Straßenszene im Frankfurter Bahnhofsviertel (Foto:Imago)

Vor Fussball-EM: Ausländische Medien warnen vor kriminellem Shithole Frankfurt

Deutschland hat sich auch im Ausland inzwischen den Ruf eines gemeingefährlichen Ortes an der Schwelle zum failed state erworben. Vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft am 14. Juni, warnt man in England eindringlich vor dem Frankfurter Bahnhofsviertel, das die Boulevardpresse als „Zombieland“ bezeichnet. Auch mehrere US-Firmen hatten ihre Mitarbeiter kürzlich geradezu händeringend vor dem Drogen- und Kriminalitätshotspot gewarnt und Wege aufgezeigt, wie man ihn umgehen kann. Im letzten Herbst hatte das US-Football-Team Miami Dolphins seinen Spielern, die ein Spiel in Frankfurt austrugen, geraten: „Wenn ihr Frankfurt erkundet, nehmt einen Freund mit oder, wenn möglich: mehrere.“

Die englische Nationalmannschaft bestreitet am 20. Juni in Frankfurt ihr erstes EM-Spiel. „Die Uefa schickt die Three-Lions-Fans ins Höllenloch“, schrieb die „Sun“. Frankfurt habe „noch acht Wochen, um hier aufzuräumen“. Doch davon kann in Ampel-Deutschland natürlich keine Rede sein. Während andere Länder sich gegen solche Kritik verwahren oder zumindest umgehend etwas gegen die international angeprangerten Missstände tun würden, fällt der Stadt Frankfurt nichts Besseres ein, als riesige Farbmarkierungen auf dem Boden vor dem Bahnhof anzubringen, die ins Bankenviertel, in die Innenstadt oder zum Theater führen. Die Pfeile zeigen nur geradeaus, signalisieren also, dass man auf keinen Fall nach rechts oder links abbiegen soll, um nicht ins Revier von Hunderten von Drogendealern und Tausenden von Junkies zu geraten.

Keine öffentliche Sicherheit, aber Ramadan-Beleuchtung

„Das auf dem Asphalt aufgemalte Wegleitsystem bietet den Besuchern eine sofortige Orientierung (…) Wer weiß, wohin er oder sie will, findet für die wichtigsten Richtungen eine Antwort. Wer es nicht weiß, kann sich nun entscheiden, ohne im Labyrinth des Viertels zu scheitern“, erklärte die für die Wegweiser zuständige Künstlerin und Sozialarbeiterin Annette Gloser gegenüber „Bild“. Dies kann man nur als Offenbarungseid bezeichnen. Frankfurt am Main, ein uraltes Kulturzentrum, wo jahrhundertelang die deutschen Könige und Kaiser gekrönt und Messen abgehalten wurden und der Sitz der Europäischen Zentralbank, versucht nicht einmal, entschlossen gegen die Drogenkriminalität vorzugehen und vermittelt Besuchern den Eindruck, dass sie eben ihr Leben riskieren, wenn sie sich nicht an die Wegweiser halten, die großzügigerweise angeboten werden, damit man nicht zufällig in die bereits für die Zivilisation verlorenen Stadtteile gerät.

Um hingegen eine ganze Straße für den islamischen Fastenmonat Ramadan auf Steuerzahlerkosten zu beleuchten, scheute man keine Mühe. Dieser Kontrast verdeutlicht wie unter einem Brennglas, wie es in diesem Land zugeht. (TPL)

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