sie selbst und alleine den Reibach mit der Pipeline durch ihr Land machen wollte, und es wohl auch weiterhin tun will.

“Brutalstmögliche” Aufklärung?

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und jetzt auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigten beide “Aufklärung” an. Tatsächlich? Auch eine „brutalstmögliche“? Wieso eigentlich die Innenministerin… waren es denn Deutsche? Wäre es nicht eher die Sache der Außenministerin, wenn die Indizien doch ins Ausland führen? Oder hat die Ministerin des Äußersten, Annalena Baerbock, bei ihrem aktuellen Besuch Selenskyj etwa gefragt: “Wolodymyr, verleiht Ihr dieser Crew das Verdienstkreuz, oder müssen wir Grünen das veranlassen?” Ist die Aufklärung über den Anschlag überhaupt gewünscht? Oder sind alle Verantwortungsträger – einer träger als der der andere, einschließlich des Kanzlers –  froh darüber, wenn die Täterschaft nie ans Licht kommt?

Klar ist jedenfalls, wer das Opfer des Anschlags war: Die deutsche Bevölkerung und, nicht zu vergessen, unsere Wirtschaft. Wir beziehen jetzt unser Gas aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Und natürlich das exorbitant teure LNG aus den USA, der Karibik, ferner aus drei Ländern Afrikas und von den Scheichs der Vereinigten Arabischen Emirate. Und das hat seinen Preis. Ein Preis, der unter “Freunden“ wahrlich unverschämt ist – insbesondere aus den USA. Die Energiepreise nehmen nun einen größeren Anteil an den Lebenshaltungskosten ein; sie haben inflationäre Ausmaße angenommen. Das erklärte Wunschziel, zwei Prozent Preissteigerung (in meiner aktiven Zeit war das die Obergrenze, nicht die gewünschte jährliche Inflation!), wird angesichts dieser Energiepolitik unrealistisch sein. Und da kolportieren unsere Medien, dass uns Russland das Gas abgestellt hätte!

Fehlender “Trümmerfrauen”

Nein: Unsere rot-grünen Energiewendepolitiker wollten kein russisches Gas mehr – und Russland erfüllte ihnen schließlich diesen Wunsch. Dafür kommt das russische Erdöl nun über Indien als Kraftstoff zu uns. Natürlich sind dieser Umweg und der notwendige Zwischenhandel kostenträchtig. – Würde man jemandem Waffen an die Hand geben, der im Verdacht steht, diese auch gegen einen selbst einzusetzen? Solange Deutschland noch in der Lage ist, die schon vor dem Krieg marode Ukraine mit Waffen zu versorgen, die sie auch selbst hätte produzieren können, darüberhinaus weil über eine Millionen Menschen aufzunehmen und zu unterhalten, solange sind wir “geachtete” Europäer – im Gegensatz zum geächteten Putin. Doch irgendwann ist unser Rüstungsmaterial an die Ukraine im Krieg verschrottet. Und die Aufrüstungskapazitäten sowie unsere Staatskasse pfeifen auf dem letzten Loch.

Viele aus der Ukraine gekommene Frauen und Mütter werden zunehmend zu Witwen, die eher hierbleiben werden als zurückzukehren. Sie werden in der Ukraine als „Trümmerfrauen“ ausfallen, die ihr Land wieder aufbauen helfen – ganz anders, als deutsche Frauen es nach dem Zweiten Weltkrieg hierzulande taten. Zwar hat die EU angekündigt, diesen Aufbau zu stemmen – aber 750 Milliarden Dollar Wiederaufbaukosten sind kein Pappenstiel. Am Ende wird ein Großteil an uns Deutschen hängen bleiben. Was geschieht aber, wenn uns die Kraft zur Hilfe ausgeht?

Selenskyj-Drohung mit marodierenden Flüchtlingen

Selenskyj ließ im “Economist” jetzt durchklingen, was dann geschehen könnte: Wenn die Europäer die Hilfe drosseln, würden sich die ukrainischen Flüchtlinge wohl “nicht mehr so gut benehmen”. Das werde “keine gute Geschichte” für Europa. Niemand wisse, wie sie reagieren, wenn sie sich “im Stich gelassen” fühlten. Eine unverhohlene Drohung mit den geflüchteten Ukrainern als Fünfter Kolonne, als Schläfer für künftige etwaige taktische Unruhen? Müssen wir neben Unannehmlichkeiten durch Zuwanderer aus dem Süden künftig auch noch solche aus dem Osten befürchten, womöglich ferngesteuert aus Kiew? Doch auch die Ermunterung zur Weiterführung des Krieges ist “keine gute Geschichte” für Europa; nicht für Westeuropa noch Osteuropa und Russland, und für die Ukraine schon gar nicht.

Der blutigste Krieg spielt sich inzwischen östlich der Ukraine, in den autonomen Volksrepubliken Donezk und Luhansk ab. Ein Waffenstillstand mit dem Ziel einer Friedenslösung ist überfällig; es wurde genug gestorben. “Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden: Legitime Selbstverteidigung und das Streben nach einem gerechten und dauerhaften Frieden sind kein Widerspruch!“ So lautet der Tenor dieses Verhandlungsvorschlags, verfasst von drei Professoren und einem General a.D., der sich in eine Lagebeurteilung und in folgende drei Phasen gliedert: Waffenstillstand – Friedensverhandlungen – europäische Sicherheits- und Friedensordnung.

Besser lesen als plappern

Es wäre sachdienlicher, die Ministerin des Äußersten würde sich diese Friedensinitiative zu Gemüte führen, statt für weitere Ergebenheitsbesuche in die Ukraine zu reisen. Lesen ist besser als plappern. Aufrechnung gegenseitiger Zusagen mit Schadenersatzforderungen: Die geschaffene „Plattform“ ist der eine Aspekt der deutschen Zusage, als Geberland zu fungieren. Der andere Aspekt muss aber meines Erachtens sein, unsere Forderungen an die Ukraine gegenzurechnen, wenn der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines tatsächlich auf das Konto Kiews gehen geht.

Und dieser Schaden dürfte weit höher sein als die 10 Milliarden Euro, die das Pipeline-Projekt alleine in der Errichtung kostete: “Das Projekt war ursprünglich einmal mit 8 Milliarden Euro veranschlagt, durch die jahrelange Verzögerung mit Baustopp und Sanktionen dürften sich die Kosten inzwischen auf etwa 10 Milliarden Euro belaufen.“ Die wahren Kosten der Zerstörung liegen für Deutschland weitaus höher – weil neben den Baukosten auch das billige russische Gas durch anderes teureres Gas ersetzt werden muss.

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