Die Zukunft in den Händen verrückt gewordener Ampel-Hasardeure (Foto: Von Razvan Ionut Dragomirescu)

ARD-Tagesschau und Klitschkos „Genozid“

Ich habe mir vorgestern die ARD-Tagesschau um 20 Uhr angetan. Denn ich wollte nach dem Wahlergebnis in Niedersachsen mit hohen Stimmanteilen der Altersgruppen über 60 Jahren für SPD, Grüne und CDU mal wieder selbst erleben, was diesen wahlentscheidenden Gruppen, die auch die große Mehrheit der ständigen Zuschauer von ARD und ZDF stellen, allabendlich geboten wird. Ich sah pure Propaganda im Sinne des Machtkartells.
Von Wolfgang Hübner
Es begann mit einem beruhigenden Bericht über die Arbeit einer Kommission, die im Eilverfahren Vorschläge für die Begrenzung der Bürgerbelastung durch die Gaspreise ausgearbeitet hat. Tendenz: Alles wird gut, alles wird schon irgendwie erträglich. Keine kritische Nachfrage, kein kritischer Kommentar.
Dann waren natürlich die russischen Angriffe auf ukrainische Städte und Anlagen der Infrastruktur das Thema. Ich sah Zerstörungen in Kiew und anderen Orten nach dem Einschlag von Raketen. Das und der Anblick von blutüberströmten Passanten in Kiew waren keine schönen Anblicke, selbstverständlich auch für mich nicht. In der jetzt russischen Stadt Donezk sind solche Szenen allerdings seit etlichen Jahren Alltag, ohne dass sie im Wertewesten je sonderliche Empörung ausgelöst hätten. Hellauf empört war hingegen der in einer leeren Straße postierte ukrainische Präsident Selensky. Hatte die Kiewer Führung aber nicht gerade lauthals gejubelt, als beim Anschlag auf die Krim-Brücke auch einige Zivilisten getötet wurden? Wieviel Beachtung hatten diese Opfer in der Tagesschau gefunden?
Unvermeidlich kam auch Kiews Bürgermeister Klitschko ins Bild. Der kann nämlich deutsch sprechen und war trotz der chaotischen Verhältnisse in seiner Stadt schnell zu einer Stellungnahme für die deutschen Zuschauer bereit: Er sprach von einem russischen „Genozid“, also von einem Völkermord. Heute lese ich, bei den russischen Angriffen an vielen Orten der Ukraine seien mindestens 19 Menschen getötet, über 100 verletzt worden. Gewiss ist jedes Opfer eines zu viel. Aber „Genozid“? Wie soll dann das bezeichnet werden, was die USA in Vietnam, im Irak, in Serbien, in Afghanistan veranstaltet haben und Millionen Menschen vernichteten?
Hernach wurde noch Putin gezeigt, der die Angriffe begründete und von der Ukraine als einem Terrorstaat sprach. So viel „Ausgewogenheit“ muss dann schon sein. Aber der beabsichtigte Propagandaeffekt war längst erzielt: Putin-Russland nimmt keine Rücksichten mehr auf unschuldige Ukrainer. Und ich weiß nun ein wenig besser, warum gerade die Älteren in meinem Freundes- und Bekanntenkreis einen geradezu selbstmörderischen Hass auf Putin und Russland entwickelt haben. Wer diese Dosis einseitiger Information jeden Abend verabreicht bekommt, der muss nämlich schon sehr immun sein gegen dieses Gift aus dem Hause ARD. Den Rest der Sendung habe ich mir übrigens erspart.

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