Schwedens Erfolg ist der deutschen Impf-Kamarilla ein Dorn im Auge



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Kronprinzessin Victoria und ihr Mann besuchen ein schwedisches Impfzentrum (Foto:Imago)

Zerknirscht mussten es die Herolde des allgegenwärtigen Corona-Schreckens zur Kenntnis nehmen: In Schweden, wo die Politik nach 20 Monaten sogenannter Pandemie Grundrechte und Freiheit der Bürger auch weiterhin über einen arbiträren, nebulösen Gesundheitsschutz stellt, liegen die Inzidenzwerte bei nur einem Bruchteil von denen in Deutschland, Österreich, den USA und weiteren Hardliner-Maßnahmenstaaten. Deren Versuch, durch staatliche Zwänge ein Virus zuerst durch Lockdowns, dann durch eine hochunwirksame Impfung in die Schranken zu weisen, kann als krachend gescheitert gelten. Besonders frustrant für unsere Impfeinpeitscher: Schweden ist mit einer 7-Tages-Inzidenz von aktuell 58 inzwischen sogar besser dran als Spanien, wo man die niedrige 7-Tages-Inzidenz (aktuell 62) bislang einem vermeintlich viel größeren Impffortschritt anzurechnen versuchte – auch, um damit den immer radikaleren Druck auf Ungeimpfte hierzulande zu begründen.

Denn in Spanien sind sind 80,1 Prozent der Bevölkerung vollgeimpft (ein Wert, der in Wahrheit auch in Deutschland längst erreicht oder sogar überschritten sein dürfte); in Schweden jedoch, wo es ganz ohne Impfterror und Maßnahmen-Schikanen nochmals deutlich besser läuft, nur etwas über 68 Prozent der Bevölkerung. Alleine diese Gegenüberstellung lassen die Verfechter eines Impfzwangs schon wie ein Soufflé in sich zusammenfallen. Und der Blick auf das unmittelbar an Spanien angrenzte Gibraltar mit seiner Volldurchimpfung von 100 Prozent beweist dann vollends, wie verlogen das erst gestern wieder von Markus Söder verbreitete Märchen ist, wenn ausnahmslos alle geimpft seien, wäre „Corona null Problem mehr”: Dort, wo dieser feuchte Traum aller Impfpflicht-Agitatoren schon Wirklichkeit ist, liegt die 7-Tages-Inzidenz bei 478.

Rekordinzidenzen trotz Vollimpfung

Und nun der schwedische Triumph: Trotz „niedriger” Impfquote von „nur” zwei Dritteln, trotz Grippesaison, trotz weitgehender Freiheiten und auch ohne tägliches Angsttremolo durch medial auf den Schild gehobene Corona-Psychopathen sowie verhaltensgestörte Neurotiker der Fear-and-Loathing-Fraktion, die im Stil moderner Ablass- und Bußprediger durch Talkshows tingeln, genießen die Skandinavier unbeschwert ihr Leben. So etwas fuchst die hiesigen Bedenkenträger, „Experten” und Verfechter der asozialen „Solidargemeinschaft“ mit ihrer Ungeimpften-Diskriminierung natürlich gewaltig. Vor allem jedoch Deutschlands Journalisten: Bevor sie den Erfolg jener anerkennen, die es in dieser Pandemie fraglos besser gemacht haben als wir, beißen sie sich lieber die Zunge ab. Der faustische Pakt unserer Medien mit Regierung und dem handverlesenen Club der „überwältigenden Mehrheit aller Wissenschaftler” hat sie zu Komplizen der Einseitigkeit gemacht, zu Parteigängern und, einmal mehr, zu Aktivisten. Wo keine Neutralität herrscht, kann es auch keine Ergebnisoffenheit mehr geben. Wer einmal framed, dem glaubt man nicht – also muss er immer weiterframen, um das eigene Trugbild aufrechtzuerhalten.

Also sucht man in den Krümeln und versucht, das schwedische Modell wieder mal zu zerreden. 2020 war es der Mythos vom dortigen Massensterben, mit dem der dortige Verzicht auf Lockdowns erkauft worden sei (er verstummte erst, als bei uns dann mitten im zweiten Lockdown noch mehr gestorben wurde). Und jetzt erneut: was nicht sei darf, kann nicht sein. Irgendeinen Haken muss doch wohl geben, da kann doch etwas nicht stimmen? Und in der Tat: Schon finden die ersten Medien den nächsten willkommenen Anlass, den Schweden ans Bein zu pinkeln und ihnen den Erfolg madig zu machen: Das Land sei „wohl verantwortlich für Virusausbreitung im Norden”, mosert der „Tagesspiegel” (TS), und macht sie Schweden verantwortlich für die hohen Inzidenzen in den anderen Ländern Nordeuropas. Auch der „Spiegel” springt natürlich mit zwei Füßen auf diese Meldung und nutzt die willkommene Gelegenheit, den unverantwortlichen schwedischen Freiheitsschwurblern eins mitzugeben.

Die bewährte Brunnenvergifter-Masche

Unter Berufung auf eine in der Fachzeitschrift „Eurosurveillance” publizierte Studie der Universität Uppsala in Schweden, des Norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit und der Universität Sydney in Australien verbreiten beide Linkspostillen die böse Kunde, Schweden habe „das Virus in andere Länder getragen”. Denn nach Modellierung der Virusausbreitung in Nordeuropa deute alles darauf hin, dass Schweden „mit strengen Maßnahmen die Ausbreitung wohl deutlich reduzieren” hätte können, so der TS. Eine interessante Sichtweise: Ausgerechnet die Länder, die innerhalb ihrer eigenen Grenzen das Virus in Schach hielten bzw. einen intelligenten und flexiblen Umgang mit ihm praktizierten, sollen also Schuld daran sei, dass dies anderswo nicht gelingt. Schweden, die Querdenker und Superspreader der Staatengemeinschaft also.

Die These vom „Nettoexporteur des Sars-CoV-2-Virus”, im Prinzip eine moderne Adaption des Brunnenvergiftervorwurfs im europäischen Maßstab, ist natürlich Balsam für die geschundenen Narzißtenseelen jener, denen die Suspendierung von Grundgesetz, Grundrechten und allen Grundsätzen politischer Verhältnismäßigkeit in Deutschland stets als einzig sinnvoller, wahrhaftiger und erleuchteter Weg schien, eine unter bis heute diffusen Umständen ausgerufene „Pandemie” unter Kontrolle zu bringen. Indem den verdächtig liberalen Schweden nun ein tu quoque (sinngemäß: Ihr selbst habt ja ebenso verkackt) entgegengeschleudert wird, wird die Welt wieder in Ordnung gebracht. Bloß kein eigenes Scheitern einräumen.

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