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AfD & Demokratie: Warum stoppt niemand den “Spiegel”?

In Hamburg ist eine radikale Gruppe aufgeflogen, die der Bildung einer schriftgriffelistischen Vereinigung verdächtig ist, mindestens aber einer Verschwörung gegen die Ideale des demokratischen Abendlandes. Ihre Mitglieder sind bekannt. Die verdächtige Vereinigung nennt sich “Der Spiegel”. Sie schockierte die demokratische Öffentlichkeit mit der Frage: “Warum stoppt keiner die AfD?”. Der Stand der Ermittlungen.

von Max Erdinger

Spiegel stoppt AfD
Schriftgriffelistische Vereinigung: Der Spiegel – Screenshot Twitter

Noch ist nicht klar, als was sich die Gruppe mit der Bezeichnung “Der Spiegel” um die Verdächtigen Maik Baumgärtner, Sophie Garbe, Florian Gathmann, Matthias Gebauer, Johannes Grunert, Timo Lehmann, Ann-Katrin Müller , Serafin Reiber, Sophia Rockenmaier, Hannes Schrader, Christoph Schult, Christian Teevs und Steffen Winter selbst begreift. Kaum umstrittene Experten mutmaßen, sie sehe sich selbst wahlweise als “ökofaschistische Buchstabeninitiative”, als “Aufbruch für mehr Bevormundung & Gängelung” oder als “sexistisches Führerförderungskollektiv”. Für letztere Annahme gebe es die deutlichsten  Indizien, da in der Schlagzeile, mit welcher die demokratische Öffentlichkeit explosionsartig schockiert wurde, “keine” nicht vorkommt. Wäre die Gruppe der Verdächtigen samt ihrer unklaren geschlechtlichen Identitäten nicht sexistisch, so die Experten, Expert:innen und Expertisenden für verdächtige Gruppenbildungen, hätte die Schlagzeile lauten müssen: “Warum stoppt weder keiner noch keine die AfD?”.

Veröffentlicht wurde das antidemokratistische Bekennerschreiben der verdächtigen Verschwörergruppe vor drei Tagen, am 9. Juni 2023 um die Mittagszeit. Die Wissenschaft hat inzwischen ein Kollektiv von Psychologie-Experten aufgeboten, die sich einig sind: Mit “keiner” sei ein einzelne Person männlichen Geschlechts gemeint, welche die AfD stoppen soll, sehr wahrscheinlich ein Führender, der mit einer umfänglichen Machtfülle ausgestattet ist. Es handele sich um die Sehnsucht einer demokratophoben Gruppe, die von tiefsitzenden Ängsten gespeist werde. Der herbeiphantasierte Führende soll für ihre Sicherheit sorgen, so die Expertisenden unter den psychologisierenden Wissensschaffenden. Eine wissenschaftliche Quotenpöbelbeauftragte formulierte drastisch: “Die wollen einen Führer, der ihre gottverdammten Schriftgriffelärsche vor der Rache der Demokraten rettet.” Angeblich halten andere Soziopsycho-Expertisende eine derartig spezifische Analyse jedoch zur Zeit noch für mutmaßlich umstritten.

Die allgemeinere Motivlage

Die Suche nach den allgemeineren Motiven für die obengenannte Schlagzeile verläuft deshalb fieberhaft. Ein erstes Zwischenergebnis liegt vor. Demzufolge wird die gesamte Gruppe von genereller Wandelangst gepeinigt. Das hätten Untersuchungen zu anderen Bekennerschreiben des verdächtigen Tippfingerkollektivs ergeben. Exemplarisch zeige sich das am epidemischen Gebrauch der Stellvertreter-Vokabel “Klimawandel”, wie etwa in dieser besorgniserregenden Veröffentlichung: “Klimakrise in den USA – Der sterbende Colorado-River“.  Den Klimawandel in seiner Unabänderlichkeit begreife die verdächtige Gruppe namens “Spiegel” stellvertretend als Symbol ihrer eigenen Machtlosigkeit dem Wandel als solchem gegenüber, was wiederum in jene gefährliche Sehnsucht nach einem Führer münde, der den politischen Wandel stoppen soll, welcher ihre vermeintliche  Deutungshoheit hinsichtlich der öffentlichen Meinungsbildung bedrohe. Etwa so, wie der Klimawandel den sterbenden Colorado-River, was natürlich extra gemein sei. Wie verwahrlost müsse man sein, um einen Sterbenden auch noch mit Wandel zu bedrohen, fragt einer der Expertisenden rhetorisch empört.

Die verdächtige Tippfingergruppe mit ihrer Führersehnsucht nach dem einen, der “keiner” – keinesfalls aber “keine” –  ist, identifiziere sich wahrscheinlich mit dem bedrohten Colorado-River, der leider sterben muß, obwohl er doch einst ein mächtiger “Mainstream” gewesen war. Sehr wahrscheinlich seien die Mitglieder des radikalen Buchstabenkollektivs wegen des bedrohlichen Wandels in Tagträumen voll brutalster Gewalt gegen die Funktionäre der AfD und deren Wählerschaft gefangen und würden gern dabei zusehen, wie der herbeiphantasierte Führende die “extremen Rechten” zu Tode foltert. Etwa, indem er auf dem Asphalt festgeklebte AfD-Politiker von strampelnden grünen Quotenweibern mit Lastenrädern überfahren läßt, während vormalige Fleischesser und AfD-Wähler mit einer Mohrrübe im Mund tatenlos dabei zusehen müssen.

Daß es sich bei der demokratieverachtenden Buchstabeninitiative der Führungsbefürwortenden um völlig abgehobene Traumtänzelnde handelt, sei aber allein schon dadurch bewiesen, so die Experten aus der “die Wissenschaft”, daß sich ihr Pamphlet mit der Frage, warum “keiner” die AfD stoppt, hinter einer Bezahlschranke verbirgt. Die wissenschaftliche Quotenpöbelbeauftragte wird auch hier überdeutlich: “Die bilden sich tatsächlich auch noch ein, daß jemand Geld dafür bezahlen würde, ihren demokratiefeindlichen Scheißdreck zu lesen.

Alles in allem gehe aber von der Realitätsferne der verdächtigen Initiative zur Schleifung der Demokratie keine wirkliche Gefahr aus, da “keiner” schließlich niemand sei und bislang noch niemals keiner etwas gestoppt habe. Brenzlig werde es erst, wenn das Buchstabenkollektiv namens “Spiegel” frage, warum einer die AfD stoppt. Keiner sei jedoch nicht einer. Es könne also Entwarnung gegeben werden. Nicht einer wird die AfD stoppen. Sollte es einer versuchen, dann sei es das allerdings gewesen mit dem menschlichen Frieden in der menschlichen Gesellschaft der “die Menschen”.

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