"Korruption" - Symbolfoto: Bits And Splits / Shutterstock

Bargeld in Plastiktüten: Die korrupten NRW-Schlepperkönige von SPD und CDU

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Der Schleuserskandal in Nordrhein-Westfalen zieht immer weitere Kreise. Nachdem zunächst nur die CDU, einschließlich Innenminister Herbert Reul, davon betroffen zu sein schien, Geld von der Bande um die beiden Anwälte Claus Brockhaus und Johannes Dähnert erhalten zu haben, die unter anderem reichen Chinesen und Arabern den Aufenthalt in Deutschland ermöglicht zu haben, gestand auch der inhaftierte SPD-Politiker Jens Bröker, ehemals Stabsleiter in der Verwaltung des Kreises Düren, seit 2018 Schmiergelder in sechsstelliger Höhe kassiert zu haben. Dafür habe er als „Türöffner“ für die Kunden der Schleuser fungiert.

Zwischen 500 und 1.500 Euro Bargeld habe er für jeden Antragsteller bekommen, insgesamt rund 300.000 Euro – jeweils in Plastiktüten. Es sei zugegangen wie beim Pizzaboten, so Bröker, der sich mit seinem Geständnis einstweilen die Freiheit verschaffte. Ihm wird vorgeworfen, den CDU-Landrat Wolfgang Spelthahn und die Ausländerbehörde beeinflusst zu haben, um die gewünschten Aufenthaltsgenehmigungen zu erhalten.

Lukratives Nebengeschäft Massenmigration

Bislang ist von 81 Fällen die Rede, ermittelt wird gegen 38 mutmaßliche Bandenmitglieder, die 147 Personen, mit Familien sogar rund 350, illegal eingeschleust haben sollen. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass einige dieser Genehmigungen sogar verlängert wurden, obwohl die betreffenden Personen sich nicht einmal in Deutschland aufhielten. Damit zieht die seit April schwelende Affäre immer weitere Kreise. Die Bande hatte sich der Kontakte von Lokalpolitikern bedient, um ihren Kunden Aufenthaltstitel zu verkaufen.

Über eine chinesische Scheinfirma, soll sie sogar das Großbordell „Pascha“ in Köln erworben und zur Geldwäsche genutzt haben. Spelthahn zeigt sich bisher weniger geständig als Bröker. Über seinen Anwalt bestreitet er kategorisch jegliche Beteiligung an oder Kenntnis von kriminellen Machenschaften. Mit Brökers belastender Aussage dürfte sich die Schlinge jedoch auch um ihn zu ziehen, und dem deutschen Parteienstaat ist wieder einmal ein Zeugnis seiner Verkommenheit ausgestellt. (TPL)

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